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Maränen nach Bratheringsart

Seit ich vor vieeeelen Jahren, das muss irgendwann Ende der 90er gewesen sein, in einer Folge von Alfredissimo gesehen habe, wie Gert Müller-Gerbes Bratheringe zubereitet hat, stehen sie schon auf meiner imaginären Nachkochliste. Wahr-scheinlich sind Bratheringe sogar das Gericht, das dort schon am längsten von allen Rezepten seine Runden dreht.
Ich weiß nicht warum, aber ich bin in um und bei 20 Jahren tatsächlich noch nicht dazu gekommen, Bratheringe selbst zu machen. Als wir aber im Herbst das letzte Mal am Schaalsee waren und uns mit frischem Fisch aus dem See eingedeckt haben, ist mir die Idee gekommen, Bratheringe mal anders zu machen, nämlich mit Maränen aus dem Schaalsee. Ich hab mir deshalb gleich ein paar Maränen extra mitgenommen und mich ans Werk gemacht.

Maränen sind hübsche kleine Süßwasserfische aus der Familie der Lachsfische. Sie haben ungefähr die Größe eines Herings und ein angenehm festes, aromatisches Fleisch. Ich kannte sie bisher nur gebraten und geräuchert aus unserem Lieblings-restaurant, sie wird dort aber auch gerne in Aspik und ich glaube eben auch in Sauer eingelegt.

Meine Bratmaränen nach Bratheringsart sind 100%ig auf Heringe übertragbar, d.h. wenn Ihr keine Maränen bekommt, könnt Ihr genauso gut Heringe verwenden oder Ihr versucht es mal mit einer Forelle oder einem Saibling, das schmeckt ebenfalls großartig. Es muss aber nicht zwingend immer Hering sein, sondern diese Art der Zubereitung funktioniert mindestens ebenso gut mit einem Süßwasserfisch. Also eine echte Alternative für alle, die aus welchen Gründen auch immer keinen Seefisch essen.

Anlässlich dieses Rezeptes habe ich mir in meinem liebsten Dawanda-Shop, in dem ich schon viele Deko-Schätzchen gefunden habe, sogar einen Heringstopf für marinierte Heringe bestellt, natürlich wieder mal uralt und mit der ein oder anderen Macke - so wie ich auch wie ich es halt gerne mag.
Janke von Jankes Soulfood hat sich just zur gleichen Zeit ebenfalls einen ähnlichen Topf gegönnt und deshalb weihen wir unsere neuen Schätzchen heute gemeinsam ein, ich mit meinen Bratmaränen und bei Janke gibt es wunderbare Heringsfilets in Tomatensauce. Schaut also unbedingt auch bei ihr rein.

Meine Bratmaränen haben wir standesgemäß zu Labskaus gegessen, denn bei uns wird Labskaus nicht mit Bismarkheringen, Rollmops oder gar Matjes (letzterer passt meiner Meinung nach gar nicht) gegessen, sondern es gibt einen leckeren Brat-hering, bzw. ab sofort hausgemachte Bratmaränen dazu. Falls Ihr - aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen - keinen Labskaus mögt, schmecken Bratmaränen auch wunderbar zu Bratkartoffeln.

Zutaten
1 TL Körner Piment*
1 TL Pfefferkörner
1 EL Senfsaat*
400 ml Wasser
250 ml Weißwein
350 ml Cidreessig*
2 rote Zwiebeln, in feinen Streifen
½ Karotte, in dünnen Scheiben
1 Knoblauchzehe
Abrieb einer ½ Bio-Zitrone
1 TL Salz
100 g Zucker
einige Stängel glatte Petersilie

Außerdem
4 Maränen, ausgenommen und ohne Kopf (alternativ Heringe)
Salz
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Mehl
Rapsöl zum Anbraten

Zubereitung
Piment, Koriander, Pfeffer, Wacholderbeeren, Senf-, Sellerie- und Fenchelsaat trocken in einer Pfanne bei mittlerer Hitze anrösten, bis die Gewürze anfangen zu knistern und zu duften.
Wasser, Weißwein und Essig in einen Topf geben und die restlichen Zutaten zufügen. Alles zum Kochen bringen, dann die Temperatur reduzieren und den Sud bei mittlerer Hitze für 5 Minuten köcheln lassen. Beiseite stellen und abkühlen lassen. 

In der Zwischenzeit die Maränen säubern und trockentupfen. Salzen und pfeffern, dann von allen Seiten gut mehlieren. 
In einer Pfanne goldbraun braten, dann herausnehmen und in eine verschließbare Schale stapeln, zwischendurch immer wieder Gewürze und Zwiebeln aus der Marinade auf die Fische geben, anschließend mit dem Sud auffüllen, die Maränen sollen vollständig bedeckt sein. Die Schale verschließen und die Bratmaränen für mindestens 3 Tage, besser aber eine Woche im Kühlschrank ziehen lassen. Sie können auch problemlos bis zu 4 Wochen ziehen.
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