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Hausgemachte Bratwurstschnecken

So, nachdem wir uns gestern der Theorie, bzw. meinem neuen Grill gewidmet haben, wird's heute richtig spannend, ich stelle Euch mein erstes offizielles Bratwurstrezept vor!
Deshalb spannend, weil die Herstellung von hausgemachten Bratwürsten ja nicht gerade alltäglich ist und ich weder nen Kurs gemacht, sondern mich besonders intensiv in das Thema eingelesen habe. 
Natürlich hab ich mich grundsätzlich informiert (also n büschen im Netz gestöbert), mich von meinem Schlachter beraten lassen und mir sogar ein Buch gekauft, in dem es unter anderem auch um die Herstellung von Bratwürsten geht - das war's dann aber auch. Man muss es mit den Vorbereitungen ja auch nicht übertreiben, vieles ergibt sich erfahrungsgemäß während der Arbeit :o)

Hausgemachte Bratwurstschnecken
Ich hab ja bereits anlässlich der Vorstellung des KA-Fleischwolfes ausgiebig gewurstet und erste Erfahrungen gesammelt, diesmal konnte ich diese Erfahrungen anwenden, hier und da etwas an der Rezeptur verbessern und meine Technik "perfektionieren". 
Das Wursten mit einem Fleischwolf ist ja insofern nicht ganz ohne, als dass man am besten 4 Hände oder alternativ 2 Personen braucht. Zwei Hände zum Befüllen des Fleischwolfes und zwei weitere zum eigentlichen Wursten, bzw. dem Befüllen der Därme. 
Ich hab den Dreh mittlerweile ganz gut raus und schaffe das auch recht entspannt alleine, kämpfe aber noch ein wenig mit den ungewollten Lufteinschlüssen in den Würsten. Mal schauen, evtl., wenn mir das Wursten auch weiterhin soviel Spaß macht, schaffe ich mir irgendwann noch einen richtigen Wurstfüller an - für das gelegentliche Wursten genügt aber auch die Fleischwolfvariante vollkommen.  

Erst Wolfen, dann Wursten!
Im Gegensatz zu meinem ersten Wurstversuch, habe ich diesmal das Fleisch und den Speck zwei Mal gewolft - beim ersten Mal habe ich den Speck auch zwei Mal,  das Fleisch aber nur einmal gewolft, dadurch ist das Brät insgesamt gröber geblieben. 
Durch das zweimalige Wolfen erhält man eine Bratwurst mit mittelfeinem Brät - nicht richtig grob, aber natürlich auch nicht ganz so fein, wie man es beispielsweise von einer Thüringer kennt. Da ich eigentlich kein großer Fan von groben Bratwürsten bin, gefällt mir diese Variante deutlich besser.  
Besonders wichtig ist, dass sowohl Fleisch, als auch Speck immer gut gekühlt ist und keine Raumtemperatur annimmt. Also direkt aus dem Kühlschrank verarbeiten und während längerer Produktionspausen auch immer wieder kühlstellen. 

Schweinedärme, gespült
Bei der Würzung des Bräts kann man im Prinzip genauso vorgehen, wie bei Frikadellen - d.h., Ihr braucht nicht unbedingt feste Rezepte, sondern könnt auch nach Gutdünken würzen und Euch an den optimalen Geschmack rantasten. Wichtig ist nur, vor dem Befüllen der Därme einen kleinen Probebratling in der Pfanne zu braten und dann kann man evtl. noch nachwürzen.
Außerdem schadet eine kleine Zwischenmahlzeit ja auch nicht ;o)

Die fertigen Bratwürste solltet Ihr möglichst behutsam braten, da sie - je nachdem, wie fest sie gestopft sind, sonst leicht platzen. Weniger ist hier mehr, also lieber etwas länger braten und dafür bei geringerer Temperatur.

Ein weiteres Rezept für eine etwas schärfere und sehr würzige Bratwurst kommt noch nächste Woche und da ich noch geschätzte 1365 Meter Schweinedärme im Kühlschrank habe (mein Schlachter hat es sehr gut mit mir gemeint), werden sicher noch ein paar Rezepte folgen. 

Apropos Schlachter... Wenn Ihr, so wie ich, einen besonders netten Schlachter habt, bekommt Ihr dort die Därme (natürlich auf Vorbestellung) und er wird Euch auch bei der Auswahl des Fleisches beraten. 
Grundsätzlich habe ich die Möglichkeit, meinen Schlachter vorzuwarnen und "Wurstfleisch" zu bestellen, d.h., das Fleisch, das auch er zum Wursten verwendet. Das ist dann nicht so teuer wie beispielsweise ein Schulterbraten, der bei ihm in der Auslage liegt. 
Da ich das aber bisher immer vergessen habe, sucht er mir ein Stück Schweineschulter raus und wiegt dann - dem Fettgehalt des Fleisches entsprechend - noch fetten Speck und/oder Schweinebauch ab. So kann ich sicher sein, wirklich das richtige Mischungsverhältnis zu haben.  
Erzählt Eurem Schlachter also ruhig was Ihr vorhabt, er wird Euch sicher gerne unterstützen!

Bratwürste vor dem Grillen
Zutaten
500 g Schweineschulter, gut durchwachsen 
250 g fetter Speck

2 TL eingelegte Senfkörner (siehe unten)
ca. 8 g feines Meersalz (evtl. etwas mehr nach Geschmack)
2 g frisch gemahlener Tellicherrypfeffer
1 TL Majoran, getrocknet
1/4 TL Macis, frisch gemahlen
1/4 TL Piment, gemahlen
eine großzügige Prise Nelke, gemahlen

Außerdem 
ca. 2 m Schweinedärme, gereinigt und gespült (beim Schlachter vorbestellen)

Zubereitung
Die Schweineschulter und den Speck aus dem Kühlschrank nehmen, in grobe Würfel schneiden und zwei Mal mit der feinen Scheibe des Fleischwolfes (4 mm) durchwolfen. 
Die Gewürze zufügen und alles für 2 Minuten bei hoher Geschwindigkeit mit der Küchenmaschine verrühren, bis ein klebriger Fleischteig entstanden ist. Die Masse bekommt dadurch Bindung und fällt später nicht auseinander. 
Um die Würzung zu Überprüfen, einen kleinen Bratling formen und in der Pfanne probebraten. Je nach Geschmack evtl. noch nachwürzen. Wurstbrät im Kühlschrank kalt stellen und in der Zwischenzeit die Därme vorbereiten.

Die Spüle mit lauwarmem Wasser füllen und den Schweinedarm gründlich 2-3x spülen, dafür das Wasser direkt aus dem Hahn in die Därme laufen lassen und wieder ausdrücken.

Den gespülten Darm locker auf die Wurstfüllhörner aufziehen, am Ende ein Stückchen runterhängen lassen. Aus dem Wurstbrät kleine
Ćevapčićis formen (die flutschen am besten in den Fleischwolf und bleiben nicht so leicht stecken wie runde Bällchen) und auf dem Einfülltablett des Fleischwolfes bereit legen.
Die Küchenmaschine auf mittlerer Stufe laufen lassen, nach und nach das vorgeformte Wurstbrät reinstopfen und dabei darauf achten, möglichst wenig Luft mit einzustopfen. 
Gleichzeitig vorne den Darm mit dem Brät vom Wurstfüllhorn ziehen. 
Die Wurst darf nicht zu fest gestopft sein, da sie sonst später platzt. Nach und nach das gesamte Wurstbrät verbrauchen. Evtl. vorhandene Lufteinschlüsse mit einer Nadel anpieksen, die Luft wird dann automatisch rausgedrückt.

Die entstandene Wurst entweder durch Abdrehen in einzelne kleine Würste oder in 4 große Portionen teilen, wie eine Schnecke aufrollen und mit einem Spieß fixieren. 

Beim Garen auf dem Grill oder in der Pfanne darauf achten, dass die Hitze nicht zu hoch ist, da die Würste sonst evtl. platzen. 


Eingelegte Senfkörner
(aus I Love New York* von Daniel Humm)

Zutaten
75 g gelbe Senfsaat 
250 ml Apfelessig 
2 TL Salz 
1 TL Zucker

Zubereitung
Die Senfkörner in einen Topf geben und mit Wasser bedecken. Zum Kochen bringen und ca. 30 Minuten köcheln lassen, dann durch ein feines Sieb abgießen und unter kaltem Wasser abspülen. Die Senfkörner in ein verschließbares Glas geben.
Apfelessig, Salz und Zucker in den Topf geben, aufkochen lassen, bis der Zucker komplett aufgelöst ist und zu den Senfkörnern in das Glas gießen. Verschließen und abkühlen lassen.

Weber Gasgrill Q1200

Reklame
Bei der Auswahl und Gestaltung meiner Rezepte hier im Blog sind mir zwei Punkte besonders wichtig, Abwechslung und eine möglichst große Bandbreite - das hängt natürlich auch damit zusammen, dass ich am liebsten alles, bzw. soviel wie möglich selbst mache und ständig Neues ausprobiere. Genau das ist ja auch der Reiz eines Foodblogs. 
Eine Rezeptkategorie fehlte mir bisher aber komplett, Grillrezepte. 

Ihr wisst vielleicht, dass wir in einer Dachwohnung mitten in Hamburg Eppendorf wohnen, ohne Balkon und natürlich auch ohne Garten. Aber ich habe das große Glück, dass meine Eltern einen wunderschönen, großen Garten haben und genau dort steht er jetzt, mein neuer Grill! In Zukunft wird also, wenn wir meine Eltern besuchen, nur noch gegrillt - von morgens bis abends ;o)

Er, also mein Grill, ist ein Weber Gasgrill Q 1200*, das kleinste Modell der Q-Serie, das aber, wie ich finde, für mindestens 6 Personen völlig ausreicht. Ihr werdet auf den noch folgenden Bildern und in den nächsten 2 Wochen sehen, was da alles raufpasst. Das ist nämlich eine ganze Menge!

Weber Gasgrill Q1200

White Chocolate Raspberry Swirl Eiscreme

Heute hab ich ein Eis für Euch, das ganz zu Unrecht schon so einige Extrarunden in meiner Warteschleife gedreht hat. Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht, weshalb es bis zur Veröffentlichung so lange gedauert hat. Wahrscheinlich hab ich es einfach vergessen, bin ja auch nicht mehr die jüngste ;o)

Das heutige Freitags-Eis ist zwar recht süß - das bedingt ja schon die weiße Schokolade - durch den Himbeer Swirl bekommt es aber eine angenehm fruchtige Note. Beides passt ganz wunderbar zusammen. 
Wenn Kinder mitessen, solltet Ihr den Wodka im Swirl natürlich weglassen, die Konsistenz der Fruchteinlage wird dann allerdings etwas fester und kristallisiert beim Gefrieren aus, der Alkohol das verhindert ansonsten. Es gibt aber sicher Schlimmeres und ich glaube nicht, dass sich Eure Kinder beschweren werden ;o)

In den nächsten zwei Wochen wird es erst mal kein Eisrezept geben, denn nächsten Montag beginnt mein 1. Grill Special, das über insgesamt zwei Wochen gehen wird. Euch erwarten unter anderem 2 Sorten hausgemachte Bratwürste, auf der Planke gegrillter Lachs und gefüllte Kräuterforellen, Chili-Hähnchen-Spieße, aber auch vegetarische Beilagen, Saucen und ein leckerer Sommer-Cocktail. Ich hoffe, Ihr werdet viel Freude an den Rezepten haben.
Ich werde dann in der Zwischenzeit weiter Eis zubereiten, meine laaaange ToDo-Liste abarbeiten und in drei Wochen gibt's auch schon die nächste Sorte. 

White Chocolate Rapsberry Swirl Eiscreme
Zutaten 
230 g weiße Schokolade oder gute Kuvertüre
250 ml Milch
100 g Invertzuckersirup
5 Eigelbe
30 g Zucker
1/4 TL Salz
500 ml Sahne 

Himbeer Swirl 
200 g Himbeeren 
1 EL Wodka 
Zucker nach Geschmack (ca. 2-3 EL)

Zubereitung
Die Schokolade grob hacken und in eine große Schüssel geben.
Die Milch und Sahne mit dem Invertzuckersirup in einem Topf erhitzen. In der Zwischenzeit die Eier mit dem Salz verrühren und 2-3 Minuten stehen lassen. Den Zucker zufügen und über dem siedenden Wasserbad sehr schaumig aufschlagen.

Die heiße Milch/Sahne in einem sehr dünnen Strahl unter stetigem Rühren einlaufen lassen und so lange über dem Wasserbad weiterrühren, bis die Masse deutlich eingedickt ist. 
Durch ein feines Haarsieb in die Schokolade laufen lassen und rühren, bis sie vollständig aufgelöst ist.

Kaltes Wasser in das Spülbecken einlaufen lassen und die Schüssel mit der Eismasse hineinstellen und kaltrühren. 
Sobald sie Masse runtergekühlt ist, kann sie entweder in der Eismaschine geforen werden, oder über Nacht im Kühlschrank weiter runtergekühlt werden, um am nächsten Tag weiterverarbeitet zu werden.

Die Eismasse in die Eismaschine* geben und für ca. 45 Minuten gefrieren.
In der Zwischenzeit den Himbeer Swirl zubereiten. Dafür die Himbeeren mit dem Zucker und Wodka verrühren und ca. 30 Minuten stehen lassen. Mit einer Gabel zerdrücken, aber darauf achten, dass noch kleine Stückchen zurückbleiben. 
Die fertige Eismasse Esslöffelweise in eine vorgefrorene Metallform geben und immer wieder Himbeer Swirl darüber verteilen. So fortfahren, bis beides vollständig aufgebraucht ist. 
Für ca. 2 Stunden im Gefrierschrank festwerden lassen, dann lässt es sich besser portionieren.

Abgewandelt nach einem Rezept aus The Perfect Scoop* von David Lebovitz (*Affiliatelink)

Ice, Ice Baby! Es sind noch Plätze frei!

Nächste Woche Samstag, am 05.07.2014, veranstalte ich mal wieder ein Kochtreffen, das Besondere, diesmal wird kaum gekocht, sondern im Gegenteil, es geht um Eis
Eiscreme mit und ohne Ei, Sorbet, Parfaits, 5-Minuten-Eis aus dem Blender, usw. usf. Die Details könnt Ihr gerne in der ursprünglichen Ankündigung nachlesen. 
Da ich dieses "Kochtreffen" recht kurzfristig geplant habe, sind noch einige wenige Plätze frei, wenn Ihr also Zeit und Lust habt, mit uns die Eismaschine zum Glühen zu bringen, dann schreibt mir gerne eine Mail an steph@kuriositaetenladen.com und ich melde mich dann zeitnah bei Euch. 

Wir würden uns sehr freuen, mit Euch einen schönen und vor allem leckeren Tag zu verbringen!


Schoko-Waffelschälchen und Eiswaffeln

Ich bin mit diesem Beitrag n büschen spät dran, ich weiß. Eigentlich sollte er, wie bei Facebook bereits großspurig angekündigt, ja schon gestern pünktlich zum Eisfreitag online gehen, aber wie das manchmal so ist, ich hatte viel zu tun und bereite außerdem gerade die nächste Themenwoche, die - wenn alles so klappt, wie ich mir das vorstelle - übernächste Woche stattfindet und dann sogar über zwei Wochen geht. 
Diesmal wird sich alles ums Grillen drehen, ein Thema, das in meinem kleinen Laden leider bisher sträflich vernachlässigt wurde. Aber das ändert sich ja bald :o)

Schoko-WaffelschälchenBis es aber soweit ist, hab ich heute erstmal ein neues/altes Rezept für Euch. Das Rezept selbst ist alt, die Aufmachung ist aber eine neue, quasi Knetwaffeln 2.0 und sogar 3.0. Während ich nämlich die Waffelschälchen für das Rezept gebacken und den letzten kleinen Rest Teig auch noch zusammengekratzt und fix ausgebacken hab, hab ich durch Zufall entdeckt, dass das Waffeleisen ja auch diese hübschen "Rundwaffeln" kann, die man in trocken und nicht so besonders lecker aus der Eisdiele kennt. 
Aber der Reihe nach, erstmal geht's um die Waffelschälchen, die mag ich nämlich besonders gerne. 

Eiswaffeln
Auf die Idee für diese Schälchen bin ich gekommen, als ich in den Vorbereitungen für mein letztes Kochtreffen steckte. In der Eventküche, in der ich diese Kochtreffen veranstalte, gibt's leider nicht so wahnsinnig viel Geschirr, so dass ich mir mit diesen Waffelschälchen beholfen habe. Spart Geschirr, Abwasch, sieht hübsch aus und schmeckt auch noch gut - dagegen sieht ein Überraschungsei ziemlich blass aus ;o)

Waffel"straße"
Wenn ich Krüllkoken oder Knetwaffeln backe, dann baue ich mir immer eine kleine Waffel"straße" auf. Ganz links seht Ihr meinen heißgeliebten Hörnchenautomat von Cloer*, der sich eben nicht nur für normale Neujahrskuchen, bzw. Krüllkoken eignet, sondern mit dem man auch diese Knetwaffeln oder wenn es denn unbedingt sein muss, Zimtwaffeln backen kann. 
Für mich ist dieses Waffeleisen eines der wichtigsten Küchengeräte, die Knetwaffeln sind nämlich des Gatten liebstes Teegebäck - ich steh also regelmäßig am Herd am Waffeleisen. 
Vor dem Waffeleisen steht das Kuchengitter, auf dem ich die Waffeln forme und auskühlen lasse. Für die Waffelschälchen nehme ich eine kleine Schüssel, auf die ich die fertige Waffel lege und darauf stülpe ich eine etwas größere Schüssel, das ist auf der Collage unten gut zu erkennen. 

Waffelschälchen - Making-of
Die Knetwaffeln sind aufgrund ihrer Dicke recht empfindlich, mit dieser "2-Schüssel-Technik" klappt das Formen aber sehr gut. Die Waffeln fangen zwischen den beiden Schüsseln etwas an zu schwitzen und brechen dadurch nicht so leicht. Sobald die nächste Waffel fertig ist, kommt die vorherige raus und ist dann schon stabil und hält die Form. Wenn die Waffel seitlich an der Knickstelle einreißt, bzw. bricht, ist das nicht schlimm. Die Bruchstelle wird später mit Schokolade ausgestrichen und verschlossen - außerdem wird die Waffel durch den Schoko- überzug auch noch wasser-, bzw. eisfest. 
Natürlich könnt Ihr die Waffeln aber auch ohne Schokoglasur zubereiten und essen - schmeckt mindestens genauso gut und hält einer normalen Eisportion auf jeden Fall auch stand. 

Schokoüberzug
Zum Portionieren des Teiges verwende ich immer einen Eiskugelportionierer*, damit lässt sich die Teigmenge nicht nur recht exakt bestimmen, sondern das Waffeleisen auch noch sauber und problemlos befüllen. Wie Ihr auf dem ersten Bild in der Collage seht, ist der Eiskugelformer nicht komplett befüllt, sondern ungefähr zu 5/6 - so um und bei. Außerdem streiche ich den Eiskugelformer immer am Schüsselrand ab. So klappt's dann auch mit der Waffelgröße :o)

Und wenn Ihr weder die Original Knetwaffeln, noch Waffelschälchen oder Spitztüten (die könnt Ihr mit einem Waffelhorn* natürlich auch ganz leicht formen) machen möchtet, dann sind vielleicht diese kleineren Rundwaffeln etwas für Euch. Dafür habe ich Teigportionen à ca. 15-16 g abgewogen, kurz rundgerollt und dann wie gehabt ausgebacken. Das Resultat sind diese hübschen runden Waffeln, sie sich nicht nur toll im Eisbecker machen, sondern auch die ideale Knabbergröße haben - die normalen Knetwaffeln sind ja ob der Größe schon immer recht mächtig. 

EiswaffelnZutaten für ca. 27 Waffelschälchen oder 80 Rundwaffeln
250 g Butter, ausgelassen und gebräunt
Mark einer Vanilleschote, 1 TL Anis, 10 g grüne Kardamomkapseln, frisch gemörsert oder Zimt nach Geschmack 
4 Eier 
250 g Rohrohrzucker 
1/4 TL Salz 
500 g Mehl (je nach Größe der Eier evtl. etwas mehr)

Zubereitung
Die Butter in einem Topf zerlassen und bei mittlerer Hitze leicht bräunen, beiseite stellen und etwas abkühlen lassen. 
Die Eier mit dem Zucker, Salz und Vanillemark (bzw. je nach Vorliebe mit einem der anderen oben genannten Gewürze) schaumig schlagen, nach und nach die etwas abgekühlte gebräunte Butter in einem feinen Strahl einlaufen lassen. Das Mehl ebenfalls dazugeben und alles zu einem glatten Teig verrühren.
Den Teig für 30 Minuten oder besser über Nacht ruhen lassen (in dem Fall in den Kühlschrank stellen), dann kann sich das Aroma voll entfalten.
Am nächsten Tag den Teig erneut Zimmertemperatur annehmen lassen, mit einem Eiskugelformer ca. walnussgroße Kugeln aus dem Teig formen und in einem Hörncheneisen ausbacken.

Die fertigen Waffeln auf eine kleine Schüssel legen und eine etwas größere darüberstülpen. Warten, bis die nächste Waffel fertig ist, dann die fertig geformte Waffel auf einem Kuchenrost vollständig auskühlen lassen. 
Die kalten Waffeln je nach Vorliebe mit geschmolzener Schokolade ausstreichen.

Für die Rundwaffeln Teigportionen à ca. 15-16 g abwiegen und ebenfalls goldbraun ausbacken.
 *Affilatelink

Avocado-Grapefruit-Salat

Zur Zeit ist es relativ schwierig, Rezepte zu bloggen, die zum aktuellen Wetter passen. Kaum hat man sich ein Rezept rausgesucht, schwenkt das Wetter auch schon wieder um. 
Dieser Salat passt aber auf jeden Fall, egal, ob es gerade 30° im Schatten hat oder ne steife Brise weht und ab und zu ein Schauer runterkommt. Ich mag ihn so gerne, dass er bisher auf jeden Fall mein Lieblingssalat 2014 ist - jetzt mal von meinem geliebten Erdbeer-Gurken-Salat abgesehen, der ist natürlich mein All-Time Favorite. 

Das Rezept stammt (wie immer von mir abgewandelt) aus einem "Koch"Buch, das ich gerade Stück für Stück durcharbeite. Durchkochen passt in diesem Fall nicht wirklich, es handelt sich nämlich um Roh - Der pure Genuss* von Gabriele Gugetzer und wenn etwas in diesem Buch nicht passiert, dann ist es kochen. 
Ich stelle Euch das Buch aber demnächst noch ausführlich im Rahmen einer Rezension vor, ein ganz tolles Buch! 

Avocado-Grapefruit-Salat
Zutaten
3 pink Grapefruits
3 EL gutes Olivenöl 
etwas Limettensaft
2 vollreife Hass-Avocados 
1 große milde Chilischote, fein gewürfelt
1 Bund Basilikum

Hibiskussalz nach Geschmack
grob gemahlener Tellicherrypfeffer

Zubereitung 
Die Grapefruits filetieren und beiseite stellen. Die Reste gründlich ausdrücken, den Saft in einer Schüssel auffangen. Grapefruitsaft mit Olivenöl, einem Spritzer Limettensaft und Pfeffer gut verrühren. 
Die Chilischote längs aufschneiden, die Kerne entfernen und die Schote in feine Würfel schneiden - zum Dressing geben und verrühren. 
Die Avocado halbieren, den Kern entfernen und das Fruchtfleisch in Würfel schneiden, den Basilikum grob zupfen oder in Streifen schneiden. 
Avocadowürfel, Grapefruitfilets und Basilikum in das Dressing geben vorsichtig verrühren und auf Tellern anrichten. Mit Hibiskussalz bestreuen.
Dieser Salat schmeckt besonders gut mit knusprigen Fladenbrotchips.
*Affiliatelink

Guten-Morgen-Brötchen

Ich hab mal wieder etwas gebacken, genauer gesagt, hab ich gerade eine kleine Backphase. Nichts spektakuläres, aber im Moment macht Brot- und Brötchenbacken Spaß. Sicher auch, weil ich nicht mehr alles mit dem Mixer machen muss, sondern mit Kleinröschen eine tatkräftige Assistentin habe, die mir den größten Teil der Arbeit abnimmt. 
Den Auftakt zu meiner kleinen Brotbackorgie haben diese (Guten)-Morgen-Brötchen gebildet, mit denen Friesi von Friesi kocht, backt & schnackt mir den Mund wässrig gemacht hat. Und wenn erst einmal Begehrlichkeiten geweckt sind, muss ich das, bzw. in diesem Fall diese Brötchen auch möglichst sofort haben - also wurden sie schleunigst nachgebacken, sogar gleich zweimal innerhalb von drei Tagen. So lecker sind diese Brötchen. 

Guten-Morgen-Brötchen
Das Besondere an diesen Brötchen ist die sog. Übernachtgare, d.h., der Teig wird am Vorabend vorbereitet und dann für ca. 12 Stunden (da kommt es nicht auf die Minute an) im Kühlschrank kalt gestellt. 
Brotteig nach der Teigruhe am nächsten Morgen
Am nächsten Tag werden die Brötchen nur noch geformt, gehen dann für 30-45 Minuten und wandern dann auch schon in den Backofen. Perfekt für ein spätes Sonntagsfrühstück. 
Das Formen dieser Brötchen ist auch für Anfänger sehr leicht umzusetzen,  da muss nichts gezupft oder geschnitten werden, sondern der Teig wird im Prinzip einfach nur aufgerollt und zwischendrin etwas festgedrückt werden.

Guten-Morgen-Brötchen
Wie Ihr auf dem ersten und zweiten Bild seht, sind die ersten Brötchen sehr viel heller als die auf dem zweiten Bild - dazwischen liegen ungefähr 5 Minuten Backzeit, der erste Versuch war mir persönlich nämlich noch etwas zu hell und zu wenig kross. 
Brotteig in der Maschine
Je nach Backofen und persönlicher Vorliebe müsst Ihr die Backzeit auch einfach nur noch etwas verlängern. Die Backzeit im Rezept unten entspricht in etwa dem Bräunungsgrad der Brötchen auf dem ersten Bild.
Wahrscheinlich werde ich beim nächsten Mal 6 anstatt der im Rezept angegebenen 8 Brötchen formen, dann haben sie in etwa die Größe der hier erhältlichen Baguettebrötchen und sind perfekt für ein Tomate-Mozzarella-Baguette. Für das gemütliche Sonntags- frühstück sind aber die 8 etwas kleineren Brötchen mit ca. 70 g Gewicht die bessere Wahl, dann ist man nicht schon direkt nach einem Brötchen pappsatt.  
Wenn wider Erwarten ein Brötchen übrig bleibt, könnt Ihr das auch sehr gut einfrieren und später auftauen oder direkt auf dem Toaster aufbacken, dann wird es wieder schön knusprig und schmeckt (fast) wie frisch gebacken.

So, und wer jetzt noch diesen komischen Knack & Back-Kram kauft, der hat's auch nicht besser verdient ;o)

Guten-Morgen-Brötchen
Zutaten
180 g Mehl, Type  550
100 g gemahlener Hartweizengrieß (semola di grano duro rimacinata)
110 g Roggenmehl Type 1150
150 g kaltes Wasser
150 g kalte Milch
4 g Frischhefe (alternativ 1,5 g Trockenhefe)
8 g Salz
8 g Rapsöl


Zubereitung 
Das Mehl in einer Schüssel trocken miteinander vermischen. Eine Kuhle in die Mitte drücken und die Hefe hineinbröckeln. Etwas Wasser dazugeben und einen Moment stehen lassen, damit sich die Hefe auflöst. Die reslichen Zutaten dazugeben und ca. 10 Minuten auf niedrigster Stufe mit der Küchenmaschine zu einem glatten Teig verkneten. 
Abgedeckt über Nacht (für ca. 12 Stunden) im Kühlschrank kalt stellen. 
Am nächsten Tag den Teig herausnehmen, auf die bemehlte Arbeitsfläche geben und vorsichtig etwas flach drücken - dabei behutsam vorgehen, um nicht unnötig viele Bläschen zu zerstören. 
Den Teig in 8 rechteckige Portionen teilen und diese von der schmalen Seite aufrollen und festdrücken. Leicht in Roggenmehl wälzen und mit dem Schluss nach unten abgedeckt für ca. 30-45 Minuten gehen lassen. 
Den Backofen auf 240°C (Ober- und Unterhitze) vorheizen, eine feuerfeste Schale auf den Backofenboden stellen und mit einer halben Tasse kochendem Wasser füllen. Die Brötchen nun mit dem Schluss nach oben auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und für ca. 10 Minuten backen. Den Backofen einmal öffnen, so dass die Feuchtigkeit entweichen kann, dann wieder schließen und die Brötchen weitere 5-10 Minuten backen, bis sie goldbraun sind. 
Herausnehmen und auf einem Kuchenrost komplett abkühlen lassen.