Heute bekommt Ihr gleich zwei Dinge auf einmal, zum einen das Rezept für die weltleckersten Köttbullar, inkl. dem Geheimnis für die perfekte Köttbullarwürzung und obendrauf noch einen Tipp, wie Euch wunderbar saftige und mordszarte Hackbällchen und Frikadellen gelingen. Wenn das man nix is!
Ich hab einige Rezepte in meinem Archiv, mit denen ich - zumindest optisch - ein kleines Problem habe und dazu zählt unter anderem auch mein Rezept für Köttbullar. Das Rezept ist gut (wenngleich ich es heute anders mache, das seht Ihr ja weiter unten), aber das Bild entspricht so überhaupt nicht mehr dem Stil, der mir heutzutage gefällt und außerdem sind die Köttbullar fürchterlich geformt und nicht einmal annähernd rund - das fügt meinem inneren Monk Schmerzen zu. Heute geht es also darum, das Köttbullar-Rezept von 2013 zu verbessern und außerdem mit Rezeptfotos zu versehen, die mir gefallen. Ich sag es mal so: Mission accomplished!
Zu Beginn dieses Beitrages hab ich Euch ja nicht nur ein neues, besseres Rezept versprochen, sondern außerdem das Geheimnis für superzarte und saftige Köttbullar, bzw. Frikadellen generell und wie so oft ist es eigentlich keine große Sache, sondern nur ein kleiner Kniff, der zum optimalen Ergebnis führt.
Bereits bei dem Fleischkäserezept 2015 habe ich festgestellt, dass der Hackfleischteig besonders gut verklebt und eine bratwurstähnliche Konsistenz bekommt, wenn die Masse kräftig mit der Küchenmaschine verknetet wird und nicht nur mit der Hand. Das ist für Profis natürlich keine große Sache, die cuttern ihr Brät ständig, für einen Hobbykoch wie mich war es damals aber eine nicht unerhebliche Entdeckung.
Natürlich muss man aufpassen, dass der Fleischteig nicht zu warm wird und dadurch bereits gart, bzw. das enthaltene Eiweiß gerinnt, da ich das Hackfleisch aber direkt aus dem Kühlschrank verarbeite, besteht da kaum eine Gefahr.
Oh, mir fällt gerade noch ein weiterer Tipp für wunderbar runde Hackbällchen ein: Schubbern! Wenn die Fleischbällchen, bzw. in diesem Fall Köttbullar, zu Beginn der Bratzeit zu lange auf einer Stelle liegen, sacken sie ab und werden an der aufliegenden Stelle platt. Schubbert Ihr die Pfanne aber immer wieder hin und her und wendet die Köttbullar regelmäßig, passiert das nicht, sondern sie werden rund und hübsch.
So, jetzt kennt Ihr schon zwei Geheimnisse auf dem Weg zum perfekt saftig-zarten und kugelrunden Köttbullar, das letzte Geheimnis, nämlich für die ganz besondere Würzung, habe ich Euch eigentlich schon in meinem alten Rezept verraten, nämlich Piment. Damit Köttbullar so schmecken wie wir sie von IKEA kennen, braucht es kein Paprika, Tomatenmark, oder was auch immer, sondern eine kräftige Prise Piment und auch die Sauce schmeckt gleich viel besser, wenn auch sie mit Piment gewürzt wird. Also, lasst das Paprikapulver zur Abwechslung mal im Gewürzschrank und vertraut auf die wunderbare Würzkraft des Piments!
Köttbullar
Zutaten für ca. 35 Köttbullar
50 g Schalotten oder rote Zwiebeln, sehr fein gewürfelt
Rapsöl zum Anschwitzen
500 g Hackfleisch, halb und halb
80 g Panko, alternativ hausgemachtes Paniermehl mit möglichst wenig Rindenanteil
50 ml Sahne, alternativ Milch
1 Ei
1 TL grober Senf
Salz
frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Piment, fein gemahlen
Muskatnuss, frisch gemahlen
Zubereitung
Die Zwiebelwürfel in Rapsöl glasig anschwitzen, dann beiseite stellen und etwas abkühlen lassen. Alle Zutaten in die Rührschüssel einer Küchenmaschine geben und für gute 5 Minuten bei mittlerer Geschwindigkeit rühren lassen. Die Masse soll währenddessen deutlich verkleben und einen glatten Fleischteig ergeben. Den Teig für ca. eine halbe Stunde ruhen lassen, so dass das Panko ausreichend Zeit zum Quellen hat.
Mit einem großen Teelöffel gleichmäßige Portionen abstechen und zu insgesamt ca. 35 Fleischbällchen formen. Rapsöl in einer Pfanne erhitzen und die Köttbullar darin wie oben beschrieben in zwei Etappen rundherum knusprig braten und mit dem Kartoffelpüree und der Rahmsauce servieren.
Rahmsauce
Zutaten
500 ml Rinderfond
200 ml Sahne
Salz
frisch gemahlener Pfeffer
Piment, sehr fein gemörsert
25-30 g Mehl + etwas kaltes Wasser
Zubereitung
Den Rinderfond erhitzen, dann die Sahne dazugeben und einmal aufkochen lassen. Mit Salz, Pfeffer und Piment abschmecken.
Das Mehl mit dem Wasser verrühren, bis keine Klümpchen mehr vorhanden sind, dann unter Rühren in die Sauce einlaufen lassen und aufkochen lassen, bis die Sauce angedickt ist. Evtl. nochmals nach Geschmack nachwürzen.
Kartoffelpüree
Zutaten
800 g mehligkochende Kartoffeln, bereits geschält
250 - 300 ml Milch
50 g Butter
Salz
frisch gemahlener weißer Pfeffer
frisch geriebene Muskatnuss
Zubereitung
Die Kartoffeln schälen und in Scheiben schneiden (dadurch reduziert sich die Kochzeit deutlich). Mit Wasser aufsetzen und so lange kochen, bis die Kartoffeln sehr weich sind. Das Wasser abgießen, dann wieder auf die ausgeschaltete Herdplatte stellen und bei geöffnetem Deckel ausdampfen lassen.
Die Milch und die Butter zufügen und leicht erwärmen, bzw. schmelzen lassen und mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss würzen. Mit einem Kartoffelstampfer stampfen, bis ein cremiges Püree entstanden ist.
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