So, nu haben wir eine Hühnerbrühe, was machen wir nun damit? Einwecken und ins Regal stellen, macht zufrieden, weil man Vorräte angelegt hat, aber nicht satt. Also? Richtig, eine leckere und dazu noch mordsgesunde Hühnersuppe.
Aber nicht so schnell, eine Hühnersuppe ist ja nicht mal eben so gemacht, sondern die besteht aus verschiedenen Komponenten, der abgeschmeckten Brühe, der sog. Einlage (Wortlaut Mitesser) und für oben druff noch Petersilie oder auch Schnittlauch.
Bei der Einlage scheiden sich bei uns die Geister, in meine Suppe kommen im Allgemeinen nur Nudeln, mein Mitesser, ein großer Anhänger von reichhaltigen Suppen mit vieeeel Einlage, mag dagegen sehr gern noch etwas Eierstich dazu.
Meinen letzten Eierstich hab ich vor langer, langer Zeit gegessen, damals war ich noch klein, Mama hatte eine Hühnersuppe gekocht und dazu gab's den Eierstich. Mochte ich nicht. Hatte ne komische Konsistenz, sah komisch aus, nix für mich.
Ich kann bei sowas ja ziemlich stur sein (böse Zungen würden jetzt behaupten, dass sich das auch auf andere Lebensbereiche übertragen lässt), und hab den Eierstich, so er sich dann doch mal auf meinen Teller verirrt hatte, immer sehr gewissenhaft wieder rausgesucht.
Letzte Woche, als es mal wieder eine Hühnersuppe gab, die ich auch bloggen wollte, hab ich mir überlegt, wie man die Suppe optisch n büschen pimpen kann - nur eine klare Suppe mit ein paar Nudeln und Petersilie macht ja nun auch nicht so richtig was her. Die Antwort war klar, Eierstich! Die Freude meines Mitessers könnt Ihr Euch vielleicht vorstellen ;O)
Ab sofort gibt's den öfter, für den Mitesser.
Es gibt zwei Möglichkeiten, einen Eierstich herzustellen. Man kann ihn klassisch im Wasserbad garen oder, sofern man eine Mikrowelle hat, auch darin zubereiten.
Ich habe beide Varianten ausprobiert, so kam meine Mikrowelle, die mittlerweile schon ins Arbeitszimmer verbannt wurde (ich brauchte den Platz für die Eismaschine, Frau muss schließlich Prioritäten setzen), endlich mal wieder zum Einsatz. Sonst darf sie immer nur Butter schmelzen und Milch aufwärmen oder alles mögliche Essbare vor meinen reizenden und natürlich rund um die Uhr vom Hungertod bedrohten Vierbeinern verstecken.
Die Zubereitung in der Mikrowelle ist sicher schneller und unkomplizierter, die Konsistenz des Eierstichs ist aber auch eine andere. Während der Eierstich aus dem Wasserbad eine recht feste, glatte Struktur hat, erinnert der aus der Mikrowelle mich etwas an ein Soufflé, er ist weicher und leicht schwammartig. Wen das nicht stört, der ist mit der Mikrowellenvariante sicher gut bedient.
So, und falls Ihr mal zuviel Eierstich zubereitet habt, probiert ihn einfach als Brotbelag, mein Mitesser war begeistert!
Zutaten
2 Eier
125 ml Milch
Salz
frisch geriebene Muskatnuss
Butter zum Fetten der Form
Zubereitung
Die Eier mit der Milch und den Gewürzen in einer Schüssel miteinander verquirlen.
Im Wasserbad
2 Trinkbecher oder Tassen fetten und die Eiermilch darin verteilen. Beide Tassen mit Alufolie verschließen und in einen Topf stellen. Der Topf sollte so hoch sein, dass man einen Deckel auflegen kann. Soviel Wasser angießen, dass die Tassen ca. zu 2/3 im Wasser stehen.
Bei niedriger Hitze ca. 30 Minuten garen, bis der Eierstich komplett gestockt ist. Fertigen Eierstich auf ein Brett stürzen und in Würfel schneiden.
In der Mikrowelle
Eine flache, kleine Auflaufform ausbuttern und die Eiermilch hineingießen. In der Mikrowelle bei 600 Watt ca. 4-5 Minuten garen, bis der Eierstich komplett gestockt ist. In Würfel schneiden oder mit Keksausstechern in die gewünschte Form bringen.