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Fusilli mit Bratwurstragù

Wie sehr ich Bratwürste liebe, wisst Ihr sicher spätestens, seit ich Euch von meiner Bratwurstbällchen-Sahnesauce und den anderen Bratwurstbällchenrezepten in meinem Archiv vorgeschwärmt habe. Bratwürste sind aber nicht nur eine wunderbare Basis für Bratwurstbällchen, sondern das Brät kann auch für andere Zwecke verwendet werden, beispielsweise für Scotch Eggs, Nudelfüllungen oder aber als Grundlage für eine kräftige und schnell zubereitete Nudelsauce.
Die Möglichkeiten sind nahezu endlos und je nach verwendeter Bratwurst, kommt im Endeffekt immer wieder etwas anderes dabei raus. 

Fusilli mit Bratwurstragù
Ganz wichtig ist bei der Zubereitung dieses und der anderen Bratwurstrezepte, eine frische, ungebrühte Wurst zu verwenden, denn das Brät der gebrühten Würste ist fest und lässt sich weder herauslösen noch formen, sondern nur noch in Scheiben schneiden. Auch damit lassen sich natürlich auch großartige Gerichte zubereiten, für dieses Ragù oder Bratwurstbällchen sind sie aber nicht geeignet.

Mein Schlachter bietet 4 verschiedene ungebrühte Bratwürste von milden Imbiss-bratwürsten und Salsicce, bis zu pikanten Merguez und angenehm scharfen  Chorizo an, die ich alle schon in meinen Rezepten verwendet habe. 
Dieses Bratwurstragù habe ich auch bereits ganz ähnlich mit Salsicce zubereitet, bei dieser abgewandelten Form aber bewusst Chorizo verwendet, denn die bringt ordentlich Bumms mit und schmeckt in diesem Ragù wunderbar.

Fusilli mit Bratwurstragù
Das fertige Ragù schmeckt uns sogar besser als meine 7-Stunden-Bolognese, braucht aber nur einen Bruchteil der Zeit. Diese Sauce ist pikant, hat eine leichte Schärfe und ist durch die zugefügte Milch herrlich samtig. 
Ich schmecke die Sauce gerne mit etwas hausgemachtem Knoblauchhonig ab, wenn Ihr den aber nicht habt, verwendet einfach normalen Honig, die Sauce enthält ja bereits confierten Knoblauch. Grundsätzlich könnt Ihr auch Zucker nehmen, ich finde aber, dass ein milder Honig (ich verwende Rapshonig oder eine milde Frühlings- oder Sommermischung) ein angenehmeres Aroma mitbringt.

Genau wie mein Ragù Bolognese, serviere ich auch diese Sauce mit einer kurzen Pasta, die möglichst viel Sauce aufnehmen kann, also entweder eine gedrehte, hohle oder muschelförmige Pasta. Spaghetti oder Bandnudeln kann man natürlich nehmen, dann bleibt aber die Hälfte der Sauce auf dem Teller und das will ja niemand. 
Eine meiner Lieblingsnudelsorten für Saucen dieser Art sind Ghiottole oder Fusilli Giganti (die seht Ihr auf dem Foto), wenn ich die aber nicht bekomme, greife ich auch gerne zu ganz simplen, normalgroßen Fusilli.

Wenn Ihr gerne kräftige Fleischsaucen mögt, probiert diese Sauce unbedingt mal aus. Sie ist einfach und schnell gemacht und schmeckt einfach himmlisch. 

Fusilli mit Bratwurstragù
Zutaten
1 Zwiebel, fein gewürfelt
5 frische, ungebrühte Chorizo, ca. 400 g
Olivenöl
400 ml Rotwein
600 g Pizzaiola, hausgemacht
2 TL Knoblauchhonig, hausgemacht
150 ml Milch
Salz

Außerdem
Pasta nach Wahl
frisch geriebener Parmesan

Zubereitung
Die Bratwürste längs aufschneiden und das Brät herauslösen. Die Zwiebelwürfel in etwas Olivenöl glasig anschwitzen. Das Bratwurstbrät dazugeben und etwas zerdrücken - ich verwende dafür einen Kartoffelstampfer. 
Das Bratwurstbrät sehr kräftig anbraten, es soll dabei Farbe annehmen und darf ruhig etwas ansetzen. Die confierten Knoblauchzehen zufügen und mit Rotwein ablöschen. Den Rotwein nahezu vollständig einkochen lassen, dann die Tomatensauce zufügen und für eine halbe Stunde bei mittlerer Hitze zugedeckt köcheln lassen. Die Milch angießen und nochmals für 15 Minuten offen köcheln lassen. 
In der Zwischenzeit die Pasta kochen und tropfnass zum Ragù geben. Durchschwenken und mit frisch geriebenem Parmesan servieren.