Der Kuchentag des Foodblogger-Osterbrunchs entwickelt sich für mich immer mehr zum Problemtag. Bereits im letzten Jahr musste ich mir im letzten Moment eine Alternative überlegen, weil meine damals eigentlich angedachte Karottenkuchen-Torte nicht so gelungen ist, wie ich mir das vorgestellt hatte. Damals hab ich mich kurzfristig an eine Zitronen-Biskuitrolle gewagt und damit im Endeffekt den ganz großen Wurf gelandet, denn die Zitronenrolle ist seitdem mein absolutes Lieblingskuchenrezept hier im Blog. Mein Lieblingskuchen war sie schon vorher, ich hätte aber nie gedacht, dass sie mir mal so gut selbst gelingen würde.
Ganz ähnlich war es auch in diesem Jahr, eigentlich wollte ich Euch nämlich heute meine Svartbröd Smörgåstårta servieren und dafür am Überraschungstag Sol-Wachteleier. Leider hab ich aber in diesem Jahr nirgends Bio-Wachteleier bekommen, also fiel das weg und ich musste kurzfristig umdisponieren. Meine Smörgåstårta ist deshalb auf den Donnerstag gerutscht und es musste schnell ein neuer Kuchen, bzw. ein kuchenähnliches Gebäck her.
Wie es oft so ist, kommen unter Druck die besten Rezepte zustande (siehe Zitronenrolle) und genauso ist es auch mit den Puddingbrezeln, die ich Euch heute vorstelle. Hier schließt sich also wieder der Kreis.
Puddingbrezel sind eines meiner Lieblingsgebäcke, leider gibt es sie aber kaum noch in Konditoreien. Also bleibt einem quasi gar nichts anderes übrig, als sie selbst zu machen.
Ich hab also kurzfristig Rezepte gewälzt und mich an die Produktion gemacht, aber die Rezepte, die ich mir ausgeguckt hatte, waren nicht das Gelbe vom Ei. Entweder war der Basisteig zu fest oder zu weich, das Ergebnis hat mich aber nicht vom Hocker gehauen. Bis, ja bis ich bei Sonja und ihrem Zauberhaften Küchenvergnügen gelandet bin. Ihre Puddingbrezel sind an Perfektion nicht zu überbieten. Der Plunderteig gelingt absolut perfekt und blättert herrlich auf, der Pudding behält prima seine Form - besser geht's einfach nicht.
Ich habe natürlich minimale Anpassungen vorgenommen, weil ich kein Puddingpulver verwende, aber ansonsten hab ich Sonjas Rezept genauso übernommen, wie sie es in ihrem Blog vorstellt.
Die Zubereitung von Plunderteig ist leider nicht mal eben nebenbei gemacht, wie es ein Hefe- oder Rührteig ist, sondern da steckt schon einiges an Arbeit drin. Zuerst wird ein verhältnismäßig fester Hefeteig geknetet und der dann wie ein Blätterteig bearbeitet, d.h. es wird Butter eingearbeitet.
Man kann es machen wie ich es hier bereits ausführlich beschrieben habe, d.h., eine kalte Butterplatte in den Teig einarbeiten oder man macht es so, wie ich es Euch heute zeigen möchte.
Bei dem Plunderteig, den ich für die Puddingbrezel verwendet habe, wird der Teig nicht mit kalter Butter getourt, sondern es wird sehr weiche, teilweise sogar flüssige Butter auf dem ausgerollten Teig verstrichen. Der Teig wird anschließend nach einem immer gleichen Muster gefaltet und zwischen den einzelnen Durchgängen kalt gestellt. Viermal wird der Teig auf diese Weise bearbeitet
Zeitlich unterscheiden sich beide Varianten also nicht wesentlich, da muss man halt schauen, was einem sympathischer erscheint. Ich mag ehrlich gesagt diese heutige Methode lieber, aber das ist nur meine persönliche Vorliebe. Wenn Ihr lieber mit der kalten Butterplatte arbeitet, dann bearbeitet den Plunderteig genauso, wie im oben verlinkten Rezept gezeigt.
Zeitlich unterscheiden sich beide Varianten also nicht wesentlich, da muss man halt schauen, was einem sympathischer erscheint. Ich mag ehrlich gesagt diese heutige Methode lieber, aber das ist nur meine persönliche Vorliebe. Wenn Ihr lieber mit der kalten Butterplatte arbeitet, dann bearbeitet den Plunderteig genauso, wie im oben verlinkten Rezept gezeigt.
Die besten Erfahrungen habe ich mit Plunderteig gemacht, der bereits einmal durchgeforen ist, d.h., ich bereite den Plunderteig im Vorwege zu (wenn ich mal wieder Langweile habe) und friere ihn dann mindestens über Nacht ein. Am Tag der Zubereitung taue ich ihn nur noch auf und verarbeite ihn ruckzuck weiter.
Auf diese Weise kann man auch ofenfrisches und vor allem hausgemachtes Plundergebäck genießen und muss vorher nicht den ganzen Tag in der Küche verbringen. Wenn der Plunderteig erst einmal soweit vorbereitet ist, ist er genauso einfach und schnell zu verarbeiten wie gekaufter Blätterteig.
5 Tipps für die Zubereitung von Plunderteig
- Wie Ihr auf der Collage seht, lässt sich dieser Teig sehr sauber und glatt verarbeiten, Ihr braucht also nur minimal Mehl, damit er nicht an der Arbeitsfläche klebt. Zusammengefaltet wickle ich ihn einfach in Frischhaltefolie und lege ihn dann in das Gefrierfach.
- Auf der unteren Collage könnt Ihr erkennen, dass sich der Teig nach der ersten Faltung schon deutlich besser quadratisch ausrollen lässt. Ich drehe ihn dazu während des Ausrollens immer im Uhrzeigersinn, so wird er besonders gleichmäßig quadratisch.
- Sollte der Teig nach der Kühlphase zu fest sein, lasst ihn einfach kurz wieder Zimmertemperatur annehmen, dann rollt es sich deutlich leichter. Wichtig ist, dass die Butter zwischen den einzelnen Touren wieder anzieht, damit sich die feinen Schichten bilden können und der Teig selbst, durch die Einarbeitung weicher Butter, nicht weich wird.
- Für den Fall, dass der Plunderteig eingefroren ist, Ihr aber morgens bereits Puddingbrezel backen möchtet und nicht die Zeit habt, ihn bei Zimmertemperatur auftauen zu lassen, könnt Ihr den wasserdicht eingepackten Teig auch in zimmertemperiertes Wasser legen, dort taut er deutlich schneller als auf der Arbeitsplatte. Ich lagere meinen Teig im Gefrierschrank einvakuumiert und lege das Paket dann einfach nur in die mit Wasser gefüllte Spüle. 30 Minuten später ist er bereits aufgetaut und fertig zum Ausrollen. Ich bevorzuge diese Methode und lege den Teig nicht schon abends zum Auftauen in den Kühlschrank, weil er dort durch die Hefe bereits geht.
- Lasst die geformten Puddingbrezel unbedingt ausreichend gehen, bevor Ihr sie in den Backofen schiebt. Plunderteig enthält ja, anders als Blätterteig, Hefe und die muss erst einmal richtig in die Gänge kommen, bevor sie im Backofen ihre Arbeit verrichten kann.
Weitere leckere Kuchenideen findet Ihr auch heute bei
Möhreneck ~ Möhrentorte
Eine Prise Lecker ~ Tarte Tatin mit Apfel
Jankes*Soulfood ~ Waffeln mit Eierlikör
Cuisine Violette ~ Blutorangen Tarte
moey's kitchen ~ Pastel de Nata Tarte
Und für den unwahrscheinlichen Fall, dass da noch nicht das passende Rezept für Eure Oster-Kaffeetafel dabei ist, habe ich in meinem Archiv ebenfalls noch eine große Auswahl an Kuchen, Kleingebäck, Waffeln, etc. Da werdet Ihr garantiert ein Rezept ganz nach Eurem Geschmack finden.
Und für den unwahrscheinlichen Fall, dass da noch nicht das passende Rezept für Eure Oster-Kaffeetafel dabei ist, habe ich in meinem Archiv ebenfalls noch eine große Auswahl an Kuchen, Kleingebäck, Waffeln, etc. Da werdet Ihr garantiert ein Rezept ganz nach Eurem Geschmack finden.
Plunderteig
Teig
130 ml kalte Milch
½ Würfel Frischhefe
60 g Rohrohrzucker
350 g Mehl, Type 405
¼ Salz
1 Ei
Außerdem
150 g sehr weiche Butter
Eistreich: 1 Ei + 2 EL Wasser
Zuckerguss: 100 g Puderzucker + 2 EL Milch
Zubereitung
Die Hefe zusammen mit dem Zucker und Milch in eine Rührschüssel geben und einige Minuten stehen lassen, bis sich die Hefe vollständig aufgelöst hat. Mehl, Salz und Ei dazugeben und für ca. 5 Minuten mit der Küchenmaschine zu einem festen, glatten Teig verkneten.
Für 15 Minuten ruhen lassen, so dass sich der Teig entspannt, dann auf eine ganz leicht bemehlte Arbeitsfläche geben und dünn möglichst quadratisch ausrollen. Die gesamte Oberfläche mit der weichen Butter bestreichen (jeweils ca. 1 cm Rand lassen, damit die Butter nicht nach außen quillt), dann das rechte Drittel des Teiges bis zur Mitte hin umklappen. Auch hier wieder die Oberseite mit Butter bestreichen, dann das linke Drittel darüberklappen und erneut die entstandenen Oberseite mit Butter bestreichen. Das obere Drittel der Teigbahn nach unten in die Mitte klappen und erneut mit Butter bestreichen, abschließend das untere Drittel nach oben klappen. In Folie einschlagen und für ca. 10 Minuten in den Gefrierschrank legen.
Den Teig herausnehmen, mit den Falten nach unten auf die wiederum leicht bemehlte Arbeitsfläche legen und erneut dünn ausrollen. Wie oben beschrieben mit Butter bestreichen und falten, dann erneut kühl stellen.
Insgesamt soll der Teig 4x mit Butter bestrichen und gefaltet werden.
Zur Weiterverarbeitung den gekühlten Teig dünn ausrollen und in ca. 2 cm breite Streifen schneiden. Die Teigstreifen zu Brezeln formen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen.
Das Ei mit dem Wasser verkleppern und die Plunderbrezel damit bestreichen. Den Pudding mit dem Mixer kräftig aufmixen, so dass er cremig wird, dann in einen Spritzbeutel füllen und die 3 Zwischenräume mit jeweils einem großen Tupfen Pudding ausfüllen.
Abgedeckt nochmals 30 Minuten gehen lassen, dann im auf 180°C für ca. 13-15 Minuten backen bis die Brezel goldgelb sind.
Aus dem Backofen nehmen und auf einem Kuchenrost auskühlen lassen, dann mit Zuckerguss bestreichen oder alternativ mit Puderzucker bestreuen und servieren.
Vanillepudding für Puddingbrezel
Zutaten
1 Vanilleschote, das Mark davon
500 ml Milch
1 Eigelb
100 Rohrohrzucker
60 g Maisstärke
30 g Butter
Zubereitung
Die Vanilleschote der Länge nach aufschneiden und das Mark herauskratzen. Zusammen mit der Milch in einen Topf geben und die ausgekratzte Schote ebenfalls hinzufügen. Die Milch leicht erwärmen, vom Herd nehmen und ruhig eine Stunde oder auch länger ziehen lassen (Besonders aromatisch wird der Pudding, wenn die Milch am Vorabend mit der Vanille aufgekocht wird und dann über Nacht im Kühlschrank ziehen kann).
3 EL der erkalteten Milch abnehmen und zusammen mit der Maisstärke in einem kleinen Schüsselchen verrühren. Das Eigelb ebenfalls mit etwas Milch verkleppern.
Die übrige Milch erneut erhitzen (die Vanilleschoten vorher entfernen), Zucker und Butter hinzufügen und zum Kochen bringen. Von der Platte nehmen und die Stärke- und Eimischung langsam unterrühren. Nochmal aufkochen lassen, dann von der Platte ziehen.
Den Pudding mit Frischhaltefolie bedecken, damit sich keine Haut bildet und komplett abkühlen lassen.
Tipp
Für Eierlikörpudding ersetzt 100 ml Milch einfach durch Eierlikör und rührt diesen am Schluss zusammen mit dem Ei unter den gekochten Pudding.