Immer, wenn wir auf Heimatbesuch zu meinen Eltern fahren, kommt von meiner Mama die Frage "Und, was wollt Ihr essen?" oder, ebenso liebreizend formuliert und mit einem unvergleichlich treusorgenden Unterton "Wollt Ihr dann auch was essen?" - fehlt eigentlich nur noch das "oder wie jetzt?" ;o)
Ich, nicht minder liebreizend und stets um das Wohl meines alternden Mütterchens besorgt, möchte ihr selbstverständlich nicht zuviel Arbeit machen und erbitte mir daher einfache Gerichte, die sie schnell zusammenrühren kann und nicht stundenlang in der Küche stehen muss - Linsensuppe zum Beispiel!
Die Linsensuppe meiner Mama ist schon immer eine meiner Lieblingssuppen und überhaupt eine der leckersten Suppen der Welt, dass Ihr das mal wisst. Letzten Samstag war sie aber so gut, dass ich ein wenig ins Stutzen kam. Einmal angefangen, konnte ich überhaupt nicht mehr aufhören - da musste irgendwas drin sein, wahrscheinlich ein fieses, süchtigmachendes Pülverchen. Ha Glutamat - erwischt!
Nee, nicht erwischt, sie hatte weder Fondor, noch anderen Schweinkram druntergemischt, sondern etwas ganz anders - Bockshornklee.
Kennt Ihr nicht? Ich bisher auch nicht, bzw. ausschließlich als Bestandteil von Brotgewürz, dass man damit aber Supppen und Eintöpfe pimpen kann, war mir neu.
Meine Mama hat den Tipp bei Frau Meuth aufgeschnappt, die ihre Suppen ebenfalls gern mit Bockshornklee aufpeppt und nu hat sie mich ebenfalls angesteckt.
Eine genaue Geschmacksbeschreibung kann ich gar nicht geben, ich fand die Suppe insgesamt viel geschmackvoller, intensiver - so eine Art natürlicher Geschmacks- verstärker. Je nach Suppenmenge einen halben TL dazugeben und schon schmeckt die Suppe nochmal so gut.
So, und weil ich nun unmöglich bis zum nächsten Heimatbesuch warten kann, koch ich mir nen rieeesigen Topf Linsensuppe mit Bockshornklee :O)
Probiert es unbedingt auch mal aus!