Tag IV. Wir hatten bisher drei Kochbücher und ein Eisbuch im Angebot, heute widmen wir uns dem Thema Backen. Meine heutige Gastbloggerin Daria ist noch relativ neu im Blogger-Geschäft, seit April dieses Jahres betreibt sie den Blog Mein Chaosplatz und verwöhnt ihre Familie und Leser mit einer bunten Vielfalt verschiedenster Rezepte.
Für ihre Rezension im KuLa hat sie sich einen besonders dicken Schinken ausgesucht, viel Spaß bei der Rezension von:
"Bouchon Bakery" von Thomas Keller
Hallo, ich bin Daria und ich bin seit April dieses Jahres in der Chaosküche zu finden. Ich freue mich riesig im Kuriositätenladen auftreten zu dürfen und als Gastblogger eine Kochbuchrezension zu schreiben. Ich präsentiere hiermit das Buch Bouchon Bakery* von Thomas Keller.
Unter anderem haben im Buch seine zwei geniale Kollegen Sebastien Rouxel und Matthew McDonald mitgemischt und haben das Buch zu einer Backschatzkammer gemacht.
Auf das Buch bin ich zufällig gekommen, durch eine Werbung in irgendeinem amerikanischen Blog. Da es in keinem Buchhandel zu finden war, habe ich das Buch bei Amazon* bestellt und kurz darauf hatte ich es in den Händen.
Ich drücke mich mal so aus, wäre ich ein Buchkritiker, würde ich als erstes schreiben: Aufwendig und Zeitraubend. Es ist ein Buch bei dem man viel Mut benötigt und bereit sein muss, mit Niederlagen konfrontiert zu werden.
Thomas Keller ist ein Perfektionist, so 'ne Art Steve Jobs als Bäcker und Pâtissier. Und das merkt man auf jeder Seite. Und das finde ich nicht mühsam und aufdringlich, sondern aufmunternd und hilfreich. Durch die kleine Geschichten aus seinem Werdegang wird einem klar, dass er nichts geschenkt bekommen hat und dass ihm alles was er in dieses Buch gelegt hat, sehr viel bedeutet.
Als ich das erste Rezept aus Bouchon Bakery nachbackte war es... war es... wie im Film Julie & Julia, der Moment als Julie das erste Rezept aus Julia Child's Buch nachgekocht und es gekostet hat: „YUM“. Und dann will man nicht mit dem Buch aufhören, man will weiter dieses Gefühl erleben.
Zum Layout
Das Paket war so schwer, dass ich dachte, sie hätten mir noch die ganzen Zutaten für die Rezepte mitgeliefert. Bouchon Bakery ist also riesig und schwer. Dafür haben viele unglaublich schöne Bilder Platz. Aber nicht nur Bilder vom fertigen Backgut, sondern auch einige Step-by-Step- und auch How-To-Bilder.
Das Buch ist übersichtlich und auch auf englisch angenehm zu lesen. Wie gesagt, ich finde die Bilder wunderschön und ansprechend. Das Design vom Cover und das Layout sind in dem typischen Bouchon Bakery (jetzt ist die Bäckerei gemeint) Stil gehalten. Was manchmal das Gefühl gibt, mit jeder Seite ein Päkchen mit einem Sandwich oder einem Eclair aufzumachen.
Das Buch hat einen Schutzumschlag und ich weigere mich ihn zu entfernen, der ist einfach zu schön.
Zur Aufbau
Das Buch ist in 10 Teile unterteilt:
- Cookies
- Scones & Muffins
- Cakes
- Tartes
- Pâte à Choux
- Brioche & Doughnuts
- Puff Pastry &Croissants
- Breads
- Confections
- Basics
Zum Inhalt
Die Liebe zum französischen Brot und Pàtisserie ist in diesem Buch nicht zu übersehen. Vor allem werden französische Bezeichnungen für Teige oder Techniken verwendet.
Absolut geniale Profitipps sind in jedem Kapitel zu finden und beschreiben alles akribisch genau. Man benötigt eine gewisse Ausrüstung, aber man kommt ganz gut ohne das Eine oder Andere zurecht, zum Beispiel braucht man für Profiteroles (Kapitel Pâte à Choux) eine Silikonform mit kleinen bzw. großen Mulden, damit alle Teilchen genau gleich aussehen.
Die Mengenangabe ist in US Cups und im metrischen System angegeben, und dafür benötigt mal eine digitale Waage, denn sogar Eier werden in Gramm gewogen, und wie man sie wiegt und warum man sie erst durch ein feines Sieb streicht wird genauestens erklärt. Eigentlich wird alles genauestens erklärt.
Das Brot-Kapitel ist einfach genial. Mit Formen, Variationen, How-to's und sogar einer Tabelle (die eigentlich keine Tabelle ist, sondern ein Timelinebeispiel, wenn man zum Beispiel verschiedene Brote auf einmal zubereitet).
Beim Lesen der Brotrezepte bekommt man es mit der Angst zu tun (also ich, als unerfahrene Brotbäckerin), aber sie schwindet schnell wenn man die Geschichten liest und merkt, dass auch die Bäcker mal Fehler machten und Ewigkeiten gebraucht haben um ein perfektes Brot zu backen. Bei den Fotos in dem Kapitel kriegt man einfach so eine Lust auf ein Baguette oder Sandwich, dass man impulsiv Richtung Backofen schielt und nachgrübelt, ob alle Zutaten dafür da sind.
Bouchon Bakery ist einfach toll zu lesen. Es eignet sich ausgezeichnet für Menschen die Kochbücher wie einen Roman oder Krimi (obwohl man das Buch wegen der Grösse kaum mit ins Bett nehmen kann) lesen und nicht nur einfach ins Regal stellen und ab und zu was daraus nachkochen. Bei mir wandert es ständig vom Tisch auf die Kochinsel und wieder zurück.
Ich liebe dieses Buch. Ich liebe es, auch wenn ich weiss, dass ich daraus nicht all zu oft etwas backen kann, weil mir einfach die nötige Zeit dazu fehlt. Ich liebe es weil es meinen visuellen Hunger stillt. Und ich liebe es weil es mich herausfordert und jede einzelne Niederlage und die Reflektion derer zu meiner eigenen Perfektion führt.
In meinem Blog gibt es heute Milch und Haferkekse mit Rosinen... Und auf dem Tisch die Reste von Zuckermaismuffins, klar, beides aus dem Buch. Auf Besucher freue ich mich immer.
Ciao, Daria
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Vielen Dank, liebe Daria! Die Haferflockenkekse sind schon direkt auf meiner Nachbackliste gelandet!Morgen könnt Ihr hier die letzte Gastrezension in dieser Themenwoche lesen und am Sonntag folgt dann der Abschluss in Form des Roundups zum Blick ins Bücherregal.
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