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Boeuf Bourguignon

Nachdem es in den letzten Tagen etwas ruhiger im Kuriositätenladen war und das Wetter (glücklicherweise) auch nicht mehr hochsommerlich ist, gibt es heut mal eine richtig ordentliche Portion Fleisch und zwar angelehnt an ein Rezept von meinem "Freund" Tim, wie Andrea nun sagen würde ;o)
Als Beilage gab es kleine Petersilienklöße, die auch auf dem letzten Bild zu sehen sind. Weil sie uns aber so ganz und gar nicht geschmeckt haben, gibt's dafür auch kein Rezept - das nächste Mal (und das wird es definitiv geben, wenn ich es zwischen die 1365 Rezepte, die noch auf der Warteliste stehen schieben kann) werd ich einfache Kartoffeln dazu reichen, dann kann man die Sauce auch bis zum letzten Tropfen ausnutzen...
Weil mein Mitesser ja beharrlich den Verzehr von Pilzen verweigert, musste ich die leider mal wieder weglassen, wer aber nicht so krüsch ist wie er, fügt sie einfach zum restlichen Gemüse dazu.



Zutaten
1,5 kg Rindfleisch aus der Schulter

300 g kleine Schalotten
200 g Zwiebeln
250 g durchwachsener Speck am Stück
450 g Möhren
Mehl zum Bestäuben des Fleisches
5 El Öl
1 TL Tomatenmark
750 ml Rotwein
400 ml Rinderbrühe
1 Bouquet Garni (getrocknet oder je 1 Stiel Thymian, Petersilie, Rosmarin und
2 Blatt Lorbeer)
Salz & Pfeffer
2 Knoblauchzehen

Zubereitung
Die Schalotten und Zwiebeln pellen. Möhren schälen, längs halbieren und schräg in Stücke schneiden. Rindfleisch in 200-300 g große Stücke schneiden.
2 El Öl in einem Bräter oder großen Topf erhitzen. Schalotten, Zwiebeln und Möhren darin 5 Min. anbraten. Gemüse aus dem Topf nehmen und beiseite stellen. Erneut etwas Öl in den Bräter geben und erhitzen.
Fleisch mit Salz und Pfeffer würzen, im Mehl wenden und abklopfen. Rundherum zusammen mit dem Speck scharf anbraten und herausnehmen. Tomatenmark zugeben und kurz rösten. Mit 1/3 des Rotweines ablöschen und diesen fast vollständig verkochen lassen. Bouquet Garni zugeben und mit dem restlichen Rotwein aufgießen. Fleisch und Brühe zugeben, aufkochen und zugedeckt bei milder Hitze 2:30 Std. schmoren.
30 Min. vor Ende der Garzeit Fleisch, Speck und Bouquet garni aus der Sauce nehmen. Sauce mit dem Mixstab pürieren. Fleisch, Gemüse und Speck zurück in den Bräter geben. Mit Salz und Pfeffer würzen und zu Ende schmoren.



Die kleinen, flachen Zwiebeln, deren genauen Namen ich mittlerweile wieder vergessen habe, kann ich uneingeschränkt empfehlen - sie hatten ein ganz wunderbares, mildes Aroma und eine leicht süßliche Note. Wenn ich sie mal wieder auf dem Markt bekomme, werd ich garantiert wieder zugreifen.
Das Fleisch wird bei dieser Zubereitung in verhältnismäßig große Stücke geschnitten - ein Stück reicht da wie ich finde schon pro Portion.




Hier nochmal die bösen Petersilienknödel, die so ganz und gar nicht nach unserem Geschmack waren.

Aber schön war es doch ...

... das Foodbloggertreffen am Sonntag, daran konnte auch die schon bei Ulrike und Hamburg kocht! detailliert beschriebene Episode im Fleetschlösschen nichts ändern :o)
Ich möchte mich an dieser Stelle nochmals für die rege Teilnahme am Treffen bedanken - ich hatte einen wirklich schönen Tag (genau genommen 3, denn meine Einquartierungen begannen ja schon Samstag und dauerten bis Montag an) und habe mich sehr gefreut, Euch alle kennenzulernen, bzw. wiederzusehen.

Das machen wir mal wieder, nech? ;o)



Die Textpassage "... und ich möcht es noch einmal erleben..." bezieht sich wohlgemerkt nicht auf unsere Einkehr im Fleetschlösschen, aber das versteht sich ja von selbst ;o)

Pflaumen-Streuselkuchen

Der Duft von frischem Hefegebäck ist ja schon ein absoluter Kracher, wenn aber dann noch Pflaumen mit im Spiel sind, kann doch eigentlich Niemand widerstehen können, oder?

Pflaumenkuchen ist eindeutig einer meiner absoluten Lieblingskuchen und die Krönung eines normalen Pflaumenkuchens ist natürlich ein Pflaumenkuchen mit Streuseln, denn Streusel sind so ziemlich das Leckerste überhaupt.
Wenn ich Streusel zubereite, ist die Hälfte des Teiges schon vor dem Backen weg - keine Ahnung, wo der dann geblieben ist, aber sicher war dann mein Mitesser schuld ;o)

Wer Zimt mag (warum auch immer ;o) ), kann die Vanille in den Streuseln natürlich gegen Zimt austauschen, wovon ich aber dringlichst abraten würde, denn Zimt auf leckerem Pflaumenkuchen geht eigentlich gar nicht! ;o)



Zutaten für ein Backblech
500 g Mehl
1 Tütchen Trockenhefe
250 ml Milch

100 g zimmertemperierte Butter
75 g Zucker
1/2 TL Salz

ca. 1,5 kg Pflaumen

Streusel

200 g zimmertemperierte Butter
200 g Zucker
300 g Mehl
1 TL gemahlene Vanille, Vanille-Extrakt oder das Mark einer Vanilleschote

Zubereitung
Die Trockenhefe in der zimmertemperierten Milch auflösen und ca. 5 Minuten stehen lassen.
Das Mehl mit dem Zucker und dem Salz verrühren, die Milch-Hefemischung und die Butter dazugeben und alles gründlich mit dem Mixer oder der Küchenmaschine zu einem geschmeidigen, glänzenden Teig verkneten. Abgedeckt ca. 1 Stunde gehen lassen, bis sich das Teigvolumen verdoppelt hat.
In der Zwischenzeit die Zutaten für die Streusel miteinander verkneten und abgedeckt in den Kühlschrank stellen.
Den Teig nochmals kurz durchkneten und zu einer Kugel formen - ca. 10 Minuten entspannen lassen, er lässt sich dann besser ausrollen.
Den Teig ausrollen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Mit einer Gabel in regelmäßigen Abständen einstechen und abgedeckt ca. 1/2 Stunde stehen lassen.

In der Zwischenzeit die Pflaumen entsteinen.
Den Hefeteig mit den Pflaumen belegen und die Streusel darüber streuen.
Im auf 180°C vorgeheizten Backofen ca. 40 Minuten backen, bis der Kuchen schön goldbraun ist. Auf dem Backblech auskühlen lassen.



Socca mit buntem Tomatensalat



Socca, was ist denn das nun schon wieder?
Im Prinzip ist es nichts anderes als Pfannkuchen aus Kichererbsenmehl, die klassisch im Holzofen gegahrt werden und für die es mindestens 1365 Namen gibt (ok, ok, das ist vielleicht ein klitzekleines bisschen übertrieben ;o)...
Dieses Gericht ist sehr weit verbreitet, so ist es in Frankreich beispielsweise unter den Namen Socca und Cade bekannt.
In Italien heißen diese Fladen je nach Region Farinata di ceci, Torta di ceci, fainè oder auch panelle. Auch in Nordafrika und Südamerika erfreuen sich die leckeren Kichererbsen-Pfannkuchen großer Beliebtheit - es muss also etwas dran sein.
Für mich sind Kichererbsen sowieso eine der ultimativen Entdeckungen der letzten Jahre. Hülsenfrüchte im Allgemeinen habe ich erst recht spät für mich entdeckt, außer der Linsensuppe meiner Mama fanden sie in meiner Küche praktisch nicht statt und die hat sie immer mitgebracht, denn nichts geht über die Linsensuppe von Mama!
Erst vor vielleicht 2 Jahren hab ich mit Kichererbsen die ersten Hülsenfrüchte zubereitet und mittlerweile sind sie ein fester Bestandteil, egal ob als ganze Erbse oder als Mehl.
Das Tolle an dem Kichererbsenmehl ist, dass es in der Pfanne gebraten besonders knusprig wird, egal ob als Socca, Kichererbsenpuffer oder -Fritten.



Die Socca gab es bei uns als Beilage zu einem bunten Tomatensalat.
Für diesen Tomatensalat bin ich den Ise-Markt einmal auf und ab gegangen und hab bei allen bunten Tomaten zugeschlagen, die ich entdecken konnte.

Mit dabei sind "green und red Tiger", "Zitronen-Tomaten", "Vierländer Krause", "Birnchen", "Black Prince", "Gold Nugget" und namenlose orangefarbene Tomaten - wirklich überzeugt hat uns aber nur die Vierländer Krause, die übrigen Tomaten sind zwar farblich ein absoluter Hingucker, geschmacklich unterscheidet sie von einer "normalen" Tomate aber nicht sonderlich viel.

Für den Salat hab ich die Tomaten ganz unterschiedlich aufgeschnitten und nur mit etwas Olivenöl, Fleur de Sel und schwarzem Pfeffer angemacht - wir wollten den Eigengeschmack der einzelnen Sorten noch gut unterscheiden können. Dazu noch eine in Streifen geschnittene rote Zwiebel und etwas klein gerupfter Basilikum, das war's schon.
Dazu gab es einen gut gewürzten Kräuter-Joghurt und zum zusätzlichen Dippen noch sehr dünn aufgeschnittenes Fladenbrot, dass ich mit etwas Olivenöl bepinselt im Backofen kross gebacken habe - die besten Croûtons überhaupt!

Zutaten
250 g Kichererbsenmehl
1 TL Salz
1/2 TL frisch gemahlener Pfeffer
2 TL fein gehackter frischer Rosmarin
1/2 TL gemahlener Cumin

500 ml Wasser

2 EL Olivenöl
Olivenöl zum Einfetten der Pfanne

Zubereitung
Das Kichererbsenmehl zusammen mit den Gewürzen trocken vermischen. Wasser und Olivenöl dazugeben und alles zu einem geschmeidigen Teig verrühren. Abgedeckt für ca. 30 Minuten ruhen lassen.
Den Backofen auf 220°C vorheizen.
Etwas Olivenöl in einer beschichteten Pfanne erhitzen und die Hälfte des Teiges einfüllen, sobald das Öl heiß ist. Für ca. 2 Minuten auf der Herdplatte backen, dann die Pfanne in den vorgeheizten Backofen stellen und ungefähr 20 Minuten weiter backen, bis die Socca schön goldbraun und durchgegahrt ist.




hausgemachte Steinpilz-Pasta

Wenn es nach mir ginge, würde es im Kuriositätenladen durchaus ab und zu mal Pilze geben, ich mag sie nämlich wirklich gerne. Leider geht es nicht nur nach mir und da mein Mitesser Pilze in jeglicher Form ablehnt, sind sie hier absolute Mangelware.
Ich könnte mir natürlich trotzdem welche zubereiten, aber dazu bin ich wiederum viel zu faul, da koche ich lieber etwas, was wir beide mögen ;o)
Wenn mich dann doch mal der Pilz-Jieper überkommt, mach ich mir gern diese Nudeln, am liebsten einfach nur in Nuss- oder Salbeibutter geschwenkt und evtl. noch mit etwas frisch geriebenem Parmesan bestreut.



Grundlage für diese Pasta sind getrocknete Steinpilze, die ich wie auch schon die getrockneten Krabben für die Krabben-Chili-Pasta in der elektrischen Kaffeemühle zu einem sehr feinen Pulver mahle. Natürlich kann man auch jede andere Sorte getrocknete Pilze verwenden, da entscheidet ausschließlich der persönliche Geschmack.
Mit diesem fein gemahlenen Pilzpulver kann man Pilzsaucen auch noch einen besonderen Kick verleihen - ein TL genügt schon um das Pilzaroma zu intensivieren.



Zutaten
300 g Semola di grano duro rimacinata (fein gemahlener Hartweizengrieß)

3 Eier
2 EL Olivenöl
1/2 TL Salz

15 g fein gemahlene Steinpilze

Zubereitung
Die getrockneten Steinpilze in einer Kaffeemühle sehr fein mahlen.
Hartweizenmehl, gemahlene Steinpilze und Salz trocken vermischen, die Eier und das Olivenöl hinzufügen und alles zu einem Teig verkneten. Den Teig zu einer Kugel formen, in Folie wickeln und ca. 1 Stunde ruhen lassen.
Den Teig mit dem Nudelholz oder, wenn vorhanden, mit einer Nudelmaschine ausrollen und auf die gewünschte Breite schneiden.


Wer mag, knetet noch einen TL sehr fein gehackte Petersilie unter den Nudelteig.


frische Steinpilz-Tagliatelle