So, das Schlimmste haben wir hinter erstmal uns. Ich schreibe "uns", weil die fiese Erkältung zwischenzeitlich natürlich auch meinen Mitesser erwischt hat - meine Revanche fürs letzte Jahr, als mein Mitesser direkt nach meiner ersten Chemo (mein Immunsystem hatte zu diesem Zeitpunkt ne kleine Pause eingelegt) eine mordshinterlistige Erkältung mit nach Haus gebracht und mich damit natürlich komplett danieder gestreckt hat. Dagegen war das büschen Husten, Schnupfen, etc. der letzten Tage geradezu ein Spaziergang ;o)
Da Medikamente bei einer Erkältung ja eh nix bringen (von Kinder Em Eukal-Bonbons mal abgesehen, aber die helfen ja gegen so gut wie alles), ist es oftmals effektiver und in diesem Fall auch viel leckerer, wenn man auf erprobte Hausmittel zurückgreift, auch wenn eine Fliederbeersuppe eher prophylaktisch wirkt und bei einer bereits wütenden Erkältung auch nicht mehr viel ausrichten kann.
Wenn es Euch also (noch) nicht erwischt hat, nutzt die Gelegenheit, kocht Euch ein leckeres Süppchen und schützt Euch so vor der fiesen Erkältungswelle - viel effektiver als Umckadingsbums und die ganzen anderen Mittelchen aus der Apotheke und um Längen leckerer als in eine rohe Zwiebel zu beißen, wie es mir meine wie immer rührend um mich besorgte Mutter vorgeschlagen hat *grummel ...
Fliederbeersuppe ist eine norddeutsche Spezialität,
die im Herbst aus frischen Fliederbeeren, im Winter meist aus
eingemachtem Fliederbeersaft hergestellt wird. Durch den hohen Vitamin
C-Gehalt ist diese Suppe ideal, um Erkältungen vorzubeugen und mit Apfelspalten und fluffigen Grießklößchen (alternativ kann man
auch Mehlknödel zubereiten) nicht nur gesund, sondern sehr lecker!
Im Original wird die Fliederbeersuppe nicht mit Tonkabohne, sondern einer Zimtstange gekocht - aber Ihr wisst ja, ich und Zimt ... ein Kapitel für sich ;o)
Zutaten
700 ml Fliederbeersaft ohne Zusätze
300 ml Apfelsaft
Saft und Schale einer unbehandelten Bio-Zitrone
1 Tonkabohne (oder eine Zimtstange)
30 g Tapiokastärke (alternativ Maisstärke, keine Kartoffelstärke!)
100 g Zucker
2 Äpfel (Boskoop oder Wellant)
Grießklößchen
125 ml Milch
1 EL Butter
1 großzügige Prise Salz
1 1/2 EL Zucker
1 Vanilleschote
1 Vanilleschote
50 g Grieß
1 Ei
Zubereitung
Die Stärke mit etwas kaltem Apfelsaft in einer kleinen Schüssel glatt rühren, die Zitrone mit einem Sparschäler schälen, es soll so wenig Weißes wie möglich an der Schale verbleiben. Die geschälte Zitrone auspressen.
Den Fliederbeer- und Apfelsaft mit dem Zitronensaft und der -schale, Tonkabohne und Zucker zum Kochen bringen, die Stärke einrühren und alles ca. 15 Minute bei mittlerer Hitze köcheln lassen. In der Zwischenzeit die Äpfel schälen, vierteln, entkernen und in Spalten schneiden. Die Apfelspalten zur Suppe geben und darin gar ziehen lassen.
Für die Klößchen die Vanilleschote längs ausschneiden, das Mark mit dem Messerrücken herausschaben. Milch mit der Butter, Salz, Zucker und Vanillemark und ausgekratzte -schote zum Kochen bringen, den Grieß einrühren und solange mit einem Holzlöffel rühren, bis sich die Masse wie ein Brandteig vom Topfboden löst und relativ trocken ist.
Von der Platte ziehen und das Ei einrühren - etwas abkühlen lassen. Separat Salzwasser in einem Topf zum Sieden bringen.
Die Grießmasse in einen Spritzbeutel füllen, etwas Grießmasse herausdrücken und mit einer Küchenschere jeweils kleine Nocken abschneiden und ins siedende Wasser plumpsen lassen - das Wasser soll nicht kochen, sonst zerfallen die Klößchen.
Sobald die Nocken gar sind, steigen an die Oberfläche und können mit einer Schaumkelle entnommen werden.
Die Fliederbeersuppe mit den Apfelspalten auf Tellern anrichten und die Grießklößchen darüber verteilen.