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Pizza mit Brokkolipesto und Coppa

Es gibt Pizza!!!
So langsam wird es Zeit, dass ich dieses Rezept mit Euch teile, denn die "Drohmails", in denen Ihr um das Rezept bittet, mehren sich und wirklich lang ist die Brokkolisaison ja auch nicht mehr. Also raus damit!
Gefunden habe ich dieses Rezept, bzw. das Ausgangsrezept in einem ganz wunderbaren Kochbuch, das ich Euch vor einiger Zeit hier schon ausführlich vorgestellt habe, Tina Kocht* von Tina Nordström. Wie immer hab ich hier und da am Rezept gedreht, das Hefeteigrezept durch mein Standardrezept ausgetauscht, das Pesto etwas verändert, anstelle von Parmaschinken Coppa verwendet, rote Zwiebeln dazugegeben und zum Schluss noch etwas Mozzarella drüber verteilt. 
Ihr seht also, genauso, nur ganz anders - die Idee stammt aber eindeutig aus dem o.g. Kochbuch :o)

Pizza mit Brokkolipesto und Coppa
Das Pesto schmeckt ganz wunderbar auf Pizza, ist aber natürlich auch großartig für Pasta oder auch als Brotaufstrich oder Dipp geeignet. Ist mal was anderes als das sonst allgegenwärtige Rucolapesto. 
Verwendet unbedingt auch den Brokkolistrunk, denn darin steckt eine ganze Menge Geschmack und er ist viel zu schade um ihn wegzuschmeißen. Mit Öl bedeckt hält sich das Pesto dann im Kühlschrank auf jeden Fall eine Woche. Gebt den Käse bitte erst zum Pesto nachdem Ihr die übrigen Zutaten habt, sonst wird es leicht bitter, außerdem hält es sich länger ohne den Käse. 

Pizza mit Brokkolipesto und Coppa

Zutaten für 4 Pizzen

Pizzateig
300 g Hartweizenmehl
250 g Mehl 550
1/2 Würfel Frischhefe
1 TL Rohrohrzucker
10 g Salz
50 g Olivenöl
320 g Wasser

Belag
 

Brokkolipesto
1 Brokkoli
100 g Sonnenblumenkerne
5 EL Olivenöl
2 confierte Knoblauchzehen 
Salz und Pfeffer nach Geschmack 
50 g frisch geriebener Nordländer oder Parmesan 

Außerdem 
2 rote Zwiebeln, je nach Größe
10 Scheiben Coppa 
1 Mozzarella 

Zubereitung
Am Vorabend das Mehl in eine Schüssel geben und mit einem Löffel in der Mitte eine Mulde hineindrücken. Die Frischhefe zerbröseln und in die Mulde geben. Einen TL Zucker über die Hefe streuen und die Mulde mit Wasser auffüllen. 
Eine Viertelstunde stehen lassen, bis die Hefe anfängt zu "arbeiten", es steigen dann kleine Bläschen auf.
Das restliche Wasser, Salz und Olivenöl dazugeben und alles sehr gründlich zu einem glatten, elastischen Teig verkneten - entweder mit der Küchenmaschine oder mit dem Mixer. Eine halbe Stunde gehen lassen, dann abgedeckt über Nacht im Kühlschrank ruhen lassen.

Am nächsten Tag eine Stunde vor der Weiterverarbeitung aus dem Kühlschrank nehmen und Zimmertemperatur annehmen lassen. Den Pizzastein auf den Boden des Backofens legen und auf höchster Stufe (Ober- und Unterhitze) aufheizen.  In der Zwischenzeit den Teig aus der Schüssel nehmen, kurz durchkneten und in vier gleich große Portionen teilen, rund wirken und ca. 10 Minuten abgedeckt ruhen lassen, damit sich der Teig entspannt und somit leichter ausrollen lässt. 

Für das Pesto den Brokkoli waschen und putzen. Den Strunk schälen und alles in grobe Stücke schneiden. Zusammen mit den Sonnenblumenkernen, dem Knoblauch, Salz und Pfeffer in einem Foodprocessor zu einem feinen Pesto verrühren. In eine Schüssel füllen und den frisch geriebenen Käse unterheben. Beiseite stellen. 
Die roten Zwiebeln putzen und in feine Streifen schneiden, die Coppa ebenfalls in feine Streifen schneiden. 

Einen Teigling dünn ausrollen, mit Pesto bestreichen, dann Coppa- und Zwiebelstreifen darauf verteilen. Ein Viertel des zerrupften Mozzarella darauf geben und mit etwas grob gemahlenem Pfeffer bestreuen. 
Die Pizza auf den Pizzastein schubsen und backen, bis der Boden schön knusprig blasig gebacken und die Oberfläche leicht gebräunt ist. Herausnehmen und sofort servieren. 
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Wir sammeln Etiketten-, Verpackungs- und Dekolinks!

Weihnachten wirft so langsam seine Schatten voraus, daher habe ich heute schon einmal angefangen, meinen Blog wieder auf Vordermann zu bringen. Die Auflistung meiner Geschenke aus der Küche ist aktualisiert, jetzt kommt die Sammlung der Etiketten-, Verpackungs- und Dekolinks und genau dabei brauche ich unbedingt Eure Hilfe!
Kennt Ihr interessante Anleitungen oder Freebies für Etiketten, festliche Verpackungen oder Dekorationen, die es wert sind, mit anderen Lesern und Hobbyköchen geteilt zu werden? Habt Ihr evtl. sogar selbst entsprechende Anleitungen auf Eurem Blog? Dann bitte her mit den Links, ich werde sie sammeln und in der rechts in der Sidebar hinterlegten Aufstellung verlinken, so dass sie möglichst vielen Lesern zugänglich sind.  

In diesem Sinne,
HoHoHo

Nachtrag
Es muss auch nicht zwangsläufig weihnachtlich sein, ich würd gerne auch eine jahresübergreifende Rubrik aufmachen, bzw. evtl. österliche oder andere Etiketten, Deko und Verpackungen mit aufnehmen.
 

Mercimek Köftesi ~ türkische Linsenlaibchen

Wettertechnisch steuern wir zwar schon sehr deutlich auf den Herbst zu, mit diesem Gericht bringe ich Euch den Sommer aber noch einmal zurück auf den Teller, Mercimek Köfte sind für mich nämlich ein ganz typisches Sommeressen, schmecken aber natürlich das ganz Jahr hindurch. 
Klassisch werden sie sehr rustikal geformt und nicht so pingelich gleichmäßig, wie ich es gemacht habe. In der Türkei nimmt man sich dazu eine kleine Portion der Linsenmasse, formt sie leicht rund und drückt dann beherzt zu, so dass ein deutlicher Fingerabdruck zurückbleibt. Bei mir siegt da aber leider der Perfektionismus, also hab ich sie gleichmäßig rund geformt, so dass sie aussehen wie kleine dicke Torpedos ;o) 

Mercimek Köfte halten sich problemlos ein paar Tage im Kühlschrank und eignen sich auch wunderbar als Büroessen, weil sie nicht ständig gekühlt werden müssen. Sie sind komplett vegan, mordsgesund und schmecken einfach großartig! 

Noch mehr orientalische und natürlich auch speziell türkische Rezeptideen findet Ihr in meinem Archiv oder auch hübsch bebildert auf meinem Pinterest-Board

Mercimek Köftesi ~ türkische Linsenlaibchen
Zutaten 
250 g rote Linsen
500 ml Wasser
400 g feiner Bulgur (Köftelik Bulgur)
50 g Ajvar
150 g Biber Salçası 
2 TL Salz
ca. 700 ml kochendes Wasser
1/2 TL Piment d'Espelette 
2 TL Cumin 
1 TL Sumach 
Saft einer halben Zitrone 
50 ml Olivenöl 
1/2 Bund Petersilie 
1/2 Bund Frühlingszwiebeln

Außerdem
Salat

Zubereitung 
Die roten Linsen unter fließendem kalten Wasser abspülen und mit 500 ml Wasser zum Kochen bringen. Die Temperatur reduzieren und bei mittlerer Hitze gar kochen. 
Die gekochten Linsen mit dem Bulgur, Ajvar, Biber Salçası, confiertem Knoblauch (vorher mit einer Gabel zerdrückt) und den Gewürzen in eine Schüssel geben. Das kochende Wasser dazugeben, alles miteinander verrühren und für ca. 15 Minuten quellen lassen. Am Besten mit den Händen zu einem Teig verkneten, die Linsen lösen sich dabei auf. Zum Schluss das Olivenöl und den Zitronensaft, sowie die fein gehackte Petersilie und die in Ringe geschnittenen Frühlingszwiebeln einarbeiten und nochmals abschmecken. 
Abkühlen lassen und mit der Hand kleine längliche Ćevapčići-ähnliche Laibchen formen. 

Gegessen werden die Mercimek Köfte kalt und eingerollt in einem Salatblatt. Schmeckt auch hervorragend mit Radieschen-Cacık.

übern Tellerrand, heute: kebo homing

übern Tellerrand
Mit einem Tag Verspätung stelle ich Euch auch heute wieder einen Blog vor, den Ihr vielleicht bisher noch nicht kennt, aber unbedingt kennen solltet! Es geht heute ins schöne Südtirol zu kebo homing
kebo homing kennt Ihr sicher noch von meinem Blick Behind The Scenes, an dem sie sich auch beteiligt hat - auch hier noch einmal vielen Dank dafür!
Heute darf ich Euch ihren Blog nun noch einmal ganz ausführlich vorstellen und mitgebracht hat sie Euch auch etwas, nämlich ein ganz tolles Tarterezept - darüber erzählt sie Euch aber natürlich gleich selbst noch etwas. Ich wünsche Euch viel Freude mit ihrem Gastbeitrag und natürlich auch beim ausgiebigen Stöbern in ihrem Blog!

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Heute darf ich bei Steph hier im Kleinen Kuriositätenladen zu Gast sein und freu mich, sie hat nicht nur einen wunderschönen Blog mit super Rezepten, sondern teilt auch Ihr Wissen übers Bloggen und dem ganzen Drumherum auf Facebook mit uns „neuen Food-Bloggern“, dafür ein dickes Danke.

Dass ich Euch hier ein wenig über meinen Blog kebo homing  erzählen darf, obwohl es ja kein „reiner“ Food-Blog ist, freut mich ganz besonders. Und wenn ich drüber nachdenke, dass ich vor eineinhalb Jahren noch nicht mal wusste, was ein Blog überhaupt ist, freue ich mich umso mehr.  Mein Baby kebo homing gibt es jetzt seit knapp einem  Jahr und ich poste in erster Linie über das, was ich gerne mache: Kochen, Backen, kreativ sein, Werkeln, es meiner Familie und mir zu Hause schön machen.


Mittlerweile hat sich dabei ein fester Rhythmus entwickelt… dienstags gibt es eigentlich meistens eine Kreatividee, mittwochs was Gutes zu Essen, freitags Blumen oder auch Anregungen für ein „table setting“, samstags reflektiere ich gerne bei einem Kaffee über die Woche und Sonntags gibt es was Süßes, Kuchen oder ein Dessert, oder ich poste eine Vorspeise bzw. ein Hauptgericht für das Sonntagsmenü. Und da ich ja jeden Tag gerne und mit guten, wenn möglich regionalen und saisonalen Produkten (oft aus meinem eigenen kleinen Gemüsegarten) einfache, aber doch auch raffinierte Gerichte für meine Liebsten koche,  kommt auch oft am Montag oder Donnerstag noch ein Food-Post dazu, wenn ich es neben Beruf und Familie zeitlich schaffe. Und ab und an backe ich auch Brot.


Da ich ja mit meiner Familie in Südtirol lebe ist der alpenländische (Mehlspeisen, typische Südtiroler Gerichte), aber auch der italienische (Pizza, Pasta, Pesce…)Einfluss beim Kochen nicht zu leugnen.  Wir haben ja auch ganz wunderbare Produkte hier vor Ort, Südtiroler Speck, super Käse, feinen Wein…  ok, Ihr merkt schon, rein vegetarisch oder vegan geht es auf meinem Blog nicht zu, wobei vegetarische Gerichte koche ich oft und ab und an auch vegane.

Für Steph habe ich heute zwei kleine Pies gebacken mit meinen letzten Pflaumen der Saison:


Mini Plum Pies

Zutaten
(für zwei Formen D. 12 cm)
Für den Teig:
200 gr. Mehl
100 gr. kalte Butter
50 gr. Zucker
1 Eidotter
1 Prise Salz

Für die Füllung
125 g Naturjoghurt Vollfett
1 Eigelb
Frisch gepressten Saft ½ Orange gesiebt
1 EL Braunen Rohrzucker
6 – 7 Pflaumen 


Außerdem
Hülsenfrüchte zum Blindbacken
Puderzucker zum Bestreuen 


Zubereitung
Mehl auf ein Brett geben, kalte Butter dazu und mit dem Messer kurz durchhacken, anschließend zügig mit Zucker, Prise Salz und Eigelb zu einem glatten Teig verkneten, in Klarsichtfolie einschlagen und etwa 1 Stunde im Kühlschrank kühlen.
Backrohr auf 160 Grad vorheizen.
Die Formen ausfetten und mehlieren. Teig ausrollen und die Formen damit auskleiden. Mit einer Gabel mehrmals einstechen. Anschließend etwa 10 Minuten „blindbacken“. Dafür Backpapier auf den Teig legen, mit Hülsenfrüchten wie z.B. Bohnen beschweren und so backen. Genau bebildert und beschrieben habe ich das blindbacken hier.
Inzwischen die Pflaumen waschen, entkernen und in dünne Spalten schneiden. Den Naturjoghurt in einer Schüssel mit dem Eigelb und Orangensaft verrühren. Dann inzwischen den verbleibenden ausgerollten Teig in etwa 1,5 cm breite Streifen schneiden und diese als Gitternetz legen.
Die Förmchen nach etwa 10 Minuten herausnehmen, Hülsenfrüchte und Backpapier entfernen, die Joghurtcreme auf die zwei Förmchen verteilen, Pflaumen ebenfalls darauf verteilen und etwas Zucker darüber streuen.
Das Teiggitter jeweils über die Formen legen und Überstand rund rum abschneiden. Wieder in den Ofen damit und etwa 20 bis 25 Minuten goldbraun fertig backen.
Noch warm mit Puderzucker bestreuen und auf einem Gitter auskühlen lassen.
Wundert Euch nicht, warum ein Pie eine hellere Füllung hat als der andere. Einmal sind die Pflaumen mit Schale und einmal auf besonderen Wunsch eines Besuchs geschält. Die schmecken richtig fein, mürber Teig, cremige Schicht und fruchtige Pflaumen, solltet Ihr ausprobieren. Kann man natürlich alternativ auch mit Aprikosen, Birnen oder Äpfeln machen, der Fantasie sind beim Kochen ja keine Grenzen gesetzt.
Vielen Dank noch mal, dass ich Dich, liebe Steph, hier besuchen durfte und ich würde mich freuen, wenn Ihr mich auf kebo homing auch mal besuchen kommt. 

Liebe Grüße aus dem schönen Südtirol, 

Kebo

 

Rührei ~ Scrambled Eggs

Heute widmen wir uns mal wieder der ganz hohen Küche, wir bereiten Rührei zu! Wahrscheinlich werdet Ihr mir jetzt nen Vogel zeigen und Euch fragen, ob ich Euch demnächst auch noch zeige wie man Reis kocht (und in der Tat, das habe ich sogar irgendwann mal vor :o) ), aber ein wirklich gutes Rührei zu zubereiten ist gar nicht so ohne. 
In den meisten Fällen ist Rührei in Deutschland eher eine trockene und stückige Masse, die aussieht wie ein gummiartiger, fester Kaiserschmarrn und mit dem, was man daraus machen kann, ungefähr soviel zu tun hat wie Pressfleisch mit nem richtig guten Steak, denn ein richtig gutes Rührei ist eine absolute Delikatesse!
Es gilt also auch hier:

Kaum macht man's richtig, schon geht's! 

Rührei ~ Scrambled Eggs
Die Grundvoraussetzung für ein leckeres Rührei ist natürlich das Ei selbst. Das sollte selbstverständlich nicht aus Käfig- oder Bodenhaltung, sondern aus Freilandhaltung stammen. Wir haben hier in Hamburg das große Glück, Eier vom Bauckhof zu bekommen, also Demetereier, für deren "Produktion" nicht nur Biofutter gefüttert wird und die Hühner mehr, bzw. überhaupt Auslauf bekommen und Tageslicht sehen, sondern auf dem Bauckhof wurde die Bruderhahn Initiative gegründet, die Ihr vielleicht schon kennt, wenn Ihr dem Link in meiner Sidebar gefolgt seid. 
Damit Ihr im Groben wisst, worum es bei diesem großartigen Projekt geht, hier eine kurze Zusammenfassung:

Für die Zucht von Legehennen werden jedes Jahr Millionen männlicher Küken, die aufgrund der Rasseeigenschaften nicht für die Fleischproduktion geeignet sind, getötet. Zuerst werden sie aussortiert und werden dann vergast oder bei lebendigem Leib geschreddert. Ja, Ihr habt richtig gelesen. 
Die Bruderhahn Initiative hat es sich zur Aufgabe gemacht, diesen fürchterlichen Missstand zu beheben. Die männlichen Tiere werden nicht als Eintagsküken getötet, sondern unter Demeter-Bedingungen aufgezogen und im schlachtreifen Alter geschlachtet. Mein Schlachter verkauft diese Hähnchen unter anderem als Suppenhühner und ansonsten wird das Fleisch beispielsweise zu Babynahrung verarbeitet. 
Die Eier sind dadurch natürlich etwas teurer als reguläre Demeter-Eier, aber diesen Preis sollte uns ein Ei auch Wert sein.
Auf lange Sicht strebt die Bruderhahn Initiative die Nutzung von sog. Zweinutzungshühnern an, die sich also sowohl zur Mast, als auch der Eierproduktion eignen.  

Vorbereitungen für Scrambled EggsWenn Ihr die richtigen Eier parat habt, solltet Ihr unbedingt darauf achten, die Temperatur der Herdplatte nicht zu hochzudrehen, sonst habt Ihr ruckzuck den schon oben beschriebenen Gummischmarrn. 
Damit Ihr ein Gefühl für das "perfekte Rührei" bekommt, denn das ist in einem Zubereitungstext ja nur schwer zu erklären, schaut Euch unbedingt auch noch das Video von Jamie Oliver an, dort werden insgesamt drei verschiedene Versionen von Scrambled Eggs gezeigt, die britische, die französische und die amerikanische Art.
Ich mag am liebsten die britische, allerdings gehe ich nicht 100%ig mit Jamie Oliver konform und gebe noch einen ganz kleinen Klecks Sahne zum Ei, dann wird es einfach noch ein wenig cremiger. 

Wenn Ihr die Eier so zubereitet und sie auf einer Scheibe getoastetem Kartoffelbrot serviert, wird aus einem auf den ersten Blick banalen Essen wie einem Rührei in Nullkommanix eine absolute Delikatesse!

Rührei ~ Scrambled Eggs in der Pfanne

Zutaten 
2 Eier (pro Person)
Butter 
eine Prise Salz 
2 EL Sahne 

Außerdem 
Murray River Salt 
Tellicherry Pfeffer
Schnittlauch

Zubereitung
Die Eier mit einer Prise Salz in einer Schüssel grob verkleppern und einige Minuten stehen lassen, die Farbe der Eier intensiviert sich dadurch. 
Eine Casserolle oder eine kleine Pfanne mit weicher Butter ausstreichen und die verklepperten Eier dazugeben. Mit einem Silikonspatel oder einem Holzlöffel rühren und die auf dem Boden stockende Eiermasse so immer in Bewegung halten. 
Wenn die Eier deutlich angezogen sind und eine Konsistenz wie auf dem Bild oben haben, eine kleinen Klecks Sahne dazugeben und nochmals verrühren. 
Auf einer getoasteten Scheibe Brot anrichten und mit einem richtig guten und natürlich frisch gemahlenen Pfeffer und Fleur de Sel oder noch besser, Murray River Salt und Schnittlauchröllchen bestreut servieren.

Ohrenschmaus

Ich melde mich heute ganz kurz mit einem kleinen Radiotipp für Euch aus dem Wochenende - letzte Woche habe ich nämlich ein kurzes Radiointerview gegeben. Nichts Aufregendes (ok, für mich schon, weil ich natürlich fürchterlich aufgeregt war), nur ein paar Fragen, die ich dem Sender Detektor.fm beantwortet habe. Ich hoffe, Ihr könnt zwischen den ganzen "Ähs" und "Ja, also..." was verstehen ;o)

Viel Spaß beim Reinhören und weiterhin einen schönen Sonntag, wir lesen uns dann morgen mit dem nächsten Rezept wieder! 

Ajvar | Hajvar | Kavyar | Ajvari, my Way

Der Favorit meines letztjährigen Einkochmarathons war ganz eindeutig mein Allroundratatouille, von dem hab ich soviel eingekocht, dass ich immer noch ein paar Gläser im Vorratsregal stehen habe. In diesem Jahr hab ich ebenfalls einen Favoriten, um den es heute gehen soll. Richtig, Ajvar. 
Ich bin so begeistert von dieser Paprikapaste, dass ich gleich zwei Portionen davon zubereitet und eingeweckt habe. Jetzt hab ich also soviel hausgemachtes Ajvar auf Vorrat, dass ich eigentlich - vorausgesetzt, mich überfällt in der paprikalosen Zeit nicht plötzlich und unerwartet der Ajvarjieper - bis zur nächsten Saison ausgesorgt haben sollte.

Ajvar | Hajvar | Kavyar | Ajvari, my Way
Ajvar ist neben Biber Salçası eine der am häufigsten in meiner verwendeten Gemüsepasten. Natürlich kommt auch Tomatenmark oft zum Einsatz, ich mag aber das Paprikaaroma mittlerweile sehr viel lieber und ersetze Tomatenmark daher auch oft durch eines von beiden - kommt natürlich ganz darauf an, was ich gerade zubereite. 
Natürlich kann man Ajvar auch kaufen, neben der Rezeptur (dazu komme ich gleich noch), differiert aber auch die Qualität so stark, dass ich jetzt dazu übergegangen bin mein Ajvar selbstzumachen. Dann weiß ich nicht nur was drin ist, sondern auch zu welchen Anteilen. 

Paprikaschoten vor und nach dem BackenAjvar wird, das könnt Ihr schon an den verschiedenen Schreibweisen in der Beitragsüberschrift ersehen, in einer ganzen Reihe von Ländern hergestellt und verwendet, genauer gesagt eigentlich auf dem gesamten Balkan. 
Natürlich unterscheiden sich bei einem so großen Verbreitungsgebiet die Rezepturen ganz wesentlich. Es gibt reine Paprikapasten, die außer Öl keine weiteren Zusätze enthalten, aber auch Varianten, die (wie auch mein Rezept) mit Auberginen, Zwiebeln und Knoblauch zubereitet werden. In Serbien wird diese Variante auch Pinđur genannt. 
Da die Anregung für das Rezept und die Zubereitung aber aus dem serbischen Blog Palachinka stammt und diese Paste dort als Ajvar bezeichnet wird, läuft sie bei mir auch unter demselben - auch, wenn mein Ajvar in einigen Ecken des Balkan vielleicht Pinđur und kein Ajvar ist. So genau nehmen es die Produzenten von Ajvar aber ja auch nicht ;o)

Durch den Wolf gedrehtDie Zubereitung ist denkbar einfach. Das Gemüse muss nur gegrillt, gehäutet, gewolft und eingekocht werden. Liest sich unkompliziert und ist es auch, die Zubereitung braucht halt nur ein wenig Zeit. 
Ajvar kocht sich nicht in 5 Minuten und auch nicht in zwei Stunden, sondern um das Maximum an Geschmack und Aroma aus den Paprikaschoten herauszuholen, braucht es etwas mehr Zeit. 

Wenn man es sich besonders einfach machen möchte, grillt man, wie unten im Rezept angegeben, das Gemüse am Vorabend, lässt es dann bis zum nächsten Morgen schwitzen (dadurch löst sich die Haut ganz leicht) und abkühlen und macht dann gemütlich weiter. 
Man kann aber auch gleich morgens anfangen, das Gemüse dann solange schwitzen lassen, bis es soweit abgekühlt ist, dass man es problemlos anfassen kann - dann hat man schon am Abend ein paar Gläser leckerstes Ajvar parat. 

Gemüsepüree Die Kehrseite der Medaille, bzw. den Grund, weshalb ich nach dem Abfüllen des Ajvar und trotz des großartigen Geschmacks, sowohl mit einem lachenden, als auch mit einem weinenden Auge vor meinem Vorratsregal stand, möchte ich Euch aber trotz meiner Begeisterung nicht vorenthalten. Es bleibt nämlich kaum etwas übrig.
Wenn man das Ajvar nach dem Wolfen noch einmal richtig kräftig einkocht, bis es so konzentriert ist, dass kaum noch Flüssigkeit enthalten ist, ist die Gesamtmenge auf eine wirklich frustrierend geringe Restmenge zusammengeschrumpft.
Was übrig bleibt, wenn Ihr die im Rezept angegebene Menge verarbeitet, ist nämlich genau das, was Ihr unten auf dem Bild seht: 5 1/2 kleine Gläser. Das ist natürlich wahrlich nicht viel und angesichts der diesjährigen Paprikapreise auch kein sonderliches Schnäppchen, ich bin aber nach wie vor der Ansicht, dass sich der Aufwand lohnt und der Preis für diese Geschmacksbombe gerechtfertigt ist.
Am liebsten würde ich es so pur aus dem Glas löffeln, aber das kann ich mir bei dieser geringen Ausbeute nicht erlauben, da wird jeder Löffel rationiert - bis zur nächsten Paprikasaison dauert's schließlich noch eine ganze Weile ;o)
Wenn Eure Paprikaschoten nicht so aromatisch sind, wie Ihr gehofft habt, könnt Ihr das Ajvar auch mit ein oder zwei Esslöffeln Biber Salçası pimpen. Macht das einfach von der Qualität der Ware abhängig. 
Ajvar | Hajvar | Kavyar | Ajvari, my Way
Zutaten für max. 1,2 Liter (eher weniger)
3 kg rote Spitzpaprika 
500 g Auberginen 
1 Zwiebel 
6 confierte Knoblauchzehen 
100 ml Olivenöl
1 TL Zucker 
1 TL Meersalz 
2 EL biber salçası (optional)

Zubereitung
 
Tag I
Den Grill des Backofens bei 250°C aufheizen. 
In der Zwischenzeit die Paprika und Auberginen waschen und gründlich trocknen. Die Auberginen rundherum mehrfach mit einer Gabel einstechen und auf ein Backblech legen. Die Paprikaschoten rundherum einölen und so viele mit zu den Auberginen legen, wie nebeneinander auf das Backblech passen. 
In den Backofen schieben und solange grillen, bis die Oberseite der Paprikaschoten richtig schwarz geworden sind. Paprikaschoten auf die andere Seite drehen, die Auberginen bekommen eine Vierteldrehung. Zurück in den Backofen schieben und weitergrillen, bis auch die andere Seite der Paprikaschoten "verkohlt sind. 
Herausnehmen und die Paprikaschoten sofort in eine große Schüssel geben und abdecken, die Auberginen brauchen länger, daher verbleiben sie auf dem Backblech. 
Die restlichen Paprikaschoten auf das Backblech geben und die Zwiebel einmal in der Mitte halbieren und ebenfalls mit der Schnittfläche nach oben auf das Backblech legen. Die Auberginen wieder etwas drehen. 
Wie oben bereits beschrieben verfahren und die Zwiebeln nach der Hälfte der Garzeit ebenfalls wenden.
Das Gemüse herausnehmen und alles (vorausgesetzt, die Auberginen sind bereits gar, ansonsten nochmals in den Backofen schieben und garen, bis die Auberginen schön weichgegart ist) in die Schüssel geben und über Nacht abdecken und schwitzen lassen. Die Haut der Paprikaschoten lässt sich am nächsten Morgen ganz leicht lösen. 

Tag II
Die Haut der Paprikaschoten abziehen, dann aufschneiden und auseinanderklappen. Die Kerne herausschaben und die gesäuberte Paprikaschote in eine Schüssel geben. Mit dem Rest ebenfalls so verfahren, die Haut der Zwiebel ablösen und die Auberginen aufschneiden und auskratzen. 

Paprika, Auberginen und Zwiebeln (in dieser Reihenfolge) durch den Fleischwolf drehen (grobe Scheibe), dann zusammen mit dem Öl, Knoblauch, Salz und Zucker in einen Topf geben und mindestens 1-2 Stunden bei mittlerer Hitze köcheln lassen, dabei darauf achten, dass das Ajvar nicht ansetzt. 
Wenn die Paprikaschoten nicht besonders aromatisch sind, kann man auch noch 1-2 EL biber salçası zufügen. 

In der Zwischenzeit die Gläser im Backofen sterilisieren. Dafür werden sie ohne Deckel in den Backofen gestellt und bei 150°C für 15 Minuten erhitzt. Die Deckel in einen Topf geben, mit Wasser und einem Schluck Essig bedecken und zum Kochen bringen. Für 5 Minuten kochen. 

Das Ajvar in die Gläser füllen, dabei darauf achten, einen guten cm frei zu lassen. Den Deckel fest verschließen und in einen Weck- oder einen anderen Topf, der groß genug ist und sich verschließen lässt, stellen. Das Wasser sollte ungefähr die Temperatur des Ajvar haben. Auf 100°C erhitzen und für ca. 45 Minuten einwecken. 

Die Gläser herausnehmen und vollständig abkühlen lassen.