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Manti | Türkische Teigtaschen mit Joghurtsauce und Paprikabutter

Ich hab das Gefühl, dass ich mein 2019 bisher unter einem einzigen Wort zusammenfassen kann, "eigentlich"... 
Eigentlich wollte ich in den letzten Wochen fleißig kochen und mindestens ebenso fleißig bloggen, tatsächlich ist mir aber eine hinterhältige Magen-Darm-Geschichte dazwischengekommen und hat mich so niedergestreckt, dass ich mich eine Woche nur von Brühe und Weißbrot ernährt habe und anschließend gaaaanz langsam wieder andere Lebensmittel zu meinem Speiseplan zufügen musste. 
Eigentlich wollte ich auch zu dieser All-you-need-is-Ausgabe, bei der sich alles um Teigtaschen dreht, ein ganz anderes Rezept ausprobieren, das mich schon seit Jahren anlacht, tatsächlich hab ich es aber zeitlich nicht mehr geschafft, denn diese sehr unkomplizierten Manti sind das erste Gericht, das ich nach der Magen-Darm-Geschichte zubereitet habe. Mein angedachtes Rezept wäre deutlich zu aufwendig gewesen. Ich möchte mein "Eigentlich-Rezept" aber unbedingt ganz bald bloggen und werde Montag direkt die Zutaten dafür bei meinem Schlachter bestellen. Es ist also nur aufgeschoben, aber nicht aufgehoben.

Manti | Türkische Teigtaschen mit Joghurtsauce und Paprikabutter

Ramen-Baukasten: Ramen-Nudeln, hausgemacht

Nachdem wir letzte Woche die Grundlage für hausgemachte Ramen, nämlich die Brühe zubereitet haben, geht es heute in meinem kleinen Ramen-Baukasten um die wichtigste Einlage, die Nudeln.  
Ramen-Nudeln sind eine Nudelsorte, die speziell für Ramen-Suppen verwendet werden und eine besondere Elastizität und einen herzhaften Biss haben. Sie sind im Großen und Ganzen sehr einfach zuzubereiten, es gibt aber natürlich ein paar Tricks und Kniffe, die man beachten sollte, damit sie optimal gelingen.

Rote-Bete-Ravioli mit Mohnbutter

Manchmal bin ich schon ein wenig merkwürdig, da mag ich eigentlich gar keine rote Bete und was suche ich mir als erstes Rezept aus einem Kochbuch aus? Richtig, eines mit Roter Bete ;o)
Diese Ravioli haben mich aber dermaßen angelacht, dass ich gar nicht anders konnte - außerdem sind sie rosa, bzw. pink und das auch noch ohne künstliche Farbstoffe! 
Das Rezept für diese, nicht nur wunderschönen, sondern wider Erwarten auch bannich leckeren Ravioli stammt aus dem gestrigen Rezensionsbuch Pasta - eine Kunst*, die Rezension könnt Ihr hier nachlesen. 

Obwohl ich anfangs sehr skeptisch war - Rote Bete halt - haben die Ravoli erstaunlich lecker geschmeckt. Mein Mann, der rote Bete liebt, hat sie sogar in den elitären Kreis seiner absoluten Lieblingsravioli gewählt und sogar bei mir sind sie ganz vorne mit dabei. 
Durch die Kombination von Roter Bete und Ricotta Salata verliert die Rote Bete diese muffige Note, die sie oftmals ausmacht. 
Im Originalrezept war geräucherter Ricotta angegeben, da ich den aber nicht in Bio-Qualität bekomme, habe ich Ricotta Salata verwendet und die Füllung mit einer Prise Rauchsalz abgeschmeckt - nicht die schlechteste Idee ;o)
Falls Ihr beides, also Ricotta al forno oder Ricotta salata, nicht bekommt, könnt Ihr sicher auch normalen Ricotta verwenden, evtl. müsst Ihr die Füllung dann aber etwas kräftiger abbinden, weil mehr Feuchtigkeit enthalten ist. Ich gebe dafür immer etwas Panko zur Füllung, Ihr könnt aber auch ein gutes Paniermehl nehmen oder Ihr macht Euer eigenes Mie de Pain, indem Ihr einfach das Innere eines Kastenweißbrotes reibt. 
Schlussendlich sollte die Füllung die Konsistenz haben, wie Ihr sie unten auf dem Bild seht. 

Die Rote Bete könnt Ihr natürlich auch schon am Vortag garen und wenn Ihr zufällig einen Kuchen oder ein Brot backt, dann wickelt die Rote Bete in Alufolie (die Rote Bete vorher ein paarmal anpieksen) und legt sie einfach neben das Brot oder den Kuchen aufs Rost oder das Backblech. 
Die Rote Bete behält so sehr viel mehr Aroma, als wenn man sie kocht, denn das Wasser laugt sie  natürlich enorm aus. Lohnt sich allerdings nur, wenn sowieso etwas im Backofen gegart wird, da sonst der Energieaufwand in meinem Verhältnis steht.  

Die Ravioli selbst könnt Ihr entweder so wie hier gezeigt mit einem Ravioliausstecher machen, oder auch mit einem Klappformer oder einem Raviolibrett. Sogar ein kleines Glas, ein Vorspeisenring oder ein Keksausstecher in der Größe der Ravioli eignet sich sehr gut dazu. 
Bei der Form ist Eurer Fantasie natürlich auch keine Grenzen gesetzt, klassisch rund, halbmondförmig, kleine Päckchen, diese Füllung eignet sich theoretisch sogar für Cannelloni oder Conchiglie

Wichtig bei der Herstellung von Ravioli ist, dass keine oder möglichst wenig Luft in den Ravioli verbleibt, die solltet Ihr daher behutsam herausdrücken. 
Damit beide Teigbahnen besser aneinander haften und sich die Ravioli beim Kochen nicht wieder öffnen, könnt Ihr die untere Teigbahn etwas anfeuchten oder dünn mit Eiweiß bestreichen - wirklich nur sehr dünn, da reicht sehr wenig Feuchtigkeit, sonst weicht der Nudelteig auf. 

Wenn die Füllung nicht zu weich ist,  also nur wenig Feuchtigkeit enthält und gut abgebunden ist, könnt Ihr die fertig geformten Ravioli wunderbar noch einige Stunden auf einem gut bemehlten oder mit Grieß ausgetreuten Backblech lagern, sie lassen sich so sogar einfrieren.
Um sie zu garen, lasst Ihr die Ravioli in siedendes Salzwasser gleiten (ich lasse das Wasser nie kochen, da dann die Gefahr, dass sich die Ravioli öffnen, steigt) und lasst sie ziehen, bis sie an der Oberfläche schwimmen. Dann noch einen kleinen Moment warten und sie sind fertig. 
Aus dem Wasser nehme ich sie mit einem asiatischen Schöpflöffel*. Einer meiner liebsten Küchenhelfer, war mal bei irgendeinem Wok-Set dabei und ist seitdem im Dauergebrauch, weil die Flüssigkeit, egal ob Wasser oder Frittierfett optimal und maximal abtropft.

Zutaten 

Pastateig 
3 Volleier
1 Prise Salz 
300 g Mehl, Type 405
1 EL Rapsöl

Rote Bete-Füllung
600 g Rote Bete 
1 EL Butter
Rauchsalz (Salish Alderwood) und Pfeffer
frisch geriebene Muskatnuss
1 EL Panko
100 g Ricotta Salata
1 Ei 

Außerdem
3 EL Mohn
3 EL Butter
Nordländer oder Parmesan zum Bestreuen
Eiweiß zum Bestreichen der Ravioli

Zubereitung
Für den Nudelteig die Eier mit dem Salz verrühren und ca. 5 Minuten stehen lassen. Das Mehl und das Öl dazugeben und alles zu einem groben Nudelteig verkneten. In einen Gefrierbeutel geben und mindestens 30 Minuten, besser länger ruhen lassen. Vor der Weiterverarbeitung nochmals zu einem glatten Teig verkneten. 

Füllung
Die Rote Bete in Wasser sehr gar kochen, schälen und in grobe Stücke schneiden. Mit einem Pürierstab fein pürieren, dann in etwas Butter bei niedriger Hitze in einer Pfanne dünsten, bis die Feuchtigkeit komplett verdampft ist. Einen EL Panko dazugeben, unterrühren und beiseite stellen. 
Sobald die Rote Bete komplett abgekühlt ist, den Ricotta zerbröseln und zusammen mit dem Ei unterrühren. Mit Rauchsalz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken. 

Ravioliherstellung
Den Nudelteig in Etappen möglichst dünn ausrollen, jeweils einen TL Füllung darauf verteilen, eine zweite Teigbahn darüberlegen, evtl. etwas mit Wasser oder Eiweiß befeuchten, die Luft aus den Ravioli streichen, gut festdrücken und Ravioli ausstechen. Auf einem bemehlten Blech zwischenlagern. 

Die Mohnsamen in einem Mörser etwas anquetschen. Butter in einem Topf schmelzen und einmal aufschäumen lassen, dann die Mohnsaat dazugeben, durchschwenken und beiseite stellen. 

Die Ravioli in reichlich gesalzenem, kochenden Wasser gar kochen, auf Tellern anrichten und mit Mohnbutter und frisch geriebenem Käse servieren.

Geriebene Suppennudeln

Je kühler und kälter die Tage werden, desto öfter kommt bei uns ein Teller Suppe auf den Tisch, besonders gerne Hühnersuppe. Die ist zwar bewiesenermaßen keine Wunderwaffe gegen Husten, Schnupfen, Heiserkeit, schmeckt aber großartig und wärmt - das genügt oft schon, um schnell wieder gesund zu werden oder es sich einfach gut gehen zu lassen. 
Der Gatte mag sehr gerne Eierstich in seiner Suppe, ich bevorzuge aber die reine Nudelvariante, entweder Sternchennudeln oder aber diese geriebenen. 

Die selbstgemachten geriebenen Nudeln sind herzhafter und haben mehr Biss als die gekauften Sternchennudeln, außerdem haben sie den Vorteil, dass man, auch wenn im Nudelregal gähnende Leere herrscht, trotzdem in Windeseile tolle Suppennudeln auf den Tisch zaubern kann und dafür außer einer Reibe überhaupt kein spezielles Equipment benötigt. 

Hühnersuppe mit geriebenen Nudeln
Für diese Suppennudeln bereite ich einen ganz normalen Standardnudelteig zu, das ist bei mir ein eihaltiger, kann aber natürlich auch ein reiner Hartweizenteig sein. 
Beim Kneten des Nudelteiges müsst Ihr, auch wenn gerne das Gegenteil behauptet wird, nicht stundenlang kneten bis ein glatter Teig entsteht, sondern es genügt schon die Zutaten zu einem groben Teig zu verkneten und dann erstmal in Folie oder einen Gefrierbeutel verpackt, bei Zimmertemperatur ruhen zu lassen. Schon innerhalb von 30 Minuten wird der Teig viel weicher und geschmeidiger und lässt sich dann mit weit weniger körperlichem Aufwand ganz rasch zu einem glatten Teig verkneten. 

Zum Reiben der Nudeln verwende ich immer eine Röstireibe von Börner*, die ich mir vor einigen Jahren auf dem Wochenmarkt gekauft habe, als ich noch keine so ausgeprägte Plastik-Aversion entwickelt hatte. 
Die Reibe ist, dafür, dass sie komplett aus Plastik besteht, erstaunlich scharf. So scharf, dass ich mir damit in der Vergangenheit schon heftigere Verletzungen zugefügt habe, als mit meiner heißgeliebten Vierkant-Microplane-Reibe - wenn man nicht aufpasst ist da ganz schnell die Fingerkuppe weg... 
Ihr könnt natürlich jede andere Reibe, die Ihr auf den Topf auflegen könnt und die einigermaßen große Löcher hat, verwenden oder es auch mit einer feineren Reibe versuchen, macht das einfach abhängig von eurem persönlichen Geschmack.  

Geriebene Nudeln
Zutaten 
300 g Mehl, Type 405
3 Eier 
eine gute Prise Salz 
ein Schluck neutrales Öl

Zubereitung
Die Eier in eine Schüssel geben und mit dem Salz verkleppern. Einige Minuten stehen lassen, dann das Mehl und das Öl dazugeben und alles zu einem groben Teig verkneten. In einen Gefrierbeutel geben und mind. 30 Minuten ruhen lassen, dann nochmals durchkneten, so dass ein glatter, elastischer Teig entsteht. 
Salzwasser in einem Topf zum Kochen bringen, den Nudelteig halbieren und mit einer groben Röstireibe direkt in das kochende Wasser reiben. 
Die Nudeln al dente kochen, dann mit einem Schaumlöffel aus dem Kochwasser heben und direkt in die vorbereitete Suppe geben. 
 

Pizzoccheri mit Kartoffeln und Mangold

Ich bin zwar kochtechnisch noch komplett auf Spätsommer eingestellt und es dreht sich bei mir momentan hauptsächlich darum, was ich alles noch einkochen kann und natürlich nicht zuletzt darum, wo ich im Anschluss all die Gläser lagern soll, wenn es draußen aber so richtig ungemütlich wird, dann darf es auch jetzt schon mal ein deftiger Auflauf sein. Deshalb und weil ich Euch in der ganzen Zeit, die ich den KuLa nun schon betreibe, tatsächlich noch keine Pizzoccheri gebloggt habe, stelle ich Euch diesen Auflauf mit Pizzoccheri aus dem gestern rezensierten Kochbuch Italienische Landküche* von Antonio Carluccio und Gennaro Contaldo vor. 

Pizzoccheri sind eine Pastaspezialität aus dem Veltlin und bestehen aus einer Mischung von Buchweizen- und normalem Weizenmehl im Verhältnis 2:1. Sie sind dicker als die üblichen Nudeln aus Weich- oder Hartweizen und haben einen kräftig nussigen Geschmack.
Durch den Buchweizen, der kein Gluten enthält, haben sie einen anderen Biss als Weizennudeln, sie sind brüchiger und nicht so elastisch. Da Buchweizen auch in Norddeutschland, speziell in der Lüneburger Heide, sehr beliebt ist, ich aber viel zu wenig damit koche und backe, war dieses Rezept ganz schnell weit oben auf meiner NKL.

Ihr kennt das ja schon, ich wandle nahezu alle Rezepte ab, auch die aus Rezensionsbüchern. Warum? Weil gerade das für mich den Reiz des Kochens ausmacht, ein Rezept seinem eigenen Geschmack und den zur Verfügung stehenden Produkten entsprechend anzupassen. Ich brauche kein Rezept 1:1 nachzukochen, um beurteilen zu können, ob das Rezept, bzw. das gesamte Buch etwas taugt, das merkt man mit etwas Übung eigentlich schon beim Durchblättern, spätestens aber, wenn man das erste Rezept in der Mangel hat.
Bei diesem Rezept habe ich, da ich die Pizzoccheri im Gegensatz zum Rezept im Buch selbst gemacht habe, die Mengen der restlichen Zutaten entsprechend angepasst und weil ich keinen Bitto- oder Tomakäse in Bioqualität auftreiben konnte, einen wunderbaren norddeutschen Husumer verwendet. 
Der Husumer ist ein Weichkäse mit einem wunderbaren Schmelz. Auf Brot ist er mir persönlich zu kräftig, aber ich bin da auch kein Maßstab - außer Marienkäse kommt mir kaum ein Käse aufs Brot. 
Auf die zusätzliche Butter, die Antonio Carluccio noch großzügig über dem Auflauf verteilt, verzichte ich - der Käse bringt auch so schon genug Cremigkeit mit.

Der Pizzoccheri-Teig ist sehr viel weicher als ein normaler Nudelteig und lässt sich daher auch kinderleicht mit einem Nudelholz ausrollen, wenn Ihr aber eine Nudelmaschine oder einen entsprechenden Aufsatz für die Küchenmaschine habt, könnt Ihr den Teig natürlich auch damit ausrollen - mach ich auch ;o)
Da Pizzoccheri wie gesagt um einiges dicker als normale Pasta sind, muss der Teig nur einmal auf dickster Stufe ausgerollt werden. Ich teile die ausgerollte Nudelbahn dann quer in Streifen, die so breit wie die Nudelwalze sind und schneide die einmal längs durch. Wenn man diese entstandenen Nudelbahnen nun durch den Tagliatelle- oder Pappardelleaufsatz rollt, erhält man wunderbar gleichmäßige Pizzoccheri. 


Pizzoccheri

Zutaten 
200 g Buchweizenmehl 
100 g Weizenmehl, Type 405
1/2 TL Salz 
ca. 180 ml Wasser

Zubereitung
Buchweizenmehl, Mehl und Salz trocken in einer Schüssel miteinander vermischen. Wasser hinzufügen und zügig verkneten, damit keine harten Klumpen entstehen. Wenn notwendig, mehr Mehl unterkneten, so dass ein glatter Nudelteig entsteht. Dieser Nudelteig benötigt keine Ruhezeit.

Mit dem Nudelholz
Den Teig dritteln und auf der mit Buchweizenmehl bestäubten Arbeitsplatte jeweils zu 2 mm dicken Teigplatten ausrollen. Die Teigplatten erneut mit Buchweizenmehl bestäuben und in 5 cm breite Streifen schneiden. Die Streifen aufeinander legen und Nudeln von ca. 0,5 cm Breite herunterschneiden.

Mit der Nudelmaschine
Den Teig dritteln und jeweils in der Nudelmaschine auf ca. 2 mm Dicke ausrollen. Die gut bemehlten Teigstreifen in 5 cm lange Streifen schneiden, nochmals längs halbieren und mit dem Pappardelle oder Tagliatelleaufsatz (kommt auf die Breite der jeweiligen Aufsätze an) in Pizzoccheriform bringen. Die gut bemehlten Nudeln auf einem Küchentuch zum Trocknen auslegen. 

Pizzoccheri mit Kartoffeln und Mangold

Zutaten 
300 g festkochende Kartoffeln, gewürfelt
1 Zwiebel, fein gewürfelt
400 g Mangold, in Streifen geschnitten 
Butterschmalz
Salz und Pfeffer
Pizzoccheri (s.o)
300 Husumer (im Original Bitto oder Tomakäse)
100 g Nordländer (oder Parmesan)
1 Handvoll Semmelbrösel oder Panko

Zubereitung 
Die Kartoffeln schälen und in Würfel schneiden. In Salzwasser 10 Minuten kochen, abgießen und auf der ausgeschalteten Herdplatte ausdampfen lassen. 
In der Zwischenzeit den Mangold waschen und die Stiele und Blätter in dünne Streifen schneiden. Die Zwiebel in feine Würfel schneiden. Die Zwiebelwürfel in Butterschmalz glasig dünsten, die confierten Knoblauchzehen dazugeben, mit einer Gabel zerdrücken und alles verrühren. 
Die in Streifen geschnittenen Mangoldstiele ebenfalls 2-3 Minuten anschwitzen. Zum Schluss die Mangoldblätter dazugeben, alles durchschwenken und nur kurz zusammenfallen lassen. Mit Salz und Pfeffer würzen. Die Kartoffelwürfel unter die Mangoldmischung heben. 
Die frischen Pizzoccheri in einem Topf in reichlich Salzwasser nur zwei Minuten garen, dann sofort herausnehmen und unter die Gemüsemischung heben. Den Käse in Würfel schneiden und ebenfalls untermischen. 
Alles in eine gebutterte Auflaufform füllen und mit frisch geriebenem Nordländer oder Parmesan und Semmelbröseln bestreuen. 
Im auf 200°C vorgeheizten Backofen ca. 20 Minuten backen, bis die Oberfläche goldbraun gebacken ist, evtl. zum Ende der Garzeit die Grillfunktion zuschalten.

* = Affiliatelink

Ravioli mit Kartoffel-Käsefüllung und gebräunter Thymian-Zitronen-Butter

Nachdem ich mich in den letzten Tagen mehr auf dem Sofa rumgedrückt und den KuLa etwas vernachlässigt habe, wird's heut mal wieder besonders ausführlich, denn heut geht's um eines meiner Lieblingsthemen - Pasta! Um genau zu sein, Ravioli! Und dabei kann ich mich ja immer schwer zurückhalten ;o)
Ich weiß, hier geht's in letzter Zeit ein wenig pastalastig zu, aber Pasta ist halt Soulfood pur und davon kann ich zur Zeit gar nicht genug bekommen. 

Dieses Rezept steht schon seit Monaten auf meiner immer länger werdenden Liste, ich hatte sogar schon diverse Male alles dafür im Haus (die Zutatenliste ist ja auch nicht gerade endlos) und stand quasi schon so gut wie in den Startlöchern - wie so oft wurde dann aber doch nix draus und es gab mal wieder etwas anderes ...

Schade eigentlich, denn diese Raviolifüllung ist so lecker wie simpel - nur einige wenige Zutaten, deren Qualität aber entscheidend für das spätere Ergebnis sind. Achtet also unbedingt darauf, dass Ihr gute mehligkochende Kartoffeln und einen kräftigen,  aromatischen Käse verwendet, dann kann eigentlich nichts mehr schief gehen. 

So, auf geht's, ran an die Nudel!

Viele kneten den Nudelteig mit der Hand stundenlang bis er so aussieht wie auf dem Foto - ich bin faul, ich mach es mir einfacher und lass die Zeit für mich arbeiten ;o)
Ich gebe alle Zutaten, also Mehl, Eier, Salz und einen Schluck Öl in eine Schüssel und verknete sie so gut es geht mit dem Mixer und noch einmal kurz mit der Hand. Natürlich ist der Nudelteig dann noch sehr klumpig und bröckelig, das wird aber anders, wenn man ihn so wie er ist in einen Gefrierbeutel gibt und für eine halbe oder eine Stunde ruhen lässt. Das Mehl verbindet sich in dieser Zeit mit der Feuchtigkeit der Eier und der Teig wird von allein geschmeidiger und weicher. Er lässt sich dann ganz einfach und leicht zu einem geschmeidigen, nicht klebenden Teig verkneten.

Zum Herstellen von Ravioli gibt es viele Möglichkeiten, man kann die Nudelplatten mit Schüsselchen oder Ravioliausstechern in Form bringen oder auch mit einem Raviolibrett arbeiten. Ich bevorzuge die erste Variante, Raviolibretter sind irgendwie auf Dauer nicht meins - früher fand ich sie mal ziemlich klasse, mittlerweile hab ich meine Meinung aber revidiert. 
Sie sind zwar sehr praktisch, denn man ist beim Füllen und Fertigstellen sehr viel schneller, das Resultat ist für mich aber nicht überzeugend. 
Im Gegensatz zur handgeklöppelten Variante bleibt der Nudelteig dicker und optisch sind sie auch nicht so schön. Für den Alltag aber durchaus eine gute Möglichkeit, schnell viele Ravioli herzustellen.

Für die handgeklöppelte Version rolle ich den Nudelteig aus und schneide dann entweder kleine Nudelplättchen zu, auf die ich jeweils eine kleine Portion Füllung gebe oder ich gebe auf die Nudelbahn in regelmäßigen Abständen etwas Füllung, schlage dann eine weitere Nudelbahn darüber, drücke alles an und schneide die Ravioli auseinander, wie hier sehr gut zu erkennen ist.
Zum Verschließen kann man die Ränder mit ein wenig Eiweiß einstreichen und dann zudrücken oder man drückt sie mit einer Gabel zu, das hält genauso gut. 
Wichtig ist, beim Verschließen der Ravioli die Luft so gut wie möglich rauszudrücken, sonst blähen sich die Ravioli beim Kochen zu sehr auf und platzen. 

In der Formgebung ist man ohne Raviolibrett sehr viel freier, je nach Ausstechform kann man runde, eckige oder durch Überklappen der Teigplatten auch dreieckige oder halbrunde Ravioli herstellen, Raviolibretter bieten diese Möglichkeit nicht, sie unterscheiden sich im Wesentlichen in der Größe, aber bevor ich Euch Raviolibretter vollends madig mache, hier mal eine kleine Anleitung, praktisch sind sie nämlich schon ...
Raviolibretter sind besonders geeignet, wenn man den Nudelteig mit der Nudelmaschine ausrollt, da er dann automatisch auf die richtige Breite ausgewalzt wird. 

Der Nudelteig wird auf die volle Breite der Nudelmaschine ausgerollt und dann auf Länge des Raviolibrettes geschnitten. 
Jeweils eine Bahn auf das gut bemehlte Raviolibrett legen und ganz leicht andrücken. Dabei aufpassen, dass man nicht zu stark drückt, da sich die an den Brettern vorhandenen Zähne sonst durch den Nudelteig drücken. 

Der nächste Schritt ist nicht unbedingt notwendig, kann aber ganz praktisch sein. 
Ich drücke mit dem Ende meines Nudelholzes ganz leicht in die Vertiefungen des Raviolibrettes, so dehnt sich der Nudelteig schon ein wenig.

Je nachdem welche Konsistenz die Füllung hat, diese entweder mit einem Spritzbeutel oder zwei Teelöffeln verteilen.

Eine zweite Nudelbahn darüber legen und vorsichtig mit der Hand runterdrücken, dabei nicht schieben oder rollen, sondern einfach nur von oben nach unten drücken, so wird die Füllung in die Vertiefungen gedrückt und quillt nicht zur Seite raus.

Mit einem Nudelholz Stückchen für Stückchen vor und zurück rollen und dabei die beiden Nudelplatten miteinander verbinden. 
Nicht zu schnell und zu großflächig rollen, das würde die Füllung aus den Vertiefungen drücken.

Das Raviolibrett kippen und die Ravioli herausnehmen. 
Wenn sie sich nicht von allein trennen lassen, einfach mit einem Teigrädchen an den Rändern entlangfahren - fertig!
Bis zum Kochen auf einem bemehlten Backblech aufbewahren.

Zutaten

Nudelteig
200 g Mehl
2 Eier
1/2 TL Salz
2 EL Olivenöl

Füllung
250 g mehligkochende Kartoffeln
250 g Deichkäse, 18 Monate gereift oder ein gut gereifter Bergkäse
1 EL Ricotta
1 Ei
Salz und Pfeffer

Außerdem
Butter
Thymian 

Zitronenabrieb

Zubereitung
Aus Mehl, Salz, Olivenöl und Eiern einen Nudelteig kneten, in Frischhaltefolie wickeln und mind. 30 Minuten ruhen lassen. 


In der Zwischenzeit die Kartoffeln schälen und als Salzkartoffeln gar kochen, abgießen und auf der ausgeschalteten Platte sehr gut ausdämpfen lassen. Noch warm durch eine Kartoffelpresse drücken und komplett auskühlen lassen.
Mit dem frisch geriebenen Deichkäse, Ricotta verrühren und mit Salz und Pfeffer würzen.
 

Den Nudelteig ausrollen und mit einem Ausstecher nach Wahl Quadrate oder Kreise ausstechen. Jeweils eine kleine Menge Füllung in die Mitte geben und die Teigplatte umklappen. Die Luft herausstreichen und die Kanten gut festdrücken.

Ravioli in siedendem Wasser 3-4 Minuten garen, währenddessen die Butter mit dem Thymian und dem Zitronenabrieb aufschäumen und die Tortelli darin schwenken. Sofort servieren.

Abgewandelt nach einem Rezept aus: Lust auf Genuss - Köstliches Italien

Annatto-Öl

"Annatto-Öl? Was das denn?" fragt Ihr Euch jetzt sicher. Keine Sorge, kein super angesagtes Gourmet-Öl, Ihr habt also nicht den neuesten kulinarischen Trend verschlafen, sondern nur ein mit Annatto eingefärbtes neutrales Öl. Und wer hat's erfunden? Nicht die Schweizer, sondern ich, ich war's ;o)
Nun ist Annatto-Öl nichts, was man unbedingt in der Küche braucht, die Annatto-Saat aromatisiert das Öl nicht wirklich, sondern färbt es, wie Ihr auf dem Bild seht, nur orange. Trotzdem möchte ich es nicht mehr missen.

Ihr wisst ja, der Nudel gehört meine große Liebe, ich liebe selbstgemachte Pasta! 
Es gibt sicher mindestens soviele Nudelteigrezepte wie Regionen in Italien, ich bereite meine Alltagsnudeln aber meistens gleich zu, nämlich 1 Vollei auf 100 g gemahlenen Hartweizengrieß + Salz und Öl. 
Im Gegensatz zu anderen Nudelteigen, die ausschließlich Eigelbe anstelle von Volleiern verwenden, bringt mein Standardteig nicht so quietschegelbe Nudeln hervor, sie sind etwas heller. Ich mag aber gerade diese wunderschönen gelben Nudeln, also helfe ich etwas nach, trickse also n lütt beten ;o)
Wieso mach ich es mir nicht einfach und verwende gleich ausschließlich Eigelbe? Ich weiß schlicht nicht, wohin mit all dem Eiweiß. Baiser ist ab und zu mal ok, auf die Dauer aber nicht meine Leibspeise und andere Verwertungsmöglichkeiten für Eiweiß auch keine Lösung für mich. Also Volleier und ein Schuss Annatto-Öl
So, jetzt wisst Ihr's - Annatto-Öl ist kein geheimes Würzöl, sondern nur ein kleines Hilfsmittel aus der Hexenküche einer leidenschaftlichen Hobby-Nudlerin ;o)

Zutaten  
2 TL Annatto-Samen oder gemahlene Annatto-Samen
500 ml neutrales Öl

Zubereitung
Die Annattosamen im Mörser grob zermörsern.
Öl und Annatto in einen Topf geben und langsam erwärmen, die Temperatur sollte nicht über 80°C steigen. Steigt die Temperatur zu hoch an, den Topf evtl. 5 Minuten von der Platte ziehen.
Das Öl ca. 45 Minuten ziehen lassen, durch ein feines Sieb gießen und in einer Flasche dunkel im Kühlschrank aufbewahren.

Pici - handgerollte Spaghetti aus der Toskana

Wenn ich mal wieder ein schönes Pastarezept suche, bzw. eine neue Pastasorte ausprobieren möchte, schau ich als Erstes bei Robert vorbei - für mich DIE Adresse für tolle Pastarezepte und selbstverständlich auch für viele andere, das versteht sich ja von selbst ;o)
Diese Pici fand ich aus verschiedenen Gründen sehr interessant:
  • theoretisch braucht man keine Nudelmaschine für diese Nudelsorte
  • das Nudelteigrezept unterscheidet sich völlig von meinem Standardrezept
  • ich mag dicke Nudeln grundsätzlich lieber als dünne
  • ich hab schon ewig keine neue Pastasorte mehr ausprobiert ;o)
Ich hab's ja oben schon geschrieben, "theoretisch" braucht man für diese Pasta keine Nudelmaschine - ich bin ja aber bekanntlich chronisch faul und hab sie trotzdem angeschmissen. Der Vorteil dabei ist, dass die Nudelbahnen alle die gleiche Länge haben und die Pici ebenfalls recht gleichmäßig werden.

Der Nudelteig ist, anders als mein Standard-Teig, recht weich und lässt sich daher auch gut mit den Händen bearbeiten.  

Zutaten
300 g gemahlener Hartweizengrieß (semola di grano duro rimacinata)
1 Eigelb
2 EL Oliven- oder Annatto-Öl
1 TL Salz
180 ml Wasser

Vorbereitung
Eigelb, Wasser, Salz und Oel mit einem Handmixer verquirlen. Mehl und ca. ¾ der Emulsion zu einem weichen, elastischen Teig verkneten. Nach Bedarf Rest der Emulsion zugeben.
Den Teig ca. 1 Stunde mit Folie abgedeckt bei Raumtemperatur beiseite stellen, gerne aber auch länger.

Zubereitung
Den Nudelteig halbieren und jeweils eine Portion etwas mit dem Nudelholz ausrollen. Auf dickster Stufe mit der Nudelnmaschine ausrollen und die Nudelbahn in der Mitte halbieren.
Ca. 0,5 cm dicke Streifen abschneiden und zwischen Daumen und Zeigefinger rund und dünn "zwirbeln".
Die gerollten Pici auf ein bemehltes Brett legen und so fortfahren, bis der gesamte Teig verbraucht ist.
Gesalzenes Wasser zum Sieden bringen, es soll nicht kochen!
Pici in dem siedenden Wasser in ca. 3 Minuten al dente kochen. Abgießen und zum Sugo nach Wahl geben. Durchschwenken und servieren. 

Diese erste "Begegnung" mit dieser Pastasorte war Liebe auf den ersten Blick. Nicht nur optisch, sondern auch geschmacklich sind diese Nudeln wirklich ein absoluter Kracher - ich hab eine neue Lieblingsnudel!
Bei uns gab es dazu eine schnelle Tomatensauce, bestehend aus Hackfleisch und meiner immer vorrätigen Pizzaiola - ein absoluter Traum!
 

Cannelloni mit Fischfüllung und Kürbissauce oder Making-of Cannelloni

Pasta, Fisch und Kürbis in einem Gericht? Das sind ja gleich 3 Lieblingsspeisen auf einmal - DAS geht nun wirklich nicht ;o)

Hab ich zumindest gedacht, bis ich diese Cannelloni neulich bei mipi entdeckte, wurde aber dank ihm eines Besseren belehrt.

Cannelloni sind eine meiner Lieblingssorten, wenn es um gefüllte Pasta geht, denn in keine andere gefüllte Pasta passt soviel Füllung wie in einen Cannellono - außerdem sind sie wirklich sehr schnell gemacht und man braucht keinerlei Zubehör.
Selbstverständlich kann man sie auch mit gekauften Cannelloni zubereiten, in dem Fall ganz nach Packungsanweisung verfahren.



Zutaten


Nudelteig

200 g Hartweizenmehl
2 Eier
2 EL Olivenöl
1/2 TL Salz

Kürbissauce
1 Hokkaidokürbis
2 Knoblauchzehen
Öl zum Braten
1/8 l trockener Weißwein
300 ml Gemüsefond
1 säuerlicher Apfel
1 walnussgroßes Stück
frischer Ingwer
Salz, Pfeffer und Chilipulver
Saft einer halben Zitrone

Cannellonifüllung
350 g Fischfilet (Seelachs)
250 g Ricotta
Schalenabrieb einer halben unbehandelten Zitrone
Salz, Pfeffer
Panko oder Semmelbrösel zur Bindung

Etwas frisch geriebener Parmesan

Zubereitung

Nudelteig

Aus Mehl, Salz, Olivenöl und Eiern einen Nudelteig kneten, in Frischhaltefolie wickeln und mind. 30 Minuten bei Zimmertemperatur ruhen lassen.

Kürbissauce
Den Kürbis halbieren, die Kerne entfernen und den Kürbis in Spalten schneiden. Bei 180°C ca. 45 Minuten im Backofen garen, bis der Kürbis weich ist. In einem Mixer mit etwas Gemüsebrühe pürieren und 500 g Kürbismus abwiegen - den Rest in einen Gefrierbeutel geben, dünn ausstreichen und für den späteren Gebrauch einfrieren.
Olivenöl in einem Topf erhitzen, den fein gehackten Knoblauch darin anschwitzen und das Kürbismus hinzufügen. Mit Weißwein ablöschen, Gemüsebrühe angießen und aufkochen lassen. In der Zwischenzeit den Apfel schälen, entkernen und das Fruchtfleisch in Scheiben schneiden. Den Ingwer schälen und fein hacken. Beides in den Topf geben und umrühren.
Das Ganze bei niedriger Hitze für ca. 15 Minuten köcheln, bis der Apfel weich ist. Dann vom Herd nehmen, pürieren und mit Salz, Chilipulver und Zitronensaft abschmecken.

Fisch-Cannelloni

Das Fischfilet gründlich unter fließendem Wasser abspülen und trocken tupfen. Gräten entfernen und in feine Würfel schneiden. Das Fischfleisch mit dem Ricotta, dem Zitronenabrieb, Salz und Pfeffer in einer Schüssel vermengen. Nach Bedarf evtl. noch etwas Panko oder Semmelbrösel hinzufügen um überschüssige Flüssigkeit zu binden.

Fertigstellung der Cannelloni
Den gut bemehlten Nudelteig mit der Nudelmaschine zu dünnen Bahnen ausrollen. Die Nudelbahnen in jeweils ca. 10 cm lange Stücke schneiden.



In einer Pfanne Wasser zum Kochen bringen und gut salzen. In einer Pfanne lassen sich die Teigbahnen sehr viel besser vorkochen als in einem Topf, denn sie bleiben so in Form liegen und man kann sie mit einer Schöpfkelle sehr gut entnehmen.
Die Nudelbahnen nacheinander für 1-2 Minuten kochen und auf einem Küchen-Handtuch abtropfen und abkühlen lassen.



Ca. 2 EL Fischmasse auf die Nudelbahn geben und aufrollen. Mit den restlichen Nudelbahnen ebenso verfahren.





Cannelloni in eine Auflaufform legen, Sauce darübergeben und mit etwas Parmesan bestreuen.



Bei 200 °C für ca. 30 Minuten im Backofen backen, bis die Cannelloni schön goldbraun überbacken sind und mit etwas fein gehackter Petersilie bestreut servieren.


hausgemachte Steinpilz-Pasta

Wenn es nach mir ginge, würde es im Kuriositätenladen durchaus ab und zu mal Pilze geben, ich mag sie nämlich wirklich gerne. Leider geht es nicht nur nach mir und da mein Mitesser Pilze in jeglicher Form ablehnt, sind sie hier absolute Mangelware.
Ich könnte mir natürlich trotzdem welche zubereiten, aber dazu bin ich wiederum viel zu faul, da koche ich lieber etwas, was wir beide mögen ;o)
Wenn mich dann doch mal der Pilz-Jieper überkommt, mach ich mir gern diese Nudeln, am liebsten einfach nur in Nuss- oder Salbeibutter geschwenkt und evtl. noch mit etwas frisch geriebenem Parmesan bestreut.



Grundlage für diese Pasta sind getrocknete Steinpilze, die ich wie auch schon die getrockneten Krabben für die Krabben-Chili-Pasta in der elektrischen Kaffeemühle zu einem sehr feinen Pulver mahle. Natürlich kann man auch jede andere Sorte getrocknete Pilze verwenden, da entscheidet ausschließlich der persönliche Geschmack.
Mit diesem fein gemahlenen Pilzpulver kann man Pilzsaucen auch noch einen besonderen Kick verleihen - ein TL genügt schon um das Pilzaroma zu intensivieren.



Zutaten
300 g Semola di grano duro rimacinata (fein gemahlener Hartweizengrieß)

3 Eier
2 EL Olivenöl
1/2 TL Salz

15 g fein gemahlene Steinpilze

Zubereitung
Die getrockneten Steinpilze in einer Kaffeemühle sehr fein mahlen.
Hartweizenmehl, gemahlene Steinpilze und Salz trocken vermischen, die Eier und das Olivenöl hinzufügen und alles zu einem Teig verkneten. Den Teig zu einer Kugel formen, in Folie wickeln und ca. 1 Stunde ruhen lassen.
Den Teig mit dem Nudelholz oder, wenn vorhanden, mit einer Nudelmaschine ausrollen und auf die gewünschte Breite schneiden.


Wer mag, knetet noch einen TL sehr fein gehackte Petersilie unter den Nudelteig.


frische Steinpilz-Tagliatelle

Krabben-Chili-Nudelteig

Ich hab das Nudeln in der letzten Zeit sträflich vernachlässigt - es ist sogar vorgekommen, dass ich fertige Nudeln gekauft habe ;o)
Letzte Woche hab ich die Nudelmaschine nun mal wieder zum Qualmen gebracht und diese wirklich sehr leckeren Krabben-Chili-Tagliatelle geklöppelt.
Natürlich haben wir die Nudeln nicht so trocken ohne alles gegessen - der Übersichtlichkeit wegen gibt es das Rezept für die Sauce aber erst morgen.

Das Grundrezept für den Nudelteig hab ich mal vor einiger Zeit im großen Buch der Teigwaren (Teubner) gefunden und um den Nudeln noch den gewissen Kick zu geben, einfach noch ein paar Chilifäden zugefügt. Das Resultat sind richtig geschmackige Nudeln, die gar nicht viel Tamtam drumherum brauchen, sondern schon für sich sehr lecker sind.


Die getrockneten Shrimps gibt es in jedem gut sortierten Asiashop in der Kühltheke. Ich mahle sie in einem meiner wichtigsten Küchengeräte überhaupt - meiner heißgeliebten elektrischen Kaffeemühle, im Mixer bleiben sie zu grob, so dass der Teig beim Ausrollen gern mal reißt. Wie Ihr unten seht, werden die Krabben regelrecht fusselig.

Eine elektrische Kaffeemühle gehört meiner Meinung nach in jede Küche, denn neben Kaffee, kann man darin so gut wie alles atomisieren - unter Anderem mahle ich mein selbstgemachtes Suppengewürz darin.


getrocknete Krabbennudeln ohne Chili

Zutaten
300 g Hartweizenmehl
30 g gefriergetrocknete Krabben
1 TL fein gehackte Chilifäden
3 Eier
2 EL Annatto- oder Olivenöl
½ TL Salz

Zubereitung
Die Krabben in einer Kaffeemühle sehr fein mahlen.
Das Mehl, gemahlene Krabben und Salz in eine Schüssel geben und vermischen. Öl und Eier hinzufügen und alles mit einem Mixer verrühren, bis Streusel entstehen. Diese Streusel mit der Hand zu einer Teigkugel formen und auf der Arbeitsfläche zu einem geschmeidigen Teig verkneten.
Eine Teigkugel formen, diese in Frischhaltefolie wickeln und den Teig mindestens 30 Minuten bei Zimmertemperatur ruhen lassen.

Den Teig nun mit der Nudelmaschine oder dem Nudelholz ausrollen und in die gewünschte Nudelform schneiden.