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"Der große Uecker" von Wolf Uecker [Rezension]

Nach der gestrigen Premiere, meiner ersten Kochbuch- rezension überhaupt, folgt heute schon die nächste, die erste Gastrezension und auch seit langer Zeit der erste Gastbeitrag im KuLa! Meinem Aufruf bei Facebook sind glücklicherweise gleich 5 Leser und Bloggerkolleginnen gefolgt, so dass ich von heute bis einschließlich Samstag nur die Rolle der Moderatorin wahrnehme und Euch meine Gäste kurz vorstelle, dann aber wieder hinter den Kulissen verschwinde.< Den Anfang macht heute Melanie von 3punktf, der wahrscheinlich - ach, was schreib ich, garantiert tollsten Keramikmanufaktur Deutschlands. Ich bin schwer verliebt in ihre Produkte.

So, und jetzt Vorhang auf und Bühne frei!



Ich möchte eines meiner Lieblingskochbücher vorstellen. Ich habe es so oft am Herd wie kein anderes. Leider ist es nur noch gebraucht zu kaufen.
Sollte es euch in irgendeinem Antiquariat über den Weg laufen - ohne Zögern zugreifen!
Das Buch ist eine Bereicherung für jeden der gerne bodenständig kocht. Es gibt die Klassiker der deutschen Küche. Es ist vieles dabei, was heute kaum noch einer kennt.

Zum Beispiel: Nierentaschen oder Beamtengans (das Gericht nennt man in Niedersachsen Rippenbraten – es wird mit Äpfeln und Rosinen gefüllt) oder auch viele verschiedene Bratkartoffelvariationen - je nach Landstrich oder Tradition.
Das Buch ist klassisch aufgeteilt nach - Gemüse – Kalb – Rind – Kartoffeln – Klöße! und einiges mehr. Es gibt auch wunderbare Nachtische. Hier ist einer davon:
 
Errötende Jungfrau

Zutaten
1 halber Liter Buttermilch
100 g Zucker
Saft einer halben Orange
2 EL Rum
5 Blatt weiße Gelatine
1 Blatt rote Gelatine
 
Zubereitung

Die Gelatine in kaltem Wasser einweichen, gut ausdrücken und in einem kleinen Topf mit dem Saft der Orange bei geringer Hitze unter Rühren schmelzen lassen, sie darf nicht zu heiß werden, da sie sonst nicht mehr geliert. Beiseite stellen. 
Die Buttermilch mit dem Zucker und Rum schaumig schlagen. 3 EL der Buttermilchmasse zu der Gelatine geben und mit einem Schneebesen glattrühren, dann nach und nach die Gelatine behutsam unter die Buttermilchcreme heben.
Im Kühlschrank mehrere Stunden oder besser über Nacht durchkühlen lassen.

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Die Rezepte sind leicht verständlich und wie so oft bei ländlicher Küche - pragmatisch. Hier schreibt jemand aus der Praxis. Besonders charmant find ich die kleinen Tips am Rande. Wie z.B.:„Schmeckt auch gut nachts kalt aus dem Kühlschrank.“

Bei jedem Rezept ist eine Beilagen und Getränke–Empfehlung dabei. Aber kein Geplänkel, sondern ehrliche Hinweise wie das Gericht verstanden werden soll. Das ist einfach nett! Das macht die Mahlzeit rund!
Für mich ist ein Stück Heimat im Buch. Ein wenig selige Kindheit und der Traum vom Glück. Und so einfach kann es sein. Ich liebe es – die Liebe zum Essen springt aus jeder Zeile.


Vielen Dank, Melanie! Morgen geht es hier weiter mit der ersten Rezension einer Bloggerkollegin, die bei mir gastbloggt - ich freue mich sehr darüber, denn ihr Blog gehört schon lange zu meinen besonderen Lieblingen.