Blogroll

übern Tellerrand, heute: Cook'n'Roll

übern TellerrandNa, habt Ihr Euch erholt? Zieht's noch n büschen im Zeigefinger vom stundenlangen Scrollen im gestrigen Blick hinter die Kulissen? ;o)
Ich finde, nach dem kilometerlangen Blogbeitrag gestern (ich sag nur 2941 Wörter!), hab ich mir heute mal wieder eine kleine Auszeit verdient. Ich mache also blau, lege entspannt die Beine hoch und überlasse die Bühne den Kuriositäten- laden meiner heutigen Vertretung, bzw. meinem Gast Mitzia vom Foodblog cook'n'roll.
cook'n'roll ist auch für mich eine Neuentdeckung, viel erzählen kann ich Euch diesmal daher leider nicht, sondern überlasse das am besten Mitzia selbst. Beim ersten Stöbern hat mich aber besonders die Rubrik Tipps & Tricks begeistert, das ist eine Idee, die ich mir vielleicht auch irgendwann mal still und heimlich mopsen werde ;o)

Ganz viel Spaß mit Mitzia, ich mach es mir jetzt auch gemütlich, koche mir noch ne Kanne Tee und gehe eine Runde bei ihr stöbern - solltet Ihr auch unbedingt tun!

Herzlich willkommen, Mitzia!

Griaß eich, aus der Steiermark, liebe Kuriositäten-Fans und liebe Steph!
Mei, i sog eich, da Kuriositätenladen is für mich a Foodie-Institution und do jetzt gastbloggen diafn... sappalot!
Das wars dann auch schon mit meiner Dialektkenntnis und, ganz ehrlich, ich weiß nicht mal ob das richtig war, aber „a bissi Hoamat“ muss auch sein :o)
Ich würd ja jetzt einfach weitermachen im Text und euch meinen Gastbeitrag mit viel Blabla drum präsentieren, ABER ein bisschen Höflichkeit muss schon sein, denn ihr kennt mich ja gar nicht :o)
 
Also, nochmal von vorne: Hallo, mein Name ist Patricia (oder Mitzia) und ich bin Foodbloggerin!
Kochen, Fotografieren und meinen anderen Leidenschaften fröhne ich in der wunderschönen Südsteiermark und ihr könnt mir glauben, wenn man noch kein „Genussmensch“ ist – ein Steiermarkurlaub ändert das sicher. Ursprünglich aus Niederösterreich, hat mich die Südsteiermark schnell in Besitz genommen (und der Hase) und nach ein paar Wochenendurlauben hab ich bald mal meine Sachen gepackt und bin ins „Genussmekka“ gezogen.
Damals habe ich auch mit meinem ersten, privaten Blog begonnen – um meine Familie und Freunde auf dem Laufenden zu halten. Irgendwann kam dann die Idee, auch meine Leidenschaft zu verbloggen: meine Küchenexperimente. Und so wurde 2011 dann cook’n’roll geboren.
Anfangs eher mau in Sachen Posts, bin ich seit einem Jahr so richtig dabei und bemühe mich 2x die Woche meine Rezepte, Erlebnisse & Empfehlungen mit meinen Lesern zu teilen. Und IIIIIRGENDWANN schaff ichs sicher, auch noch das „Roll“ reinzubringen, meine Liebe zu den 50er Jahren.

Lange hab ich überlegt, was genau ich euch präsentieren kann und die Messlatte ist hoch, wenn man im Kuriositätenladen gastbloggt und die ursprüngliche Idee war ein schönes Vintage Rezept. Leider hat der „Pineapple-Upsidedown-Cake“ die Nacht nicht überlebt um fotografiert zu werden. Hase war hungrig.
Nachdem das Wetter in den letzten Wochen aber kräuter- und gartentechnisch einfach genial war und es auf meiner Dachterrasse nur so wuchert, war die Entscheidung dann doch nicht so schwer...
Homegrown Kräuterküche, das ist bei Steph sicher gut aufgehoben, aber ich sag gleich – so schöne Fotos wie bei Steph... Boah, da muss ich noch viel lernen. Dafür gibt’s 2 Rezepte von mir.
 
Als Vorspeise eine Sauerampfersuppe mit Radieschen und als Hauptgang ein Martinihühnchen mit Estragon.

Sauerampfersuppe
 
Zutaten
1 gute Hand voll Sauerampfer, inkl. Stiel (ca. 150g)
400 g mehlig kochende Erdäpfel (Kartoffeln)
1 Zwiebel
1 Stange Lauch
1 Stk. Knollensellerie (ca. 100g)
3 EL Maiskeimöl
750 ml Gemüsesuppe
175 ml Schlagobers (Sahne)
Kräutersalz, weißer Pfeffer
Saft von ½ Zitrone
 
Zubereitung
Kartoffeln & Sellerie waschen, schälen und in Würfel schneiden. Lauch und Zwiebel ebenfalls schälen und in Würfel bzw. Ringe schneiden. Den Sauerampfer waschen, trocken schütteln und die Stiele abschneiden.
Das Öl im Topf erhitzen und Sellerie, Lauch, Sauerampferstiele und Zwiebeln glasig anschwitzen. Die Karoffeln und die Gemüsesuppe hinzugeben und das Gemüse zugedeckt etwa 15min weich kochen.
Von den Sauerampferblättern eine kleine Hand für die Garnitur zur Seite legen (evtl. in Streifen schneiden) und die restlichen Blätter zur Suppe geben und etwa 5min bei schwacher Hitze mitkochen.
Währenddessen das Schlagobers halb steif schlagen.
Die Suppe mit dem Zauberstab pürieren und mit Kräutersalz und Zitronensaft abschmecken.
Das Schlagobers vor dem Servieren unter die Suppe rühren und mit Sauerampferblättern und evtl. feinen Radieschenscheiben anrichten.


Martinihühnchen mit Estragon
 
Zutaten
4 Hühnerbrüste
Salz & Pfeffer
Mehl
2 EL Olivenöl
2 Zwiebeln
3 Knoblauchzehen
300 ml Hühnerfond
100 ml Martini
2 EL Frischkäse
1 EL Dijonsenf
1 kleine Hand voll Estragonblätter, gewaschen und grob gehackt.
 
Zubereitung
Die Hühnerbrüste abspülen und trockentupfen, mit Salz und Pfeffer würzen und in Mehl wenden. Ich habe dafür übrigens frisch gemahlenes Kräutersalz genommen, muss aber nicht. Zwiebel und Knoblauch fein würfeln. Das Fleisch in einer breiten Pfanne im heißen Öl rundherum anbraten, herausnehmen und Zwiebeln und Knoblauch im Bratenrückstand andünsten. Hühnerfond dazugießen und den Martini einrühren und aufkochen lassen. Die Hühnerbrüste hinzufügen und zugedeckt etwa 15min schmoren lassen. Frischkäse, Senf und die Hälfte der Estragonblätter einrühren und nochmal 5min kochen lassen. Vor dem Anrichten die restlichen Estragonblätter hinzufügen und das Martinihuhn mit Beilage, in meinem Fall bunte Tagliatelle, anrichten.
Ein Klecks Rahm drauf, noch 2-3 frische Estragonblätter und fertig.

Das Rezept ist übrigens abgewandelt aus dem Kochbuch „Hexenküche“ vom Otus-Verlag. Eine ganz entzückende Kochbuchreihe!
 
Gutes Gelingen!
 
Zum Abschluss möchte ich mich nochmal bei Steph für die Gelegenheit bedanken, bei ihr Gastblogger sein zu dürfen und die Gelegenheit zu zeigen, dass ich korrekte Groß- und Kleinschreibung beherrsche ;)
Wen ich ein bisschen neugierig darauf gemacht habe, was Euch auf meinem Blog so erwartet – der ist herzlichst willkommen!
 
xoxo
Mitzia
 

Behind the Scenes... im Kuriositätenladen

Herzlich willkommen zu Behind the Scenes im Kuriositätenladen, dem wahrscheinlich längsten Blogbeitrag in der Geschichte dieses Blogs. Euch erwarten insgesamt 2941 Wörter und 21 Bilder. Viel Spaß dabei!
In der 2. Ausgabe dieses Blogevents gewähre ich Euch nicht nur einen erneuten Einblick in meine gerade erst ein wenig aufgehübschte kleine Teufelsküche, sondern zeige Euch auch noch mein Kochbuchregal, meinen "Showroom" und mein "Fotoset". Einen ersten Einblick gab es bereits vor zwei Jahren beim Tag der offenen Küche, wenn Ihr den damals verpasst habt, bitte erstmal dort reinschauen und dann hier weitermachen. Ihr merkt schon, Ihr seid nicht zum Vergnügen hier :o)

Also, alles erledigt? Seid Ihr soweit? Dann bitte hereinspaziert, Schuhe ausziehen und dann geht's auch schon los! 

De Düvelsköök - Die Teufelsküche
Dass meine Küche nicht gerade groß ist, habt Ihr ja schon beim ersten Rundgang vor zwei Jahren gesehen. Sie besteht aus einer kleinen Küchenzeile, KEINEM Geschirrspüler, einem großen Ivarregal, das ich an der Wand festgeschraubt habe, weil es sonst unter der Last zusammenbrechen oder mich darunter begraben würde,  einem Arbeitstisch und nem kleinen Kühlschrank. Außerdem habe ich noch einen kleinen Gefrierschrank, der in einer dunklen Ecke der Wohnung steht.

Küche mit Aussicht
Da die Küche nicht wirklich viel Stauraum bietet, hab ich Vieles an den Wänden und Regalen befestigt, dort hängen Kuchenformen, Siebe und andere Küchenhelfer - in kleinen Küchen muss wirklich jede Ecke genutzt werden. 
Auf der Fensterbank stehen in den Sommermonaten frische Kräuter und natürlich Liesbeth, die mit Argusaugen beobachtet, was ich da so treibe. 

Meine selbstgebastelte Hängeleiste hängt nach wie vor links in der Dachgaube, ohne ginge auch gar nichts. Da ich insgesamt nur 3 Schubladen in der gesamten Küche habe, hängen an dieser Leiste so ziemlich alle Küchenhelfer, die einen Haken oder ne Öse haben. 
Ihr seht auf dem Bild links, dass in meiner Küche auch noch eine Menge Platz durch die olle Schräge wegfällt, Dachwohnung halt. 
Apropos Dachwohnung. Im Sommer haben wir es hier so richtig schön kuschelig und schmoren sprichwörtlich bei 40°C im eigenen Saft - ich weiß also genau, wie sich ein NT-Braten fühlt ;o) Wegen unserer drei vierbeinigen Mitbewohner können wir leider auch keinen richtigen Durchzug machen, sondern müssen zum Lüften mit Katzennetz bezogene Rahmen in die Fenster spannen. Wir wollen ja nicht, dass sich die drei in einem Anflug von Übermut in die Tiefe stürzen, wir wohnen schließlich im 4. Stock...

Wenn's mal nicht so rund läuft... Trotz meines sehr begrenzten Arbeits- und Stauraumes würde ich meine Küche auf keinen Fall gegen eine andere eintauschen wollen. Ich hab mich mittlerweile sehr gut arrangiert und seit ich mir zwei neue Regale für das Arbeitszimmer zugelegt und dadurch einige Küchen- gerätschaften und Vorräte ausgelagert habe, ist das Arbeiten auch noch einmal ein ganzes Eck komfortabler geworden. 
Meine Küche würde wahrscheinlich auch nicht anders aussehen, wenn sie doppelt so groß wäre. Sie wäre dann nur größer, aber sicher nicht weniger vollgestellt und -gehangen. Ich mag es, wenn überall etwas rumsteht und -hängt und ich stehe auf Tüdelschiet wie den den suizidgefährdeten Lemming (rechts), meinen heißgeliebten Barbapapa, das Schwarzbrotschwein, Liesbeth, die Engel, die hier und da rumhängen, usw. usf.
Auf andere wirkt das vielleicht chaotisch, ich fühl mich aber wohl, ich brauche dieses kreative Chaos :o)

Arbeitsplatz
Seit Kleinröschen bei mir eingezogen ist, hat sie einen festen Standplatz auf meinem Arbeitstisch. Wegräumen käme auf keinen Fall in Frage, dafür ist sie zu schwer und vor allem auch viel zu schön. So hab ich sie immer in Reichweite und sie ist jederzeit einsatzbereit. Da ich ja mittlerweile auch eine Menge Zubehör für Kleinröschen habe (Fleischwolf inkl. Wurstfüllhörner, Pastaaufsätze, Schnitzelwerk, Getreidemühle, usw.), ist sie tatsächlich auch ständig in Gebrauch, dafür arbeitet mein leidgeprüfter Mixer* nur noch in Teilzeit. Da ich, bevor Kleinröschen eingezogen ist, wirklich alles mit diesem Mixer gemacht habe, ist er schon ein wenig mitgenommen, hat sich aber dafür sehr wacker geschlagen.

Genauso wichtig wie Kleinröschen ist mein Sodastreamer*. Wir wohnen wie gesagt im 4. Stock (selbstverständlich ohne Fahrstuhl), Wasserkästen schleppen gehört natürlich nicht zu unseren Lieblingsbeschäftigungen. Da ich ja eine ausgeprägte Abneigung gegen Plastik habe, haben wir und schon vor Jahren für das Modell mit den Glasflaschen entschieden und waren damit mehr als 5 Jahren sehr zufrieden. Wir mussten uns zwar gerade einen neuen kaufen, weil der alte nach dieser Zeit wirklich harter Arbeit ins Nirvana übergegangen ist, das war aber auch absolut ok. Drei Tage später stand Nr. 2 an Ort und Stelle und verrichtet genauso zuverlässig seinen Dienst wie Nr. 1. Auf die nächsten 5 Jahre!
Mein Messerblock* steht seit Neuestem auch direkt auf dem Arbeitsplatz, so hab ich auch die Messer immer in Reichweite und GANZ wichtig, das große Schneidebrett*, das dort ebenfalls einen Stammplatz hat. Darauf wird geschnibbelt, gehackt und natürlich das tägliche Käsebrot geschmiert.

Schnapsabteilung
Ich trinke zwar kaum Alkohol, koche dafür aber umso häufiger damit - irgendwie muss ich das ja auch wieder kompensieren und auf den durchschnittlichen Pro-Kopf-Konsum kommen ;o) 
Die wichtigsten Koch-Spirituosen hab ich jetzt auch in der Küche (früher stand dort die alte Eismaschine), Noilly Prat, ShaoXing, Cognac, meine kleine Whiskyflasche (der Gatte hat eine riesige Sammlung schottischer Single Malts, ich hab eine winzige einzelne Flasche), Pastis, usw. usf. Der Rest steht im Wohnzimmer...

Jede Ecke wird genutzt
Um die ganzen Knethaken für Kleinröschen, Cupmaße, Messlöffel, usw. irgendwo unterzubringen, hab ich mir in die Unterseite des Gewürzregals, direkt über meinem Arbeitsplatz, einfach ganz viele Haken gedreht. Nun sind die auch immer griffbereit und verstopfen mir nicht die wenigen Schubladen.
Ganz großartig ist übrigens auch der Trichter*, den Ihr oben auf dem Bild seht, nach so einem hab ich ewig gesucht. Er hat einen Adapter, der den Trichter nach unten stark verjüngt, so dass man ihn auch für Flaschen mit schlankerem Hals verwenden kann. Der Durchmesser ist aber immer noch so groß, dass man auch problemlos Ragouts oder andere dickflüssige Saucen und Suppen damit abfüllen kann. 

Hot & Spicy
Meine Gewürze sind nach wie vor zum größten Teil in den kleinen Döschen, farblich sortiert in Salz und Zucker (weiß), Pfeffer- und Chilisorten (rot), Gewürz- mischungen (gelb), Süßkramgewürze und Fruchtpulver (blau), Kräuter und andere Gewürze (grün).

Hinterm Herd
Die andere Seite der Küche ist sehr unspektakulär, ein Herd und ne Spüle halt. Wir haben einen ganz normalen Standardherd und -backofen, keine spektakulären Zusatzfunktionen, nix Besonderes. Immer in Griffweite ist natürlich der confierte Knoblauch und selbstgemachtes Butterschmalz muss auch immer da sein.
Eines der wichtigsten Küchengeräte steht ganz hinten in der Ecke, der Wasserkocher*. Da ich eine exzessive Teetrinkerin bin, läuft der täglich mehrfach heiß. Gleich daneben ist der elektrische Espressokocher* des Gatten. Früher hatten wir ein normales "Kännchen auf Platte", seit einigen Jahren aber nun dieses Elektromodell. Man muss so nicht immer eine Herdplatte aufheizen und es spart auf Dauer eine Menge Energie.

So, das war die Küche, weiter geht's im Arbeitszimmer - wenn Sie mir bitte folgen wollen ;o)
   
Dieses Regal, bzw. dieses und das zweite, das direkt daneben steht, habe ich mir vor einigen Wochen angeschafft - die beste Anschaffung seit langem! 

Wir haben das komplette Arbeitszimmer einmal auf den Kopf gestellt, kräftig umgeräumt und dadurch den notwendigen Platz für die Regale geschaffen. Nun hab ich endlich Platz für meine Vorräte und auch viele Küchengeräte, Schüsseln, etc. In den Körben befinden sich Vorräte oder Küchenkleinkram, den Rest seht Ihr ja selbst. Viele Tarteformen, ebensoviele Schüsseln, allerlei KitchenAid-Zubehör, mein wunderschöner Wok*, der Food Processor*, Fotogeschirr, meine heißgeliebten Bredemeijer-Kannen, usw. usf.
Im Vordergrund auf dem Boden steht die Katzentränke und das Hausschwein Öller. 

Seht Ihr ihn? Meinen Zweit-Schatz, den kleinen Bruder von Kleinröschen? Pinky*, mein Blender. 
Pinky ist fast genauso oft im Einsatz wie Kleinröschen und bereitet die leckersten Smoothies für den Gatten zu. Ein bisschen rote Bete, ein Schuss Sanddornnektar, Orangen- saft, ne Banane und eine Handvoll Haferflocken, das ist der Lieblingssmoothie des Gatten und er passt farblich sogar ganz hervorragend zum Gerät selbst ;o)
Neben Smoothies macht Pinky natürlich auch ganz tolles Eis, das hab ich Euch ja neulich bereits gezeigt. 

[An dieser Stelle ein Nachtrag, denn dieses Foto ist mittlerweile auch schon wieder veraltet. Inzwischen hat Pinky einen festen Platz auf meinem Arbeitstisch zwischen Sodastreamer und Messerblock gefunden - spart das tägliche Hin- und Hergeschleppe.]

Aber apropos Eis, die Eismaschine* hat ihren Platz auch im Arbeitszimmer, sie steht direkt rechts neben diesem Regal. Früher stand sie in der Küche, hat aber natürlich enorm viel Platz beansprucht. Jetzt hat sie im Arbeitszimmer einen sehr guten Platz gefunden und ich hab dadurch den Platz für meine Schnapsabteilung gewonnen. 

Eingemachtes
Gleich rechts neben meinen Küchengerätschaften sind meine Vorräte und meine kleine Flaschen- und Gläsersammlung untergebracht. Wer viel einweckt, braucht natürlich auch viele Flaschen und Gläser - eine Sammelleidenschaft, der ich schamlos fröhne, obwohl ich mir das platzmäßig eigentlich gar nicht erlauben kann. Ich hab aber halt eine ausgesprochene Schwäche für Bügelgläser und -flaschen, da kann ich nur schwer dran vorbeigehen. Man KÖNNTE sie ja irgendwann mal gebrauchen.

Das Arbeitszimmer ist übrigens eigentlich ein sog. MZR, ein Mehrzweckraum. Er ist mein Vorratslager und beherbergt einen Großteil meines Gerätefuhrparks, ich nutze ihn aber auch zum Fotografieren und hab dort meinen Arbeitsplatz, also den Platz, an dem ich arbeite und blogge - aber dazu kommen wir später. Jetzt geht's erstmal ums Fotografieren. 

Ich werde sehr oft gefragt, wie ich meine Fotos mache und was ich für eine Kamera, bzw. Equipment habe. Meine Kamera, aka Adele, hab ich Euch ja bereits im letzten Jahr vorgestellt, heute zeige ich Euch wo ich fotografiere.
  
Tadaaa! Das isses, mein mordsspektakuläres Fotoset!

Jetzt staunt Ihr sicher, oder? Ein Klapptisch mit einer längeren Holzplatte, auf die ich je nach Lust, Laune und Motiv Tücher oder Holzplatten lege. Mehr Untergründe hab ich nicht, das muss reichen ;o)
Da unser Esstisch in der dunklen Diele steht und ich dort kein Tageslicht habe, ist ein separater Tisch eine enorm praktische Angelegenheit. Ich baue den schnell auf (das ist in drei Minuten erledigt) knippse dann dort das Essen, sobald es fertig ist und setze mich danach mit dem Teller an den Esstisch. Der Gatte hat so seine Ruhe und ich muss nicht zwischen Tür und Angel fotografieren. 
Wenn der Tisch nicht gebraucht wird, steht er zusammengeklappt mit der Holzplatte hinter der Tür. 

Gerade in der dunklen Jahreszeit haben wir Foodblogger ein massives Problem: kein Licht. Die Sonne geht früh unter und Kunstlicht ist für die Foodfotografie nur sehr eingeschränkt zu gebrauchen. Ich hab mir daher, vor ich glaube drei Jahren, eine sog. Softbox* gekauft, benutze sie aber nicht. Man kann vermutlich an einer Hand abzählen, wie oft sie zum Einsatz kam.
Bevor ich mich mit diesem doofen Ding, das eh kein gutes Licht macht, rumärgere, habe ich für mich beschlossen, dass ich meine Blogaktivität in der dunklen Jahreszeit einfach n büschen runterschraube und mich auf Rezepte beschränke, die ich am Wochenende bei Tageslicht umsetzen kann. Dieses Mistding benutze ich auf jeden Fall nicht mehr, so!

Womit ich sehr gerne arbeite, ist mein Faltreflektorenset*, das ist die große silberne Scheibe hinter diesem enorm professionellen Fototisch. Die silberne Oberfläche bewirkt, dass das Licht, das darauf fällt, reflektiert wird und so auch die dem Licht (Fenster) abgewandte Seite des Motivs aufgehellt wird - sehr einfach zu gebrauchen, enorm praktisch und dazu noch ausgesprochen günstig! 
Außerdem beinhaltet das Set noch einen Diffusor, den ich gerne verwende, wenn die Sonne durchs Fenster brüllt und unangenehme Schatten wirft. Der Diffusor schafft da Abhilfe und bewirkt ein angenehm indirektes Licht. Die anderen Reflektoren (gold, schwarz und weiß) hab ich noch nicht verwendet, werde damit aber in Zukunft auch experimentieren.
In Kombination mit meiner Festbrennweite* und für meine Ansprüche genügt mir das vollkommen.

Wenn ich einen Hintergrund für die Fotos brauche, also frontal und nicht von oben fotografiere, stelle ich ein selbstgemachtes Holzklappdingens auf die Holzplatte, auf das ich verschiedene Stoffe spanne - meistens diesen grauen Stoff, der ist am schlichtesten. Ich hab zwar auch noch einige andere Stoffe, im Endeffekt landet aber immer dieser auf den Fotos. Jupp, ich bin ein Gewohnheitstier ;o)

Reflektor in der Küche
Seit ich neulich die Küchenwand hinter meinem Arbeitsplatz gestrichen und etwas aufgehübscht habe, kann ich auch in der Küche fotografieren - früher mit der hässlichen Tafelplatte im Hintergrund war das nicht möglich, bzw. einfach grotten- hässlich. Jetzt kann ich in der Küche schöne Making-Of-Bilder machen oder auch mal schnell ein Bild knipsen, wenn ich keine Lust habe den Fototisch aufzubauen (was seitdem erschreckend häufig der Fall ist). 
Auch hier kommt der Reflektor zum Einsatz, denn die Küche ist deutlich dunkler als das Arbeitszimmer. Ich hänge den Reflektor dazu einfach an mein Ivarregal und kann so wunderbar auf meinem Arbeitsplatz fotografieren.

Natürlich ist es mit dem bloßen Fotografieren nicht getan (dafür kenne ich mich mit dem Fotografieren an sich viel zu wenig aus), sondern die Fotos müssen noch mit einem Bildbearbeitungsprogramm nachbearbeitet werden. Ich nutze dafür seit einigen Jahren Lightroom.
Auf der Collage oben seht Ihr links die NEF-Datei, d.h., das komplett unbearbeitete Bild und rechts das, was ich durch ein paar Klicks und Einstellungen daraus gemacht habe. Das linke Bild ist dunkel, grau, farblos und am richtigen Ausschnitt fehlt's auch noch. 
Früher, als man seinen Film noch zur Entwicklung im Fotofachgeschäft oder der Drogerie abgegeben hat, wurde die Bearbeitung dort erledigt. Im Zeitalter der digitalen Fotografie muss man sich selbst drum kümmern, aber genau das macht ja auch den Reiz aus, da man dem Bild durch die Bearbeitung seinen persönlichen Stempel aufdrücken kann. 
Natürlich braucht man "ein Auge" für das Motiv, sollte die Kamera einigermaßen ruhig halten können oder ein Stativ verwenden und wenn man mit der Tiefenschärfe spielen möchte, sollte man wenigstens wissen, wo man das an der Kamera einstellt. Es ist aber verblüffend, was man durch ein kleinwenig Nachbearbeitung noch aus einem vielleicht sogar eher mäßigen Bild herausholen kann. 
Und spätestens, wenn es um die Bildbearbeitung geht, kommt wieder das NEF/RAW-Format ins Spiel. 
NEF-Dateien sind nämlich um ein Vielfaches komplexer und enthalten sehr viel mehr Bildinformationen als Dateien im komprimierten jpeg-Format, wodurch sie größere Möglichkeiten in der Bildbearbeitung bieten. Dadurch sind sie natürlich auch viel größer und schlagen mit so manchem MB zu Buche - die Speicherkarte muss also entsprechend groß sein ;o)
Ihr solltet daher, sofern Ihr Spaß an der Bildbearbeitung habt, unbedingt einmal in den Einstellungen Eurer Kamera nachschauen, in welchem Bildformat Ihr fotografiert. Unterstützt Eure Kamera RAW, bzw. NEF, probiert das einfach mal und tobt Euch im Anschluss in der Bildbearbeitung aus. 

Für gelegentliche Bildbearbeitung genügen sicherlich Programme wie Picasa oder andere kostenlose Programme, die noch dazu die Möglichkeit der Bildorganisation bieten. Genau dafür nutze ich Picasa beispielsweise, da ich ja viele Webalben unterhalte und die und natürlich meinen Blog dadurch schnell und unkompliziert bestücken kann.
Wenn Ihr Euch intensiver mit dem Thema Bildbearbeitung beschäftigen möchtet, empfehle ich Euch ganz klar Adobe Lightroom*, das sich nach einer kleinen Eingewöhnungszeit sehr intuitiv bedienen lässt (kein Vergleich zu Photoshop) und unendlich viele Möglichkeiten der Bildbearbeitung bietet. 
Mit ein bisschen Übung ist die Bildbearbeitung dann ganz schnell gemacht. Ich brauche pro Bild im Schnitt so ungefähr 3-4 Minuten. Natürlich gefällt das Endergebnis nicht jedem, mir aber in den meisten Fällen schon, bzw. ich kann es einfach nicht besser und bin auch nicht bereit, noch mehr Zeit zu investieren ;o)

Wenn Ihr weitere Fragen zu meinem Kamera-Equipment oder der Bildbearbeitung habt, nur zu! Ich bin zwar alles andere als ein Profi, aber vielleicht kann ich Euch trotzdem weiterhelfen.

So, und bevor es jetzt gleich in die andere Ecke meines Arbeitszimmers geht und ich Euch zeige, wo ich sitze, wenn ich blogge, machen wir noch einen kleinen Umweg ins Wohnzimmer und ich zeige Euch mein Kochbuchregal.

Ihr wisst ja, unsere Wohnung ist nicht groß, ich habe also sehr wenig Platz. Im letzten Jahr hab ich deshalb einmal drastisch in meinem Kochbuchregal ausgemistet und alles rausgeschmissen, was ich nicht mehr brauchte. Also alle Bücher, aus denen ich schon sehr lange oder evtl. auch noch nie etwas gekocht habe. Die Bücher sind natürlich nicht im Müll gelandet, sondern haben ein neues gutes Zuhause gefunden.
Ich hab jetzt also nur noch Kochbücher, die ich wirklich gut finde. Ganz oben ist die italienische Abteilung, direkt darunter andere Länderküchen von Frankreich bis zur orientalischen Küche. Links im 3. Regal von oben ist die Eis- und Dessertabteilung und rechts daneben bunt gemischt verschiedene Kochbücher, die sich nicht einordnen lassen, also alles von Hugh Fearnley-Whittingstall bis zu den Hairy Bikers. Darunter geht's links mit Backbüchern weiter, im Mittelbereich sind nochmal buntgemischte Kochbücher und rechts ist die Veggie-Ecke. 
Im zweiten Regal von unten stehen rechts Brotbackbücher, dann kommt die Asienecke und ganz rechts geht's ans Eingemachte. 
Der Rest der Bücher schwirrt immer irgendwo in der Wohnung rum, liegt Stapelweise auf dem Sofa, dem Dielen-, Arbeits- oder Schreibtisch. Eigentlich sind sie überall...

Bald habt Ihr es geschafft, jetzt noch schnell zurück ins Arbeitszimmer und ich zeig Euch, wo ich gerade sitze, während ich ordentlich in die Tasten haue und tippe, bis meine Fingerspitzen bluten. 

Nämlich genau hier, an meinem Arbeitsplatz. 
Ihr seht schon, ich bin nicht allein - das bin ich in den seltensten Fällen. 
Meistens ist Emma bei mir und leistet mir Gesellschaft, holt sich die ein oder andere Streicheleinheit ab oder sitzt mal wieder auf dem Laptop, löscht eMails oder postet Unsinn bei FB. Meine anderen beiden Mitbewohner, Rita & Paul sind oft auch nicht weit weg - Privatsphäre ist wirklich was anderes ;o)
Immer dabei ist auch eine Kanne Tee (in meinem geliebten Ostfriesengeschirr), am liebsten ein leckerer Oolong oder ein Darjeeling. Auch mein Schreibtisch strotzt nur so vor Tüdelschiet und es ist immer ein Windlicht an, dafür hab ich nämlich eine ausgeprägte Schwäche. Ansonsten ein ganz normaler Schreibtisch :o)

So, das war er, der Blick hinter die Kulissen des Kuriositätenladens. Ich hoffe, es hat Euch gefallen und Ihr habt vielleicht sogar die ein oder andere Anregung mitnehmen können. 
Emma und ich bedanken uns für Eure Aufmerksamkeit und wünschen Euch noch einen schönen Tag ;o)

Bis morgen, dann schauen wir mal wieder über den Tellerrand!

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Eilmeldung! Es sind einige wenige Plätze für das Kochtreffen am nächsten Samstag freigeworden!

Am Samstag findet jetzt endlich mein KuLa-Kochtreffen unter dem Motto "Pasta... e Basta!" statt und wie immer sind natürlich auch diesmal einige angemeldete Teilnehmer angesprungen, weil sie kurzfristig verhindert sind.

Wenn Ihr Lust habt, am Samstag mit uns zusammen die Nudelwalzen zum Glühen zu bringen, dann schaut Euch gerne die Details zum Kochtreffen an und schreibt mir eine Mail an steph@kuriositaetenladen.com, ich schicke Euch dann die noch notwendigen Informationen zu. 

Ich würde mich sehr freuen, wenn wir uns dort sehen und kennenlernen würden und zusammen einen tollen Tag verleben! Ich kann Euch auch jetzt schon versprechen, dass das eine sehr nette Runde wird :o)

Lachs-Kartoffel-Tarte

Manche Rezepte verbringen ja viele Wochen, wenn nicht sogar Monate oder auch mal ein Jahr in meiner Warteschleife. Ein ganzes Jahr ist natürlich die absolute Ausnahme und kommt immer nur dann vor, wenn ich es entweder nicht mehr schaffe ein Rezept noch in der jeweiligen Saison zu bloggen oder wenn mir das Foto absolut nicht gefällt und ich da noch einmal nachlegen muss. 
Dieses Rezept ist ausnahmsweise mal fast direkt aus der Küche in den Blog gewandert, die Tarte stand nämlich erst gestern bei uns auf dem Tisch - sie dampft also fast noch ;o)

Lachs-Kartoffel-Tarte
Das Rezept für diese Tarte stammt von zwei meiner Lieblingsfernsehköche. Ihr wisst vielleicht, mein absoluter Lieblings-Fernsehkoch und Kochbuchautor ist und bleibt für alle Zeit Hugh Fearnley-Whittingstall, den zweiten Platz teilen sich aber schon seit geraumer Zeit Dave Myers und Si King, besser bekannt als die Hairy Bikers
Die Hairy Bikers sind in Großbritannien vor allem für die Fernsehsendung Mum Knows Best bekannt, einem Format, in dem es darum geht, alte Familienrezepte zusammenzutragen und mit anderen Hobbyköchen auf einer Art "Rezepte-Kirmes" zu teilen und so für kommende Generationen zu bewahren. Ein absolut großartiges Format, das ich sehr liebe.
An dieser Stelle ein Aufruf an all diejenigen, die für den Mist verantwortlich sind, der den ganzen Tag im Fernsehen läuft und damit meine ich auch diese vielen überflüssigen sog. "Kochsendungen" wie Das Perfekte Dinner, Küchenschlacht, Topfgeldjäger, usw. usf. 
DAS wäre mal ein wirklich tolles Format, das sich garantiert auch wunderbar in Deutschland umsetzen ließe. 

BITTE HOLT MUM KNOWS BEST NACH DEUTSCHLAND!  

Nen Versuch war es wert ;o)
Dieses heutige Rezept stammt, sonst hätte ich Euch jetzt nicht ne halbe Stunde von den Hairy Bikers erzählt, aus einem Kochbuch der beiden - habt Ihr jetzt sicher schon vermutet, oder? Hairy Bikers' Perfect Pies* bietet nicht nur klassische Tartes, sondern auch Pies, Pasties, Samosas, Gözleme, Pots, Börek, Rols, Salate, usw. usf. 
Halt alles, was irgendwie mit dem Thema Tarte & Pie zu tun hat oder was man dazu essen kann. Ich mag das Buch sehr, wenn Ihr kein Problem mit englischen Kochbüchern habt, werft unbedingt mal einen Blick rein. 

Lachs-Kartoffel-Tarte Making-Of
Zutaten  
(für eine normale runde Tarteform)

Mürbeteig 
250 g Mehl 
125 g kleingeschnittene weiche Butter
1 Eigelb
50 ml Wasser 

Belag
200 g möglichst kleine junge Kartoffeln
300 g Lachsfilet ohne Haut 
100 g Räucherlachs 
2 Frühlingszwiebeln 
200 ml saure Sahne 
2 Eier 
Salz und frisch gemahlener Pfeffer 
1/4 Bund Dill 

Zubereitung
Für den Mürbeteig alle Zutaten miteinander vermengen und zu einem Teig verkneten. Den Teig zu einer Kugel formen und mindestens 2 Stunden im Kühlschrank ruhen lassen. Ca. 15 Minuten vor dem Ausrollen aus dem Kühlschrank nehmen, auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen und eine Tarteform damit auslegen. Den restlichen Teig einfrieren.
In regelmäßigen Abständen mit einer Gabel einstechen, mit Backpapier abdecken und getrocknete Bohnen oder andere Hülsenfrüchte daraufgeben. 15 Minuten bei 180°C im Ofen blindbacken. Bohnen und Papier entfernen und weitere 5 Minuten backen. Aus dem Backofen nehmen. 

Während der Tarteboden backt, die Kartoffeln waschen und schrubben. In Salzwasser fast gar kochen. Abgießen und auf der abgestellten Herdplatte ausdampfen lassen. 

Kartoffeln auf dem vorgebackenen Tarteboden verteilen. Falls sie zu groß sind, einfach halbieren oder vierteln. Das Lachsfilet in Würfel oder Streifen schneiden und dazwischen verteilen, Räucherlachs ebenfalls verteilen. Die Frühlingszwiebeln in feine Ringe schneiden und darüber streuen.

Die Eier mit der sauren Sahne verquirlen und mit Salz und Pfeffer würzen. Dill fein hacken, dazugeben und unterrühren. 
Den Guss über den Kartoffeln und dem Lachs verteilen, etwas Rütteln, damit er sich gut verteilt. 
Die Tarte im auf 180°C vorgeheizten Backofen ca. 30-40 Minuten backen, bis sie schön gebräunt und der Guss auch in der Mitte gestockt ist. 
Die Tarte aus dem Backofen nehmen und etwas stehen lassen, damit sich der Guss setzt. Die Tarte schmeckt am besten lauwarm mit einem Salat als Beilage. 
Lachs-Kartoffel-Tarte

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Blogevent "Behind the Scenes"

Behind the Scenes vom 01.06.-30.06.2014
Vor ungefähr zwei Jahren habe ich aus einer spontanen Laune heraus einen inoffiziellen Blogevent ausgerufen und alle Foodblogger, die Lust dazu hatten, auf- gerufen, den Kollegen und natürlich in erster Linie Euch einen Blick in ihr Allerheiligstes, also die Küche, zu gewähren.

In der Zwischenzeit hat sich ein bisschen was bei mir getan. Kleinröschen ist eingezogen, ich hab ihr zu Ehren eine Küchenwand gestrichen und weil ich dann so in Fahrt war und gar nicht mehr aufhören konnte und wollte, das Durcheinander in meinem Arbeitszimmer auf Vordermann gebracht, zwei große Regale für meinen Küchenkram und die Vorräte angeschafft und alles ein wenig umgeräumt. Mittlerweile ist aus diesem ehemalig fürchterlich vollgestellten Arbeitszimmer ein richtig toller Mehrzweckraum geworden, indem ich fast soviel Zeit verbringe wie in meiner Küche ;o)
Apropos Küche, die ist jetzt ja auch wieder einigermaßen hübsch, ich hab in beiden Räumen mehr Platz als vorher und das Arbeiten macht gleich viel mehr Spaß.

Durch diese ganzen Umräumarbeiten und weil ich auf FB von einem Leser angesprochen wurde, der so gerne mal sehen würde, wie es in meiner Küche aussieht, bin ich auf die Idee gekommen einen zweiten Durchgang des Tages der offenen Küche in Angriff zu nehmen, diesmal aber unter dem Titel Behind the Scenes.

Behind the Scenes sagt ja eigentlich schon alles, aber eben doch nicht ganz, denn diesmal soll es nicht ausschließlich um den Blick in die Küche gehen, sondern ich würde mich auch freuen, wenn Ihr uns vielleicht zeigt, wo und wie Ihr Eure Kochbücher aufbewahrt und ob und wie Ihr sie sortiert, welches Eure Lieblingsbücher sind und wo generell Eure Vorlieben liegen, wo Ihr die Fotos für Euren Blog macht und vielleicht auch wie und womit Ihr sie bearbeitet und last, but not least, wo Ihr bloggt. Behind the Scenes ist also diesmal quasi ein Vierteiler. 
  1. Küche
  2. Bücherregal
  3. "Fotoset"
  4. Arbeitsplatz/Schreibtisch
Natürlich ist auch diesmal erlaubt was gefällt, d.h., Ihr MÜSST nicht komplett die Hosen runterlassen und uns bis in die hinterste Küchenecke und in die unterste Schublade schauen lassen, sondern Ihr entscheidet, was und wieviel Ihr uns zeigt. 
Wenn Ihr keine Kochbücher sammelt, dann lasst den Punkt halt weg. Wenn Ihr die Fotos nur schnell mit der Kompaktkamera auf der Arbeitsplatte knipst, dann zeigt uns, dass es auch so funktioniert oder lasst es auch unter den Tisch fallen und wenn Ihr uns nur Euren mordsschicken Küchentisch oder das 1365x gefaltete Damaszener Messer zeigen möchtet, auch gut! :o)

Ganz nach dem Motto "Ich hab da mal was vorbereitet", hab ich meinen Beitrag schon fertig (Habt Ihr noch einen unverplanten Urlaubstag oder ein paar Überstunden, die Ihr abfeiern könnt? Dann solltet Ihr den am Dienstag nehmen, der Beitrag ist nämlich lang, seeeehr lang), Ihr habt aber den gesamten Juni Zeit um erstmal ordentlich durchzuwischen und uns dann einen Blick hinter die Kulissen zu gewähren. 

Im Anschluss an diesen Event werde ich, wie schon beim letzten Mal, einen ausführlichen Roundup zusammenstellen und alle Beiträge darin verlinken. Hinterlasst mir daher bitte unbedingt unter DIESEM Beitrag (nicht bei FB, per Mail oder unter meinem noch folgenden eigenen Beitrag zu diesem Event) einen Kommentar inkl. Link zu Eurem Beitrag, damit ich auch wirklich alle Beiträge erwische.

So, und weil das diesmal ja wie gesagt ein richtiger Blogevent ist, hab ich, bzw. Irina von Lecker macht Laune, da mal was vorbereitet - es gibt ein Banner zum Mitnehmen! 



Ich würde mich sehr freuen, wenn ganz viele von Euch mitmachen und Ihr uns zeigt, wo Ihr die ganzen Leckereien zubereitet, die Ihr uns immer wieder präsentiert und ich hoffe, dass viele Anregungen für andere Hobbyköche und Blogger dabei sind. 

Lasset den Blogevent beginnen! 

Nachtrag
Da ich vielfach um eine Verlängeurng gebeten wurde, habe ich die Laufzeit des Events bis Ende Juli ausgedehnt. Ihr könnt also ganz entspannt den Staubsauger schwingen - es ist noch n büschen Zeit :o)

Schoko-Himbeer-Eiskonfekt

Teil III meines kleinen VIOLAS'*-Menüs. Nach der orientalischen Linsensuppe und dem Balsamico-Steak mit Pinienrisotto gibt es heute natürlich auch noch ein Dessert und weil heute Freitag ist und es freitags im Kuriositätenladen immer ein Eis gibt, mache ich heute keine Ausnahme.
Zur Abwechslung hab ich mir ausnahmsweise mal kein Kugel-Eis oder ein Parfait ausgesucht, sondern es gibt Eiskonfekt. Die meisten kennen Eiskonfekt sicher aus dem Kino, dies hier ist die Homemade-Variante für den heimischen DVD-Abend.  

Im Prinzip könnt Ihr Eiskonfekt aus jedem normalen Eis machen - ok, vielleicht nicht unbedingt aus einem Sorbet, aber Milcheis und Parfaits sind dafür super geeignet. Eigentlich ist das Konfekt ja nichts anderes, als in Würfel geschnittenes Eis, das noch mal in flüssige Schokolade getaucht ist. Aus jedem Eis, das man in Stücke schneiden kann, lässt sich also ein Eiskonfekt basteln.

Schoko-Himbeer-Eiskonfekt
Für mein erstes Eiskonfekt (das war sicher nicht das letzte) habe ich mir noch mal mein allerliebstes Lieblings-Schokoladeneis vorgenommen, ganz leicht an der Rezeptur geschraubt und es anschließend noch mit einer großzügigen Prise Himbeer-Fruchtpulver gepimpt. 
Die Fruchtpulver kennt Ihr ja schon aus vergangenen Rezepten, ich habe damit bereits Buttercremes und auch Pralinen zubereitet. Nachdem ich in den vergangenen Rezepten Cassis- und Erdbeerpulver verwendet habe, ist diesmal die Himbeer- variante dran.

Himbeerpulver
Wenn Ihr die vorbereiteten Eiswürfel in die Schokolade taucht, müsst Ihr recht zügig arbeiten, weil sie durch das kalte Eis enorm schnell anzieht und fest wird. Wenn Ihr zu langsam seid, klebt Euch das Konfekt buchstäblich an der Gabel, mit der Ihr das Konfekt in die Schokolade tunkt, fest und die Deko (Kakaonibs, gefriergetrocknete Himbeeren, etc.) haftet nicht mehr. 

Vor dem Verzehr würde ich das Konfekt kurz bei Zimmertemperatur stehen lassen, dann wird es etwas weicher und hat einen schöneren Schmelz. Durch die Schokoladenhülle behält es ja seine Form und lässt sich trotzdem wunderbar essen.

Valrhona Kuvertüre
Der gefrorene Eisblock ist erstaunlich hart, jeder, der schon einmal ein Parfait zubereitet hat, wird das bestätigen können. Damit die einzelnen Eisscheiben beim Zerschneiden nicht brechen, ist es besonders wichtig, ein möglichst großes und scharfes Messer zu verwenden. 
Ich hab es zuerst mit meinem normalen Kochmesser versucht, das war aber nicht ganz ideal, weil ich zuviel Druck ausüben musste, das Brotmesser hat bessere Ergebnisse erzielt. Durch die Größe und den Wellenschliff musste ich nur wenig Druck ausüben, hab den Block in Nullkommanix "kleingemacht" und die Scheiben wurden sehr schön gleichmäßig. 
Noch ein Tipp!
Zieht Euch zum Schneiden UNBEDINGT Einmalhandschuhe an. Ihr müsst den Eisblock ja mit einer Hand festhalten und seht sonst danach aus, als hättet Ihr Eure Hand in einer Fangopackung gebadet. Schokolade ist zwar gut für die Haut, aber Ihr macht Euch die Arbeit ja nicht um im Anschluss besonders zarte Hände zu haben. Esst das Eiskonfekt lieber auf ;o)
Schoko-Himbeer-Eiskonfekt

Zutaten 
250 ml Sahne 
250 ml Milch 
100 g Valrhona Guanaja Kuvertüre, 70%
90 g Kakaopulver (Valrhona)
4 Eigelbe 
1/4 TL Salz 
100 g Invertzuckersirup
25 g Himbeerfruchtpulver

Glasur 
300 g Valrhona Guanaja Kuvertüre 70%
1 EL neutrales Öl

Außerdem
Kakaonibs
gefriergetrocknete Himbeeren
getrocknete Rosenblätter

Zubereitung
Die Schokolade grob hacken. Die Sahne mit der Milch aufkochen und von der Platte ziehen. Schokolade und Kakaopulver einrühren, bis die Schokolade aufgelöst und eine glatte Masse entstanden ist. 
Die Eigelbe mit dem Salz und Sirup verrühren und ebenfalls in die vorbereitete Masse einrühren. Bei mittlerer Hitze solange Rühren, bis die Eismasse deutlich eingedicht ist. Abschließend das Himbeerpulver dazugeben und unterrühren. Im kalten Wasserbad kalt rühren. 
Eine Auflaufform etwas einfetten (die Klarsichtfolie hält dann besser), mit Klarsichtfolie auslegen und die Eismasse einfüllen. Über Nacht im Gefrierschrank gefrieren. 
Am nächsten Tag in kleine Würfel schneiden, nebeneinander auf ein mit Backpapier ausgelegtes Brett legen und nochmals für 30 Minuten gefrieren. 
In der Zwischenzeit die Kuvertüre behutsam schmelzen und einen EL Öl unterrühren. Solange beiseite stellen, bis die Kuvertüre auf Zimmertemperatur runtergekühlt ist.
Die Schokoeiswürfel aus dem Gefrierschrank nehmen und nacheinander in die Schokolade tunken. Am Topfrand abklopfen, so dass die Schokoladenschicht möglichst dünn wird und mit Kakaonibs oder gefriergetrockneten Himbeeren bestreuen. Im Gefrierschrank festwerden lassen. 
Schoko-Himbeer-Eiskonfekt*Kooperationslink