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Maistortillas, gepresst und nicht gerollt

Ihr wisst ja, ich hab eine Schwäche für sogenanntes Fast und Street Food. Ich liebe Burger in allen Varianten, Fritten, Hotdogs, Sandwiches, herzhafte Waffeln, Tortillas, Enchiladas - einfach alles, was herzhaft ist, man auf die Hand essen kann und aus vielen Komponenten besteht, Saucen, Pickles, Salat, usw. oben drauf hat.
Natürlich gibt es bei diesen Gerichten enorme Qualitätsunterschiede und am besten schmeckt es ja sowieso immer noch frisch selbstgemacht. Seit ich im letzten Jahr meine Tacos mit Hähnchen und Spargel-Mango-Salsa zubereitet habe, bin ich sehr neugierig auf die mexikanische Küche geworden und würde am liebsten einmal pro Woche Tacos oder Nachos machen. 
In den meisten Fällen gibt es bei uns Weizentortillas, aber die kleinen Brüder aus Mais schmecken mindestens genauso gut. Ich hab Euch deshalb heute ein Making-Of mitgebracht und möchte Euch zeigen, wie man Tortillafladen aus Maismehl zubereitet.


Ihr habt vielleicht schon mal diese Tortillapressen* gesehen, die ich auf dem nächsten Bild verwende, die sind nicht etwa für Weizentortillas gedacht, sondern eben für besagte Maistortillas. 
Weizentortillas lassen sich aufgrund des enthaltenen Glutens nicht mit diesen Pressen formen, sondern springen immer wieder zurück, diese Tortillas rollt man daher mit einem Rollholz aus, während die Maistortillas ratzfatz mit der Presse in Form gebracht werden. 
Ihr formt dazu einfach kleine Teigkugeln, legt sie dann in die Presse und drückt die kräftig zusammen. Damit die Tortillas nicht in der Presse kleben bleiben, könnt Ihr sie entweder sehr kräftig bemehlen oder mit zwei zugeschnittenen Stückchen Gefrierbeutel auslegen, davon lassen sich die gepressten Teiglinge dann ganz einfach abziehen. Ohne Mehl oder Plastikfolie bleiben die gepressten Fladen aber gnadenlos kleben, da habt Ihr keine Chance, sie im Ganzen rauszubekommen.

Noch wichtiger als die Verwendung der Presse (man kann die Maistortillas natürlich auch mit einem Rollholz ausrollen), ist das richtige Mehl, denn auch wenn Mais-tortillas mit Maismehl zubereitet werden, handelt es sich dabei nicht um handels-übliches Maismehl, sondern sog. Masa Harina.  
Masa Harina wird aus Maiskörnern hergestellt, die in Limettensaft eingeweicht, dann getrocknet und anschließend gemahlen werden. Es kann nicht durch herkömmliches Maismehl ersetzt werden.

Ihr bekommt Masa Harina in vielen Geschäften, die südamerikanische Lebensmittel verkaufen und auch online ist es kein Problem, allerdings handelt es sich dabei meist um aus Genmais hergestelltes Masa Harina. Ich verwende grundsätzlich keine genmanipulierten Lebensmittel, deshalb habe ich mein Masa Harina bei La Tortilla (kein Werbelink) bestellt. 


Wenn Ihr mein Tortillarezept mit anderen vergleicht, werdet Ihr feststellen, dass ich verhältnismäßig viel Wasser verwende. Ich komme einfach nicht mit den üblichen Wasserangaben hin, da der Teig dann deutlich fester ist, um nicht zu sagen regelrecht dröge. 
Er lässt sich schlechter in Kugeln formen und backt auch nicht so schön aus, deshalb gebe ich mehr Wasser zum Teig, so dass er die Konsistenz von Knete bekommt. Wie Ihr auf dem Bildern seht, werden die Tortillas so wunderbar glatt und gleichmäßig, lassen sich hervorragend ausbacken und sind sehr flexibel, lassen sich also prima füllen.
Zum Ausbacken eignet sich am besten eine gusseiserne Pfanne, ich verwende hierfür meine große gusseiserne Pfanne* die Ihr demnächst noch oft in Aktion sehen werdet.
Nachdem die Fladen gebacken sind, sollten sie entweder mit einem Tuch abgedeckt oder in eine Dose gegeben werden, damit sie noch etwas schwitzen und schön weich werden. Wenn Ihr die Fladen am Vorteig backt, müsst Ihr sie nur ein wenig im Backofen erwärmen und schon sind sie wieder einsatzbereit. 

Auf den Fotos seht Ihr ja schon, dass ich Einiges zum Füllen der Tortillas zubereitet habe, davon erzähle ich Euch dann am Donnerstag!

Zutaten für ca. 20 Maistortillas
½ TL Salz
350 g heißes Wasser

Zubereitung
Die Seitennähte eines Gefrierbeutels einschneiden, so dass zwei einzelne Stücke Folie entstehen.
Das Masa Harina mit dem Salz in eine Schüssel geben und trocken vermischen. Das heißes Wasser (sehr heißes Leitungswasser ist ausreichend) dazugeben und mit den Händen verrühren, bis der Teig glatt ist und nicht mehr an den Händen klebt. Wenn nötig, noch etwas mehr Wasser oder auch Masa Harina dazugeben, je nachdem, wie die Konsistenz des Teiges ist. Er sollte am ehesten die Konsistenz von Knete haben.
Für eine Stunde abgedeckt bei Zimmertemperatur ruhen lassen.
Tischtennisballgroße Teigportionen zu kleinen Kugeln rollen. Die Tortillapresse* mit dem vorbereiteten Gefrierbeutel auslegen, jeweils eine Kugel zwischen die Plastiklagen setzen und die Presse zusammendrücken.

Eine gusseiserne Pfanne auf mittlere Hitze aufheizen und den Tortillateigling darin von beiden Seiten für jeweils 1-2 Minuten ausbacken. Er soll beidseitig gut gebräunt sein. In der Zwischenzeit jeweils den nächsten Teigling pressen.

Alle Tortillas ausbacken und mit einem sauberen Küchentuch abdecken, so dampfen sie aus und werden weich und dehnbar.
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