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übern Tellerrand, heute: moment in a jelly jar

übern Tellerrand
Es ist heiß. Es ist heiß und ich mag das nicht. In unserer Küche sind mal wieder um die 30°C, Kochen macht da keinen Spaß. Umso schöner, dass mir heute wieder eine Kollegin die Arbeit abnimmt und sich Euch ausführlich vorstellt. 
Conny von Moment in a Jelly Jar hat das große Glück, nicht im 4. Stock zu wohnen und in einer winzigen Dachwohnung zu kochen (sprich- wörtlich, denn genau das machen wir bei den aktuellen Temperaturen) und zu werkeln, sondern sie hat eine wunderschöne, geräumige und geradezu lichtdurchflutete Wohnküche. Wie schön sie wohnt und kocht, dass zeigt sie Euch in ihrem Beitrag zu meinem Blogevent Behind the Scenes, aber erstmal stellt sich Conny hier im Kuriositätenladen vor und serviert Euch noch ein Stückchen Kuchen. Viel Spaß mit ihrem Gastbeitrag und natürlich

Herzlich willkommen, Conny!

Hallo, ich bin Conny und das bin ich kurz vor meiner Lieblingsbeschäftigung: Essen!

Wenn ich nicht gerade tatsächlich esse, überlege ich was ich als nächstes essen soll oder als letztes gegessen habe. Und meistens schreibe ich darüber auf www.inajellyjar.com

Essen, oder nennen wir es doch lieber „genießen“, hatte schon immer einen besonderen Stellenwert in meinem Leben. Und wie jeder einzelne Mensch auf dieser Welt brauche ich es, um zu überleben. Mir allerdings hat Essen bzw. Kochen und Backen tatsächlich das Leben gerettet. 
Als ich letztes Jahr in einer Lebensphase steckte, die für mich so dunkel und kalt war, dass ich innerlich fast erfror, war es nur die Wärme des Backofens, die mich noch wärmen konnte. (Metaphorisch gesprochen, versteht sich!) Die einen mögen es Burn-Out nennen, andere Depression – aber egal welchen Namen man diesem Lebensabschnitt geben mag, es war schrecklich. Daher begann ich, wie wild zu backen. Jeden Tag – mehrmals. Das beschäftigte mich und ich hatte zumindest für einen kurzen Moment Freude an dem, was ich schuf. Anfangs waren die Menschen um mich herum natürlich angetan von den Kuchen, Torten  und Muffins, die sich unaufhörlich in der Küche stapelten, es gab schließlich immer irgendwo etwas zu Naschen. Es kam sogar so weit, dass ich die Kuchen an Nachbarn, Postboten und Schaffner verschenkte. Irgendwann, zwischen Bergen an Gugelhupfen und Kastenkuchen, sagte ein lieber Freund zu mir: „Warum machst du eigentlich darüber keinen Blog?“. Und so entstand Moment in a Jelly Jar. Für all die schönen Momente, die ich festhalten wollte.

Die negativen Gefühle sind verschwunden, doch der Blog ist noch da. Die Liebe zum Backen und Genießen auch.

Darum habe ich euch heute ein Rezept mitgebracht, das an dunklen Regentagen genauso gut schmeckt wie im hellen Sonnenlicht. Weil Zimt dabei ist und Apfel. Und weil es kalt genauso gut schmeckt wie frisch aus dem Ofen.

Zimtapfel-Galette mit Granatapfel 
- für 2 Galettes -

Zutaten für den Vollkorn-Galette-Teig
250 g glattes Weizenmehl
65 g Dinkelvollkornmehl
½ TL Salz
12 EL kalte Butter
1 Eigelb
¼ TL heller Essig
Einige EL eiskaltes Wasser

Für den Belag
3 Äpfel Eurer Wahl
1 TL Zitronensaft
½ TL gemahlener Zimt
2 EL Honig
½ TL frisch gehackter Ingwer
etwas Salz
etwas frisch gemahlene Muskatnuss
1 Granatapfel
1-3 EL Milch

Zubereitung
Zunächst bereiten wir den Teig zu. In einer großen Schüssel die beiden Mehlsorten mit dem Salz vermengen. Die Butter in kleinen Würfeln esslöffelweise in die Schüssel geben, während ihr mit dem Knethaken des Handrührgeräts oder der Küchenmaschine langsam rührt. So lange rühren, bis eine krümelige Konsistenz entstanden ist. In einem kleinen Schüsselchen das Eigelb mit dem Essig und 5 Esslöffel Eiswasser verquirlen und zur krümeligen Mehlmischung geben. Unter Rühren entsteht schön langsam ein glatter Teig. Eventuell noch einmal mit den Händen nachbearbeiten und zwei Kugeln teilen. In Frischhaltefolie gewickelt mindestens 30 Minuten kühlen. Ihr könnt den Teig aber ruhig schon ein, zwei Tage im Voraus herstellen.
Während der Teig ruht, können wir schon einmal den Belag zubereiten. Die Granatapfelkerne aus der Schale befreien (zum Beispiel nach dieser Methode. Das weiße Keramik-Waschbecken sah zwar aus wie nach der Zombie-Apokalypse, aber Hauptsache die Kerne fielen unbeschädigt raus) und die Kerngehäuse der Äpfel entfernen. Äpfel in dünne Scheiben schneiden. Die Scheibchen mit Zitronensaft, Honig, Zimt, Ingwer, Muskatnuss und einer Prise Salz in einer großen Schüssel vermengen und beiseite stellen. Den Backofen auf 190° Ober-/Unterhitze vorheizen und zwei Backbleche mit Backpapier ausstatten. Den gekühlten Galette-Teig zu einer halbwegs runden Platte ausrollen, der Teig sollte etwa einen halben Zentimeter dick sein – das geht aber nicht so genau. Die Apfelscheiben möglichst dekorativ auf dem Teig drapieren, zum Beispiel überlappend auflegen und einen 2-3 Finger breiten Rand lassen. Ich tat mein Bestes! Granatapfelkerne darüber streuen und den Rand nach innen über die Ecken klappen. Wenn ihr mögt, könnt ihr das natürlich auch möglichst dekorativ machen. Tipp: Belegt den Teig direkt auf dem Backblech, da ihr euch dann das verflixte Rüberheben der fertigen Galette erspart. Die Ränder mit etwas Milch bestreichen und auf mittlerer Schiene ca. 40 Minuten backen.
Vielen Dank liebe Stephanie, dass Du mir das Mittwochsplätzchen heute freigeschaufelt hast, es ist mir wirklich eine riesige Freude.
Ich wünsche Euch einen wunderbaren Tag, eine noch bessere Woche und würde mich freuen, Euch auf www.inajellyjar.com einmal wieder zu sehen!