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Roadkill Chicken

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Die Krönung eines Sonntagessens ist für mich ein knuspriges Brathähnchen. Rinder- oder Schweinebraten sind zweifellos lecker, es geht aber nichts über ein Brathähnchen, bzw. eigentlich Hähnchen generell.
Am liebsten verarbeite ich ganze Hähnchen, wenn da nicht ein kleines Problem wäre: die Brust. Ich. mag. keine. Hähnchenbrust.
Ich weiß nicht, wieso alle Welt so wild auf Hähnchenbrust ist, aber wenn es nach mir geht, dürfte ein Hähnchen gerne flachbrüstig sein und dafür kräftige Fußballerschenkel haben. Die Schenkel sind einfach um ein Vielfaches aromatischer und haben für meinen Geschmack auch die bessere Konsistenz.

Roadkill Chicken
Leider sind die meisten Hähnchen genau das Gegenteil, weshalb ich entgegen meiner Überzeugung ganze Tiere zu verarbeiten, oft auch auf Hähnchenschenkel ausweiche und die Brust anderen Kunden meines Schlachters überlasse - es sei denn, mein Schlachter hat Bressehühner im Angebot, dann wird nicht lang gefackelt, sondern sofort zugegriffen. 
Bressehühner haben ein sehr aromatisches Fleisch mit einer festeren Faserstruktur, selbst das Brustfleisch fühlt sich anders an und schmeckt um ein Vielfaches besser.
Ich behaupte einfach mal, dass ich, wenn man mir ein "normales" Huhn und ein Bressehuhn nebeneinander auf einem Teller präsentiert, sofort das Bressehuhn rausschmecke.

Roadkill Chicken
Leider gibt es die Bressehühner nicht so oft, sondern nur 2-3 x pro Jahr, die Rezepte, die ich mit diesen besonderen Hühnern umsetze, müssen deshalb wohl überlegt sein. Diesmal habe ich mich für ein sogenanntes Roadkill Chicken entschieden, bei dem das Rückgrat des Huhns herausgeschnitten und das Huhn dann aufgeklappt und mit der Brustseite nach oben auf ein Blech oder eine Backform gelegt wird. 
Ein entscheidender Vorteil dieser Zubereitungsmethode ist, dass die Hühnerhaut durchgehend knusprig wird - anders als bei einem normalen Brathuhn, das mit der Unterseite in einer Form liegt. Außerdem ist es schneller fertig, denn es liegt ja flach in der Form. 
Wir waren von dieser Zubereitungsmethode so begeistert, dass wir uns sofort noch ein Bressehuhn auf Vorrat besorgt haben und ich denke, ich muss - bevor die Hühner bei meinem Schlachter ausverkauft sind - noch einmal ran. Wer weiß, wann ich wieder eins bekomme.

Wenn Ihr die Möglichkeit habt, ein Bressehuhn zu bekommen, nutzt die Gelegenheit und probiert auch auf jeden Fall dieses Roadkill Chicken aus. Ihr verpasst sonst was!

Roadkill Chicken


Zutaten
1 Brathähnchen (bei mir ca. 2 kg)

1 TL schwarzer Pfeffer
2 TL Salz
1 TL Lemon Myrtle
1 TL Thymian
1 TL getrocknete Zwiebeln, hausgemacht
4 EL Olivenöl

1 Zitrone, quer halbiert
1 Knoblauchknolle, quer halbiert
3 Zweige Rosmarin
einige Zweige Thymian
200 ml trockener Weißwein

Zubereitung
Mit einer Geflügelschere oder einem sehr scharfen Messer das Rückgrat heraustrennen, dann das Hähnchen mit der Brust nach oben auf die Arbeitsplatte legen und mit den Handballen beherzt das Brustbein herunterdrücken, so dass das Hähnchen möglichst flach ist. 
Alle Zutaten für die Gewürzmischung in eine Gewürzmühle oder einen Mörser geben und mahlen, bis eine feine Paste entstanden ist. Das Hähnchen rundherum mit der Paste einreiben und mit der Brust nach oben in eine ofenfeste Form oder auf ein Backblech legen. Die Kräuter, Zitrone und Knoblauch darunter und daneben legen und die Hälfte des Weins angießen. 
Bei 180°C für ca. 1-1 ½ Stunden im Backofen garen, dabei immer mal wieder mit dem Wein übergießen. Sobald der Wein verdunstet ist, den restlichen Wein nachgießen.